Hannovers Trainer Mirko Slomka konnte nach dem 0:2 beim VfL Wolfsburg wieder auf seine angestammte Innenverteidigung um Pogatetz und Haggui bauen, die nach Sperre und zehverletzung ihren Dienst wieder antraten, Djakpa und Avevor auf die Bank verdrängten.
Bremens Trainer Thomas Schaaf setzte nach der 0:2-Heimpleite gegen Mainz auf zwei Änderungen, baute Hunt und Wagner in die Startelf ein, beließ Arnautovic und Hugo Almeida draußen.
Nervös und unsicher begann Werder Bremen den Nord-Klassiker gegen Hannover und die Gastgeber hatten das schnell gespürt. Schon nach elf Minuten lag die Schaaf-Elf in Niedersachsens Hauptstadt in Rückstand - zu allem Überfluss sorgte Rechtsverteidiger Fritz mit einem unglücklichen Eigentor für Hannovers Erfolgserlebnis.
Beflügelt vom Spielstand bestimmten die "Roten" das Geschehen. Stoppelkamp (14.) und Schulz (22.) sorgten im Werder-Strafraum für Gefahr. Mitten in Hannovers Drangphase hinein schlenzte Frings einen Freistoß in den Lauf von Fritz – die Latte rettete für den geschlagenen Fromlowitz (27.).
Der 5. Spieltag
Es war das Wecksignal für die Hanseaten, die nun mehr für das Spiel taten und konsequenter den Weg nach vorne einschlugen. Doch 96 blieb gefährlich. Ya Konan scheiterte freistehend vor Wiese, Bremens Ersatzspieler liefen sich zu diesem Zeitpunkt bereits warm (32.). Ein Freistoß von Marin brachte dann Werder zurück ins Spiel. Pogatetz riss im Strafraum Prödl um, Frings zeigte sich vom Punkt aus gewohnt nervenstark (36.).
Bis zum Pausenpfiff gelang zwar keiner der beiden Mannschaften mehr ein Tor, unterhaltsam gestaltete sich die Partie dennoch. Während für Werder Marin und Prödl (40.) zwei schnell aufeinanderfolgende Chancen liegenließen, kombinierte Hannover mehrfach stark in Richtung Werder Keeper Wiese. Abdellaoue vergab dabei kurz vor dem Kabinengang aus sehr guter Position das 2:1 (42.).
Durchgang zwei hielt schnell einen weiteren Nackenschlag für Bremen bereit. Ya Konan stand ein zweites mal alleingelassen vor Wiese, diesmal verzeihte der Ivorer nicht (53.). Hannover setzte sofort nach, Schmiedebach einen Heber knapp drüber (55.).
Schulz jubelt, Ya Konan trifft und Wiese ist geschlagen. picture alliance
Es wurde jetzt hektisch in der AWD-Arena. Bei Stoppelkamps Handspiel im eigenen Sechzehner hätte Werder zwingend einen weiteren Elfmeter zugesprochen bekommen müssen (64.), Hinten wackelte die Schaaf-Elf weiter, Wiese musste einen Pinto-Scharfschuss entschärfen (67.).
Mit Hugo Almeida und Arnautovic hatte Bremen derweil zwei Offensiv-Joker ins Spiel genommen, wollte die erneute Wende nun erzwingen. Doch stattdessen stürmte nur 96. Schulz und Stindl prüften Wiese kurz hintereinander (77.), dann war es Schulz mit einem satten Linksschuss vorbehalten, die Entscheidung pro 96 herbeizuführen (79.). In der Schlussphase vergab Hannover noch gute Chancen, Abdellaoue (84.) und Ya Konan (87.) scheiterten aussichtsreich. Der Feierstimmung in Hannover tat dies freilich keinen Abbruch, denn Abdellaoue setzte in der Nachspielzeit den umjubelten Schlusspunkt (90. +2.).
Am 6. Spieltag trifft Hannover 96 am Sonntag auswärts um 17.30 Uhr auf den 1. FC Kaiserslautern. Bereits am Samstag trifft der SV Werder Bremen zu Hause um 18.30 Uhr im Nordderby auf den Hamburger SV.