Ein häufiges Bild: Intensive Zweikämpfe in der Spielfeldmitte. dpa
Bei der Hertha veränderte Coach Lucien Favre nach der 1:2-Niederlage beim HSV seine Startelf auf einer Position: Für den Schweden Grahn begann Piszczek. Hannovers Trainer Dieter Hecking setzte nach dem 2:1 gegen Dortmund auf Kontinuität. Es gab in der 96-Startaufstellung keine Wechsel.
Kurz vor Spielbeginn begann es in Berlin heftig zu schneien. Auf dem nun schwer zu bespielenden Rasen, kam die Hertha besser ins Spiel als die Gäste aus Niedersachsen. Gilberto prüfte kurz nach dem Anpfiff Enke mit einem Fernschuss, den der 96-Keeper nur zur Seite ablenken konnte. Piszczek war zur Stelle und legte intelligent auf Pantelic quer. Der drehte sich zum Schussversuch und wurde von Tarnat energisch abgeblockt (3.).
In der Folge entwickelte sich ein mäßiges Bundesligaspiel, geschuldet vor allem den schlechten Platzverhältnissen. Flachpässe verhungerten auf halber Strecke im Schnee, während lange Bälle unheimlich an Fahrt gewannen und sich für die Spieler oft als unerreichbar erwiesen. Daraus resultierende Fehlanspiele führten zu häufigen Zweikämpfen im Mittelfeld, strukturiertes Spiel auf eines der beiden Tore blieb Mangelware.
Der 13. Spieltag
So probierten es die Akteure vor allem mit Distanzschüssen, wieder war es Gilberto, der Enke vor Probleme stellte. Ein an sich mäßig gefährlicher Aufsetzer aus 30 Metern erwies sich für Enke, der zuvor ausgerutscht war, als unerreichbar. Aber das Spielgerät ging knapp am rechten Pfosten vorbei ins Aus (20.).
Hannover beschränkte sich in der Folge nur auf die Defensive, offensiv brachte die Hecking-Elf wenig zustande. Der beste Angriffsversuch über Hanke und Cherundulo blieb ohne Folgen, da der US-Boy bei der Ballannahme den Stand verlor (23.). Hertha spielte dominanter, hatte aber bei eigenen Distanzversuchen wenig Fortune. Piszczek (30.) und Mineiro (39.) zielten nicht genau genug.
Winterfußball in Berlin: Auch Helfer konnten den Schnee nicht mehr entfernen. dpa
Berlins Torjäger Pantelic musste früh das Feld verlassen, er hatte sich eine Wadenverletzung zugezogen. Ihn ersetzte Andre Lima (33.). Der Schlusspunkt im ersten Abschnitt war den Gästen vorbehalten, aber Schulz rutschte ein Fernschuss über den Spann – damit musste Hertha-Keeper Drobny im ersten Abschnitt keinen einzigen Torschuss abwehren. In Hälfte Zwei kehrten sich die Zeichen um. Die Gäste kamen mit dem bislang vermissten Schwung aus der Kabine und prüften Drobny nun mehrmals hintereinander. Doch der Tscheche im Hertha-Tor zeigte bei einer Chance von Hanke (51.) und Fernschüssen von Pinto (54., 58) keine Schwäche. Die Niedersachsen boten der Hertha nun mehr Paroli und waren jetzt selbst die spielbestimmende Mannschaft. Aber Torchancen waren nun gegen diszipliniert und konsequent zu Werke gehende Abwehrreihen nicht mehr drin. In der Schlussphase gewann die Partie wieder etwas mehr an Fahrt, ein nicht gegebenes Abseitstor von Andre Lima – Piszczek hatte von rechts geflankt – sorgte für erste Aufregung (77.). Wenig später durfte der Brasilianer doch noch jubeln, als er nach einer Hereingabe von Fathi den Fuß an den Ball bekam und Enke aus kurzer Distanz überwand (87.). In der letzten Minute des Spiels hatte Hanke nach einer verunglückten Faustabwehr von Drobny per Kopf noch die Chance auf den Ausgleich, köpfte aber unplatziert und traf das Außennetz (90. +3.). Es blieb beim knappen Heimsieg der Hertha.
Nach der Länderspielpause geht es für die Hertha mit einem Freitags-Spiel beim KSC in der Bundesliga weiter. Hannover erwartet am Samstag Schalke zur Pokal-Revanche.