Hannovers Trainer Tayfun Korkut nahm gegenüber dem 2:0-Sieg in Nürnberg zwei Änderungen in der Startformation vor: Ya Konan begann als Sturmspitze für Rudnevs, in der Innenverteidigung ersetzte Marcelo Avevor. SCF-Coach Christian Streich wechselte im Vergleich zur 0:2-Heimniederlage gegen Schalke 04 ebenfalls auf zwei Positionen: Freis ersetzte Mehmedi (Adduktorenverhärtung), im Tor durfte Reservekeeper Schwolow ran. Baumann nahm dafür auf der Bank Platz.
Die Zuschauer in der HDI-Arena sahen eine höhepunktarme Anfangsphase, die sich weitgehend zwischen den Strafräumen abspielte. Freiburg stand in der Defensive kompakt und konnte durch frühes Forechecking den Hannoveraner Spielaufbau immer wieder geschickt stören. 96 versuchte über den Ballbesitz in die Partie zu finden, im Vorwärtsgang fehlte es aber an Tempo und Genauigkeit. Der einzige Torabschluss in der Anfangsviertelstunde gehörte damit den Gästen, als Darida rechts im Strafraum an Zielers Faustabwehr scheiterte (11.). Freiburg wirkte auch in der Folge gedanklich wacher und hatte in der 17. Minute die nächste Möglichkeit: Nach einer ansehnlichen Kombination über Guedé und Freis kam wieder Darida zum Abschluss, zielte links im Strafraum aber zu ungenau – Zieler pariete erneut (17.).
Der Korkut-Elf wollte im Vorwärtsgang wenig Konstruktives gelingen. Ya Konan hing weitgehend in der Luft, Bittencourt und Huszti auf den Außen ließen an Durchsetzungsvermögen vermissen. Somit stellte Marcelos Kopfball, der nach einem Pander-Freistoß aus dem rechten Halbfeld, über die Querlatte rauschte (26.), noch die beste Hannoveraner Gelegenheit dar. Ohne selbst gefährlich zu werden, kontrollierte der Sportclub das Geschehen weitgehend, ehe 96 in den Schlussminuten vor der Pause das Tempo anzog. Schwolow, der bis dato ein ruhiges Debüt erlebt hatte und nur bei Husztis Freistoßflanke Unsicherheit zeigte (33.), fischte eine abgefälschte Bittencourt-Hereingabe gerade noch vor Ya Konan weg (42.). Mit dem Pausenpfiff kam Rajtoral an der Strafraumgrenze im Duell mit Darida zu Fall. Schiedsrichter Peter Gagelmann gab Freistoß, den Huszti mit links direkt ins kurze Eck unter die Latte zirkelte (45.). Mit dem ersten Abschluss aufs Tor ging 96 damit in Front.
Der 34. Spieltag
Beide Teams begannen den zweiten Abschnitt ohne personelle Änderungen. Stindl hätte die Führung kurz nach Wiederanpfiff ausbauen können, doch machte sich Schwolow lang und fischte den Kopfball aus dem rechten Eck (46.). 96 zeigte nun deutlich mehr Engagement, musste kurz darauf aber den Ausgleich hinnehmen: Darida passte von der linken Grundlinie in den Rückraum, wo Schmid aus 12 Metern völlig frei das Leder ins rechte untere Eck schob (50.). Nichtsdestotrotz blieben die Roten das aktivere Team: Schwolow parierte gegen Stindl (53.), ehe Husztis Direktabnahme geblockt wurde (55.). Der Sportclub agierte zu passiv und ließ die im ersten Abschnitt gezeigte Zweikampfstärke vermissen. Hüben wie drüben wurde nun gewechselt: Bei 96 ersetzte Rudnevs Ya Konan ebenso positionsgetreu wie auf Freiburger Seite Höhn Krmas (beide 60.) und Zulechner Freis (64.).
Schöner Abschied: Wenige Minuten nach seiner Einwechselung erzielte Rudnevs (mi.) in seinem Abschiedsspiel den zweiten Hannoveraner Treffer. picture alliance
Tayfun Korkut hatte mit seinem Wechsel alles richtig gemacht: Nach einem Tempogegenstoß landete die Kugel über Stindl und Bittencourt bei Rudnevs. Der kurz zuvor eingewechselte Lette verschaffte sich links gegen Höhn Platz und schoss von der Strafraumgrenze ins kurze Eck (65.). Zieler wehrte Daridas Schuss von halblinks ab (68.), ehe Rudnevs, Schmiedebach (beide 71.) und Pander (72.) allesamt die Vorentscheidung verpassten. Die ausgelassenen Möglichkeiten sollten sich rächen, als der Sportclub nach einem abgewehrten Eckball nachsetzte: Darida bediente von rechts Zulechner, der am kurzen Pfosten Zieler überwand (78.). Tayfun Korkut reagierte umgehend und brachte Prib für Bittencourt (78.). Mit dem ersten Ballkontakt erzielte der Ex-Fürther dann gleich die erneute Führung: Von Rudnevs klasse bedient behielt der Hannoveraner im Eins-gegen-Eins gegen Schwolow die Nerven und schloss mit einem platzierten Flachschuss ab (80.). In den turbulenten Schlussminuten ergaben sich beinahe im Minutentakt Tormöglichkeiten: Huszti (81.), Schmid (82.), Prib (83.) und Stindl (85.) vergaben aber allesamt. Weil Peter Gagelmann Zulechners zweiten Treffer aufgrund einer Abseitsstellung seine Anerkennung verweigerte (87.), blieb es am Ende beim insgesamt verdienten Hannoveraner Erfolg.
Die kommende Spielzeit (2014/15) beginnt am Wochenende 22./23./24. August.