War bei seinem Debüt nur selten vom Ball zu trennen: Werder-Neuzugang Diego (mi., hier im Duell mit Balitsch) imago
Nach wochenlangem Transfertheater traf Hannovers Neuzugang Frank Fahrenhorst im Nordderby gleich am ersten Spieltag auf seine alten Bremer Teamkollegen. Mit Regisseur Bruggink und dem Ungarn Huszti standen zudem zwei weitere Neuzugänge in der Startformation von 96.
Beim Ligapokalsieger durfte Neuzugang Fritz rechts in der Viererkette von Beginn an ran. In Abwesenheit des verletzten Mertesackers nahm Pasanen in der Innenverteidigung den Platz neben Naldo ein. Im Mittelfeld gab Diego genauso sein Bundesligadebüt wie Womé in der Abwehr.
Spieler des Spiels
Spielnote
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | AWD-Arena |
| Zuschauer | 49.000 (ausverkauft) |
In einer unterhaltsamen Anfangsphase versuchten beide Teams vor 47.000 Zuschauern in der ausverkauften AWD-Arena von Beginn an, das Mittelfeld schnell zu überbrücken und direkt nach vorne zu spielen. Die erste Gelegenheit bot sich dabei den Bremern, als Baumanns Kopfballverlängerung nach Ecke von Womé von Hashemians Kopf an den Außenpfosten klatschte (7.). Kurze Zeit später waren es jedoch die 96er, die die erste große Chance des Spiels ausließen. Huszti legte den Ball im Strafraum zurück zu Hashemian, der den herauseilenden Wiese zwar austanzte, dann jedoch die Orientierung verlor und weit am Tor vorbeischoss (9.). Und Hannover legte nach: Balitsch brachte den von der rechten Seite gefährlich vors Tor, wo Bruggink und Hashemian jedoch einen Moment zu spät kamen (11.).
Die Bremer machten es knapp zehn Minuten später besser. Nachdem Cherundolo Kloses Pass im Strafraum eigentlich schon abgefangen hatte, ließ sich der US-Amerikaner den Ball von Diego abnehmen. Werders Neuzugang, der kurz zuvor noch die Gelbe Karte gesehen hatte, ließ 96-Torwart Enke keine Chance und erzielte gleich zum Debüt seinen ersten Treffer.
Hannover brauchte einige Minuten, um sich vom Rückstand zu erholen, schlug fünf Minuten vor der Pause jedoch eiskalt zu. Von Tarnat herrlich in die Gasse geschickt, schob Stajner den Ball an Wiese vorbei ins Netz. Wenige Minuten später herrschte dann helle Aufregung im Strafraum der Gastgeber: Nachdem Klose im Duell mit Enke zu Boden gegangen war, zeigte Schiedsrichter Dr. Wack auf den Elfmeterpunkt. Borowski lief an, doch Enke ahnte die Ecke und Tarnat konnte klären. Nach aufregenden 45 Minuten ging es beim Stand von 1:1 in die Kabine.
Jiri Stajner bejubelt seinen Ausgleichstraffer zum 1:1. Tim Wiese war ohne jede Chance. dpa
Nach dem Wiederanpfiff übernahm zuerst Hannover die Kontrolle. Nach öffnendem Zuspiel von Stajner hatte der starke Huszti nur noch Wiese vor sich, zog den Ball jedoch am kurzen Eck vorbei (52.). Als der Ungar eine Viertelstunde später erneut Maß nahm, konnte Fritz zur Ecke klären. Wenig später gelang 96 dann die Führung: Wieder sah Bremens Innenverteidigung nicht gut aus, als sich Hashemian nach Stajners Pass im richtigen Moment löste und zur Führung einschoss.
Werders Antwort kam sieben Minuten später in Form eines Klose-Kopfballs, den Enke in höchster Not noch an die Latte bugsieren konnte. Wenig später sah Hannovers Schlussmann dann jedoch alles andere als gut aus, als sich eine scheinbar harmlose Hereingabe von Fritz über ihn hinweg an den langen Pfosten senkte, wo der gerade erst eingewechselte Hugo Almeida den Ball aus kurzer Distanz in die Maschen köpfte.
Dies war der Auftakt zur fulminanten Schlussoffensive der Bremer, in der vor allem Neuzugang Diego zu begeistern wusste. Fünf Minuten vor Schluss setzte sich der Brasilianer am Strafraum gegen zwei Gegenspieler durch und legte quer zu Klose, der den Ball von der Strafraumgrenze in die Maschen jagte. Und die Diego-Show ging weiter: Nachdem Werder Rekordeinkauf Enke kurz zuvor selbst geprüft hatte (87.), bediente er in der Nachspielzeit den ebenfalls eingewechselten Jensen, der den Ball über Enke hinweg zur Entscheidung ins Tor hob.