Personal: Drei Änderungen bei Hertha. Helmer spielte für Konstantinidis. Michalke und Schmidt kehrten zudem für Neuendorf und Thom in die Startformation zurück. Bei Galatasaray stand Taffarel nach seiner Rot- Sperre erstmals wieder für Mehmet im Tor. Nach dem letzten Ligaspiel in Bursaspor nahm Terim Pospescu für den gelb-gesperrten Ümit, Okan für Ergün sowie vorne Arif für Saffet Ayküz in die Mannschaft. Spielmacher Hagi (verletzt) sowie Hakan Ünsal (3. Gelbe) standen ohnehin nicht zur Verfügung.
Taktik: In Herthas Dreierkette spielten Helmer als Sükür-Bewacher und Van Burik gegen Arif mit konsequenter fester Zuordnung, während Istanbuls Innenverteidigung Popescu und Fatih die gegnerischen Stürmer übergab. Vor der Berliner Abwehr operierte Sverrisson als zusätzlicher Abfangjäger gegen den auf rechts stark offensiv ausgerichteten Okan, der je nach Situation als dritte Spitze nach vorne stieß. Über links erfüllten Hasan und Emre eine ähnliche Funktion. Wosz wurde im Raum gedeckt, zentral aber meist von Suat übernommen.
Spielverlauf: Die Galatasaray-Defensive brachte sich anfangs mit Fehlern wie Capone (2.) selbst in Schwierigkeiten. Vor allem aber Wosz, der immer mehr als Anspielstation, Ballverteiler und Ideengeber aufspielte, bekam der türkische Meister nicht in den Griff. Duplizität der Ereignisse: Wie im Hinspiel in Istanbul musste Helmer (Oberschenkelverhärtung) früh vom Platz. Der eingewechselte Herzog übernahm dafür Hakan Sükür.
Oberflächlich betrachtet war es der Patzer von Rekdal unmittelbar nach der Pause, der die Berliner gänzlich aus dem Konzept brachte. Herthas Defensive, bisher das Herzstück in der Champions League, verlor jede Kontrolle. Okan, Emre oder der überragende Sükür zauberten förmlich, die Berliner erstarrten statt dessen, ließen sich viel zu sehr nach hinten drücken. Als ob die geistige Frische fehlen würde, blieben Offensivbemühungen zumeist nur Stückwerk.
Fazit: Hertha gut gestartet, aber dann ohnmächtig. Galatasaray spielerisch überlegen und verdienter Sieger.
Aus Berlin berichtet Ralf Canal