Viel Leerlauf, wenige Torchancen
Hannovers Trainer Mirko Slomka konnte nach der 0:2-Auswärtsniederlage in München wieder auf Huszti (nach Rot-Sperre) zurückgreifen und beorderte ihn für Bittencourt in die Startelf. Augsburgs Coach Markus Weinzierl brachte im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Freiburg Movarek für Vogt im zentralen Mittelfeld.
Beide Mannschaften agierten mit aggressivem Pressing und störten den gegnerischen Spielaufbau so empfindlich. In der Folge gelang zunächst wenig und das Geschehen spielte sich größtenteils im Mittelfeld ab. Erste zwingende Angriffe starteten dann die Hausherren: Ya Konan prüfte FCA-Keeper Manninger aus spitzem Winkel (10.). Der Ivorer beförderte auch eine Pocognoli-Flanke aus sieben Metern über den Querbalken (13.). 96-Torwart Zieler blieb dagegen lange beschäftigungslos.
In einer etwa 25-minütigen Leerlaufphase passierten lediglich viele Zweikämpfe im Mittelfeld. Ansonsten neutralisierten sich beide Mannschaften und kamen kaum in den jeweiligen Strafraum. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte wurde es wieder zwingender: Andreasen feuerte einen 25-Meter-Freistoß ab und zwang Manninger zu einer Parade (41.). Auf der anderen Seite verzeichnete Mölders die einzige nennenswerte Augsburger Möglichkeit, als er eine Flanke aus sieben Metern direkt abnahm und knapp über die Latte bugsierte.
Ein fragwürdiger Elfmeter und ein kurioses Tor
Der 6. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel nahm Hannover das Heft des Handels in die Hand und kombinierte mit Kurzpässen nach vorne. Gerade als die Partie zu Gunsten von 96 kippte, stellte ein Pfiff von Schiedsrichter Christian Dingert den Spielverlauf auf den Kopf: Mölders schoss aus kurzer Distanz an den Arm von Sané und bekam einen fragwürdigen Handelfmeter zugesprochen. Kapitän Verhaegh trat an und versenkte die Kugel sicher rechts unten im Netz (51.). Nur zwei Minuten später ereignete sich fast eine identische Szene im FCA-Sechzehner, als Ya Konan das Spielgerät an die Hand von Klavan spitzelte. Hier entschied Dingert aber nicht auf Strafstoß (53.).
Hannover hatte nun viel Wut im Bauch, rannte weiter an und wurde mit einem kuriosen Treffer belohnt: Bei einer Flanke von Huszti vom linken Flügel prallten Klavan und Torwart Manninger in der Luft zusammen. Sobiech hatte so freie Bahn und schob lässig ins leere Tor ein (60.).
Jetzt hatte 96 Blut geleckt und drängte auf die Führung. Als taktisches Stilmittel setzten die Niedersachsen nun hohe Bälle ein, zumal die Fehlpassquote immer mehr zunahm. Heiß blieb es vor allem auch in den Zweikämpfen. Praktisch jedes Foul wurde nach den fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen lautstark und vehement mit dem Unparteiischen diskutiert.
Wieder Hand! Huszti nervenstark!
So blieb die Partie hitzig, wenn auch nicht hochklassig. Der FCA blieb größtenteils in der Defensive gebunden und kam nur noch punktuell nach vorne. Die Hausherren rannten zwar an, schafften es aber nicht, das Abwehrbollwerk der Fuggerstädter zu knacken. Halbchancen durch Andreasen (64.) und Ya Konan (68.) blieben ungenutzt. Sané vergab die beste Möglichkeit in der Schlussphase, als er eine Huszti-Ecke aus fünf Metern knapp am linken Pfosten vorbeiköpfte (81.).
Beim 1:1 blieb es dennoch nicht. Ya Konan köpfte im gegnerischen Strafraum Ostrzolek an, der den Ball an die Brust bekam und dann mit dem Arm nachhalf. Schiedsrichter Dingert zeigte sofort auf den Punkt (88.). Standardspezialist Huszti trat an, behielt seine Nerven im Griff und versenkte die Kugel sicher im rechten Winkel (89.), 2:1, der Endstand.
Hannover tritt am Mittwoch (20.30 Uhr) im Pokal zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen beim FC Bayern München an. Für Augsburg geht es am Dienstag (19 Uhr) bei Drittligist Preußen Münster im DFB-Pokal weiter.