Im Vergleich zum 1:1 im Auswärtsspiel beim FC Augsburg brachte Berlins Trainer Pal Dardai gleich fünf Neue: Pekarik, Maier, Lazaro, Lustenberger und Kalou durften für Langkamp, Leckie, Skjelbred, Ibisevic (alle Bank) und Mittelstädt (nicht im Kader) von Beginn an ran.
Hannovers Coach André Breitenreiter wechselte nach dem 2:0-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim doppelt: Benschop (Bank) und Schwegler (Gelbsperre) wurden durch Sorg und Harnik ersetzt.
Hertha BSC legt stark los
Obwohl die Gäste aus Hannover die erste Gelegenheit der Partie verbuchten - Bebou scheiterte nach feinem Sololauf an Jarstein (2.) -, gehörte die Anfangsphase ganz klar der Hertha. Die Berliner, die in einem 4-2-3-1 aufliefen, drängten den Aufsteiger früh in die eigene Hälfte. Vor allem die sehr spielfreudig und variabel auftretende Offensivkette um Weiser, Lazaro und Kalou wusste zu gefallen. Während es jedoch Weiser (5./6.), Maier (11.), Selke (15.) und Kalou (14.) im Abschluss an Präzision mangelte, machte es Letztgenannter in der 18. Minute besser und brachte die Alte Dame nach einer Pekarik-Flanke mit 1:0 in Führung.
Bundesliga, 16. Spieltag
Hannover hätte das Ergebnis um ein Haar postwendend egalisiert, aber Jarstein reagierte nach Sanés Kopfball blendend (21.). Von diesem Beinahe-Ausgleich ließ sich die Dardai-Elf nicht irritieren und beherrschte weiter die Partie. In der Offensive durfte sich diesmal Lazaro in einem Abschluss versuchen, doch der Österreicher scheiterte an Tschauner (25.).
Vor der Pause: Kalou stellt auf 2:0
Nach rund einer halben Stunde schaffte es 96, die Partie offener zu gestalten, verteidigte geschickter und hatte durch Füllkrug, bei dessen Kopfball aus fünf Metern Jarstein einmal mehr überragend rettete, die große Chance auf das 1:1 (34.). Letztlich ging es aber mit 2:0 für Berlin in die Pause. Verantwortlich dafür war erneut Kalou. Nach einem Lazaro-Freistoß prallte Sanés Klärungsversuch aus dem Getümmel zu dem Ivorer, der aus vier Metern seinen insgesamt sechsten Treffer gegen die Niedersachsen erzielte (45.). Gegen kein anderes Team traf der 32-Jährige öfter.
In Durchgang eins schier unüberwindbar: Hertha-Keeper Rune Jarstein. imago
Hannover kam besser aus der Kabine, dem Aufsteiger fehlte es allerdings weiter an Durchschlagskraft. Fand die Breitenreiter-Elf einmal die Lücke im Berliner Defensivverbund, war beim bis dato schier unüberwindbaren Jarstein Endstation (Füllkrug, 49.). Die Hertha agierte zusehends passiver und wurde dafür in der 65. Minute bestraft: Einen Freistoß des eingewechselten Fossum köpfte Harnik in Richtung Tor, scheiterte aber an Jarstein, der jedoch nur abklatschen ließ und letztlich bei Bebous Abstauber machtlos war.
Nach Anschluss: Hannover drängt, Hertha trifft
Mit frischem Selbstbewusstsein ausgestattet, rückte Hannover weiter auf. Dies bot den Gastgebern natürlich Räume, wie etwa in der 70. Minute, als nach einem Tempogegenstoß sowohl Selke als auch Kalou knapp scheiterten. Zwar brachte Berlin in der Schlussphase kaum noch Entlastungsangriffe zustande, in der 83. Minute gab es jedoch die alles entscheidende Szene: Einen Plattenhardt-Eckball köpfte Stark aufs Tor, Tschauner konnte in höchster Not nur abprallen lassen und Torunarigha erzielte aus kürzester Distanz das 3:1. Im Anschluss passierte nicht mehr viel, sodass Hertha BSC einen nicht unverdienten Sieg in Dardais 50. Heimspiel einfuhr und auf den elften Tabellenplatz kletterte.
Berlin spielt zum Hinrunden-Abschluss am kommenden Sonntag (18 Uhr) bei RB Leipzig. Hannover empfängt zuvor (15.30 Uhr) Bayer Leverkusen.