Handball

"Grandiose Leistung": DHB-Team lässt Ungarn abblitzen

Sigurdsson-Truppe hat nun vier Punkte auf dem Konto

"Grandiose Leistung": DHB-Team lässt Ungarn abblitzen

Das lief glatt: Die deutsche Mannschaft setzte sich gegen Ungarn überraschend souverän durch.

Das lief glatt: Die deutsche Mannschaft setzte sich gegen Ungarn überraschend souverän durch. imago

Im ersten Spiel der Hauptrunde avancierte Fabian Wiede mit sechs Treffern vor rund 4000 Zuschauern zum besten Torschützen im deutschen Team. Erstmals im Verlauf des Turniers musste die DHB-Auswahl keinem Rückstand hinterherlaufen. "Der Trainer hat vorher gesagt, die Ungarn liegen uns und er hat recht behalten", sagte Torhüter Andreas Wolff.

Mit einem weiteren Erfolg am Sonntag (18.15 Uhr, im ausführlichen LIVE!-Ticker auf kicker.de) gegen Russland würde das DHB-Team in ihrem letzten Spiel der Hauptrundengruppe 2 am Mittwoch gegen Dänemark um den Einzug ins Halbfinale spielen. Durch den Sieg bleibt die deutsche Mannschaft bei Europameisterschaften gegen Ungarn ungeschlagen. "Jetzt können wir einigermaßen befreit aufspielen", meinte der Bundestrainer.

Sigurdsson hatte im Vorfeld vor den Ungarn und auch vor den Russen als zweitem Gegner gewarnt. Denn beide Teams wollen zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro, haben aber noch nicht einmal einen Platz in einem von drei Qualifikationsturnieren erobert. "Für diese Mannschaften geht es um Olympia", meinte der Isländer. Dennoch war ihm vor der Partie gegen Ungarn nicht bange. "Wir sind auch nicht so schlecht. Wir bereiten uns bestens vor", betonte er.

"Wir haben die realistische Chance, gegen beide Teams zu gewinnen", verbreitete Leistungssportchef Bob Hanning Optimismus. Rechtsaußen Tobias Reichmann hat sogar mehr im Sinn. "Jetzt die Möglichkeit zu haben, ins Halbfinale einziehen zu können bei einer EM, ist Ansporn genug", sagte er.

Fäths Zauberpass auf Kohlbacher als Höhepunkt - Ungarn ideenlos

Handball-EM in Polen

Mit dem Wissen um die riesige Chance und dem Selbstvertrauen aus den Siegen gegen Schweden und Slowenien ließ die deutsche Mannschaft zum ersten Hauptrundenspiel von der ersten Minute nichts anbrennen. Schnell führte die DHB-Auswahl mit 3:0 (4.) und spulte danach durchdacht ihr Programm ab. Aus der wie zuletzt von Finn Lemke dirigierten souveränen Abwehr zog der WM-Siebte ein erstaunlich überlegenes Spiel auf. Dies verlieh der deutschen Mannschaft die nötige Sicherheit, im Angriff spielerisch zu glänzen. Ein anerkennendes Raunen ging durch die Halle, als Steffen Fäth mit einem feinen Rückhandpass Jannik Kohlbacher bediente, der in der 20. Minute zum 12:6 und der ersten Sechs-Tore-Führung traf.

Die Ungarn hatten dem kaum etwas entgegen zu setzen. Die Abwehr um den 2,10-Meter-Riesen Lemke stand wie eine Wand und stellte den Olympia-Vierten vor nahezu unlösbare Probleme. Zwar schmolz der Vorsprung kurz auf 12:8 (23.). Doch bis zur Pause enteilte die deutsche Mannschaft auf 17:9. In der zweiten Halbzeit baute der WM-Siebte seinen Vorsprung dann auf 20:11 (37.) aus. Danach hielt das Team um Kapitän Steffen Weinhold die Ungarn routiniert und clever auf Distanz. Am Ende hatte die Partie Testspielcharakter, weil der Bundestrainer seine Top-Leute schonte.

Deutschland - Ungarn 29:19 (17:9)

Deutschland: Wolff (HSG Wetzlar), Lichtlein (VfL Gummersbach) - Sellin (MT Melsungen) 2, Lemke (SC Magdeburg), Reichmann (KS Vive Kielce/Polen) 5/3, Wiede (Füchse Berlin) 6, Pekeler (Rhein-Neckar Löwen) 2, Weinhold (THW Kiel) 3, Strobel (HBW Balingen-Weilstetten), Schmidt (TSV Hannover-Burgdorf), Fäth (HSG Wetzlar) 3, Dahmke (THW Kiel) 3, Ernst (VfL Gummersbach) 1, Pieczkowski (TuS N-Lübbecke) 1, Dissinger (THW Kiel) 1, Kohlbacher (HSG Wetzlar) 2
Ungarn: Bartucz, Mikler - Schuch, Pasztor 1, Ivancsik, Gazdag, Hornyak 2/2, Komel Nagy 2, Laszlo Nagy 3, Jamali 3, Faluvegi, Zubai 1, Banhidi 3, Borsos, Ancsin 2, Bodo 2
Zuschauer: 4000
Schiedsrichter: Gubica/Milosevic (Kroatien)
Strafminuten: 4 / 6

dpa

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