Hertha-Trainer Pal Dardai vertraute exakt auf die Formation, die zuletzt den 2:0-Erfolg gegen Schalke 04 eingefahren hatte.
Ingolstadts Coach Ralph Hasenhüttl schickte nach dem 3:3 gegen den VfB Stuttgart für Hübner (5. Gelbe Karte) und Cohen Bregerie sowie Groß nach abgelaufener Gelb-Rot-Sperre auf den Rasen.
Im Olympiastadion begannen die Anfangsminuten mit frühem Pressing des FCI, der Hertha schon im Spielaufbau zu Fehlern zwang. Gefährlich wurde es allerdings erstmals nach Ballgewinn der Berliner - und schon beim ersten Angriff der Gastgeber zeigte sich, wie es klappen könnte: Haraguchi flankte nach feiner und schneller Kombination durchs Mittelfeld von rechts, Ibisevic stand bei seinem Kopfballtor aber im Abseits (5.).
Beide Teams legten großen Wert auf eine kompakte Grundordnung. Die Schanzer entwickelten zunächst mehr Initiative, aber kaum Durchschlagskraft (Ausnahme: Groß, 9.). In einer zähen Partie lauerte Hertha auf die Umschaltbewegung - meist vergeblich. Lediglich einen Fernschuss von Skjelbred (14.) gab es vorerst als nennenswerte Torszene zu notieren.
Lösungsansätze? Gab es auf beiden Seiten kaum. Die Kontrahenten agierten zu statisch und nicht temporeich genug, um hinter die Abwehrreihen zu kommen. Es trafen ähnliche Spielphilosophien aufeinander: In Ballnähe die Räume verengen, bei Angriffen des Gegners möglichst viele Akteure hinter das Leder bringen, kurz: Der Defensivaufwand übertünchte die Angriffsbemühungen.
Ibisevic durchbricht die Lethargie
Die Geschichte eines von Zweikämpfen im Mittelfeld geprägten Spiels ist so für den ersten Durchgang schnell erzählt. Torszenen blieben lange Zeit absolute Fehlanzeige, weil auch einige Standards verpufften.
Ein Ibisevic-Fallrückzieher - wenn auch klar drüber - war dann zunächst die sehenswerteste Torannäherung im ersten Durchgang (38.) und weckte zumindest etwas Herthas Lebensgeister. Nach einer Ecke zog Plattenhardt unorthodox ab, und von Kalous Kopf prallte das Leder auf die Oberkante der Latte (43.). Glück also für die Schanzer, dass es mit einer Nullnummer in die Kabine ging.
Der 27. Spieltag
Der Aufsteiger zeigte gleich Sekunden nach Wiederanpfiff mehr Zielstrebigkeit, nach Hartmanns Flanke verpasste aber Lezcano im Zentrum (46.), der Angreifer selbst drosch wenig später klar drüber (47.). Auch die Alte Dame steigerte ihr Engagement, hatte nun mehr Zug in ihren Aktionen, hielt das Tempo deutlich höher.
Mit Erfolg: Kalou und Plattenhardt spielten sich links durch, und die Flanke des Linksverteidigers bugsierte Haraguchi in der Mitte aus sechs Metern ins Netz (54.). Der Treffer brachte Hasenhüttl auf die Palme, der FCI-Coach reklamierte beim vierten Unparteiischen ein Foul von Skjelbred an Lezcano bei der Entstehung des Angriffs. >
Die Führung spielte den Hauptstädtern in die Karten. Nun mussten die Oberbayern kommen, es ergaben sich mehr Räume für das Berliner Konterspiel. Es war jedoch ein Abspielfehler Rogers im eigenen Aufbau, von Skjelbred erlaufen, der für die Dardai-Schützlinge Treffer Nummer zwei einleitete: Nach Pass des Kapitäns auf Haraguchi verwertete Kalou vom linken Fünfereck die Maßflanke des Japaners von der rechten Seite (69.).
Hinterseers Jokertor bleibt ohne Folgen
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War damit alles klar? Nein, keineswegs. Denn eine Koproduktion zweier Ingolstädter Joker mündete in den Anschlusstreffer: Cohen flankte auf Hinterseer, dessen Kopfball aus kurzer Distanz Jarstein nicht entschärfen konnte (75.).
Für Spannung in der Schlussphase war also gesorgt, und der FCI versuchte alles, um wenigstens einen Punkt zu entführen. Die Gäste zogen phasenweise ein regelrechtes Powerplay auf, am Ende aber prallten die Offensivbemühungen wie auch etliche Standards an Brooks & Co. ab.
Hertha BSC gastiert am Sonntag, den 3. April (15.30 Uhr) in Mönchengladbach. Ingolstadt empfängt schon am Samstag, den 2. April (15.30 Uhr) den FC Schalke 04.