Halles Trainer Sven Köhler gab im Vergleich zum 2:2-Remis gegen die zweite Mannschaft der Berliner Hertha Kanitz den Vorzug vor Aydemir.
Union-Coach Uwe Neuhaus hatte im ersten Pflichtspiel seiner Mannschaft in der neuen Saison keine Personalsorgen. Von den Neuzugängen durfte Kolk gleich beginnen.
Union Berlin ergriff schnell das Kommando und war um Ballbesitz bemüht. Die "Eisernen" kamen dadurch auch zu einem leichten optischen Übergewicht, fanden dabei allerdings nur selten einen Weg durch die engmaschige Abwehr der Hallenser. Bis auf zwei Distanzschüsse von Kolk (6.) und Brunnemann (8.), die von Halles Schlussmann Horvat entschärft wurden, sprang für den Zweitligisten zunächst nichts heraus. Defensiv präsentierten sich die "Chemiker" stark, offensiv kam von Halle dagegen lange Zeit gar nichts. Folglich entwickelte sich eine eher maue Partie, die kaum Höhepunkte zu bieten hatte.
DFB-Pokal
Das Berliner Angriffsspiel war zu statisch. Keine Ideen, kein Tempo und keine Spritzigkeit sorgten dafür, dass der Viertligist zunächst leichtes Spiel hatte. Das änderte sich erstmals nach 23 Minuten, als Kolk Mosquera sehenswert in Szene setzte. Der Kolumbianer zielte dabei aber etwas zu hoch und drosch den Ball über das Tor. Etwas später bügelte Klippel einen bösen Lapsus von Teixeira Rebelo aus, als er Ede in letzter Sekunde am Torabschluss hinderte (29.).
Die erste nennenswerte Offensivaktion der Hallenser datierte aus der 36. Minute, als Boltzes 35-Freistoß ein gutes Stück links vorbei segelte. Drei Minuten später fiel dann die überraschende Führung des Halleschen FC: Boltze schlenzte einen Freistoß aus über 30 Metern gefühlvoll an den Elfmeterpunkt. Dort setzte sich Klippel im Luftkampf gegen den zögernden Madouni durch und köpfte ins linke Eck. Union war nun gefordert, konnte sich bis zur Pause allerdings nicht mehr gegen die konzentrierten Gastgeber durchsetzen.
Union Berlins Schlussoffensive bleibt erfolglos
Mit Haken und Ösen: Kanitz und Brunnemann beharken sich. picture-alliance
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nichts. Union war spielbestimmend, aber ohne Durchschlagskraft. Beim Halleschen FC hatte die Defensive weiterhin oberste Priorität, allerdings war der Viertligist auch darum bemüht, über Konter für Entlastung zu sorgen. Hüben wie drüben fehlte es aber an Präzision im Passspiel. Zudem wurde die Gangart in den Zweikämpfen zusehends ruppiger, so dass der Spielfluss abhandenkam.
Nach einer knappen Stunde erhöhten die Köpenicker die Schlagzahl und setzten sich zeitweise in der gegnerischen Hälfte fest. Über Standards kamen sie dem Ausgleich auch nahe, doch David rettete spektakulär auf der Linie gegen Polenz, der aus 15 Metern volley abgezogen hatte (59.). Eine Minute danach fischte Horvat einen direkten Freistoß von Mattuschka aus dem rechten Eck. Die "Eisernen" wurden stärker und erhöhten den Druck nochmalig. Das Tor wollte allerdings nicht fallen. Mattuschkas Freistoß strich knapp drüber (69.), Mosquera schoss Horvat an (72.), Brunnemann war zu unpräzise (73.), ehe Kohlmanns aufs Tor gezogener Freistoß von der rechten Außenbahn an die Latte knallte (79.).
In den Schlussminuten warfen die Berliner alles nach vorne, fanden aber keinen Zugang mehr zum gegnerischen Strafraum. Für Aufregung sorgten letztlich nur noch einige Unverbesserliche, die aus dem Hallenser Fanblock Knallkörper aufs Feld geworfen hatten. Schiedsrichter Peter Sippel unterbrach die Partie für wenige Minuten. Am Ergebnis änderte sich freilich nichts mehr.
Der Hallesche FC trifft am zweiten Spieltag der Regionalliga Nord am kommenden Sonntag vor eigenem Publikum auf Energie Cottbus II. Der 1. FC Union Berlin reist zum Start in der 2. Liga am Freitag zuvor zur Alemannia aus Aachen.
Am Samstag, den 21. August, steht die Auslosung für die 2. Runde im DFB-Pokal an.