Heidenheims Trainer Frank Schmidt gewährte nach der 1:2-Niederlage gegen RB Leipzig Routinier Theuerkauf eine Pause. Mit der Hereinnahme des zuletzt gelbgesperrten Dinkci wurde es zumindest nominell offensiver. Maloney trotzte seiner Sprunggelenksverletzung und stand in der Startelf.
Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht rotierte im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Köln kräftig. Für Klarer, Maglica und Honsak (alle Bank) sowie die verletzten Mehlem und Nürnberger kamen Isherwood, Karic, Kempe, Vilhelmsson und Pfeiffer zum Zug.
Guter Beginn der Lilien
Die Lilien begannen forsch auf der Ostalb und machten sich die körperliche Präsenz von Seydel und Pfeiffer zunutze, die erste Akzente setzten (5., 6.). Nachdem auch Vilhelmsson FCH-Keeper Müller geprüft hatte (9.), traf Schöppner auf der Gegenseite in aussichtsreicher Position die falsche Entscheidung (11.).
Nach dieser Szene war der FCH besser drin in einem munteren Spiel, musste aber vor mutigen Hessen auf der Hut sein. Beide Teams suchten sehr zielstrebig den Weg an und in den gegnerischen Strafraum, allein die Abschlussqualität fehlte.
Offenes Visier auf beiden Seiten
Kleindienst verpasste eine Topchance (17.), Dinkci schoss nach Solo daneben (19.), bei Bestes Fernschuss stand Schuhen richtig (21.). Auf der anderen Seite fehlte Seydel nach einem Patzer im Heidenheimer Spielaufbau von Maloney nicht viel zur Führung (21.), Pfeiffer schlenzte zu hoch (24.) und Kempes Drehschuss wurde gerade noch geblockt (28.).
Schöppner halb per Kopf, halb mit der Schulter
Fußballerische Feinkost war von den beiden Teams ohnehin nicht erwartet worden - nun hemmten nach einer halben Stunde auch etliche Fouls immer wieder den Spielfluss der umkämpften Partie, in der der nun etwas ballsicherere FCH eine Standardchance zur Führung nutzte. Beste hatte eine erste aussichtsreiche und direkte Freistoßgelegenheit noch liegen lassen (34.), machte es aber als Vorbereiter besser: Die Freistoßflanke des Linksfußes fand Schöppner, dessen verkappten Kopfball Schuhen nicht mehr ganz entschärfen konnte - 1:0, die Pausenführung für die Schwaben (42.).
Skarke nutzt Hollands Zuspiel, Maloney unterläuft ein Eigentor
Ohne Personalwechsel startete Durchgang zwei, wieder mit dem besseren Beginn des SVD: Vilhelmsson zwang Müller zu seiner bis dorthin besten Parade (49.). Der FCH-Torhüter war dann aber machtlos, als Skarke nach Hollands weitem Pass seine tolle Ballan- und mitnahme mit dem Ausgleich veredelte (52.).
Bundesliga, 14. Spieltag
Die Lieberknecht-Elf blieb gegen zu passive Gastgeber am Drücker. Und die Hessen belohnten sich für ihren Offensivgeist, wenn auch mit Glück, als der Ball nach Skarkes Hereingabe von Maloney ins eigene Tor sprang (60.).
Heidenheim musste nach der durchaus verdienten Führung der 98er mehr tun, brachte gegen die leidenschaftlichen Hessen aber aus dem Spiel nichts zustande.
Beste auf Mainka: Zweimal Ecke - Tor
Dafür war es einmal mehr die Heidenheimer Standardstärke, die die Partie binnen zwei Minuten erneut kippen ließ - zweimal war Mainka per Kopf der Abnehmer nach Bestes Ecken. Der Kapitän schnürte den Doppelpack, Bestes stockte sein Assistkonto auf drei und insgesamt nun acht auf (69., 71.).
Die Lilien konnten diese beiden Tiefschläge nicht verdauen. Die Schwaben hatten in der Folge alles im Griff und gerieten gegen kräftemäßig abbauende Gäste nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Pieringer ließ noch das 4:2 liegen (90.+5.), was keine Rolle mehr spielte. Kurz danach war Schluss - mit dem vierten Heimsieg distanziert der FCH Darmstadt, das auf einen Abstiegsplatz abrutscht, auf fünf Punkte.
Nächste Woche wartet auf Heidenheim das nächste Duell mit einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt: Am Samstag um 15.30 Uhr ist der Aufsteiger in Mainz zu Gast. Darmstadt empfängt zeitgleich den VfL Wolfsburg.