GP von Ungarn Rennen

2015

Endstand

1 Sebastian Vettel 2 Daniil Kvyat 3 Daniel Ricciardo 4 Max Verstappen 5 Fernando Alonso 6 Lewis Hamilton 7 Romain Grosjean 8 Nico Rosberg 9 Jenson Button 10 Marcus Ericsson 11 Luiz Felipe de Oliveira Nasr 12 Felipe Massa 13 Valtteri Bottas 14 Pastor Maldonado 15 Roberto Merhi Muntan 16 Will Stevens 17 Carlos Sainz jr. 18 Kimi Räikkönen 19 Sergio Perez 20 Nico Hülkenberg
1:46:09,985 + 15,748 + 25,084 + 44,251 + 49,079 + 52,025 + 58,578 + 58,876 + 1:07,028 + 1:09,130 + 1:13,458 + 1:14,278 + 1:20,228 + 1:25,142 + 2 Runden + 4 Runden Generator, 61. Runde Generator, 56. Runde Bremsen, 54. Runde Unfall, 42. Runde

Vettel siegt, Rosberg im Pech, Hamilton chaotisch

GP von Ungarn: Viermaliger Champion zieht mit Senna gleich

Vettel siegt, Rosberg im Pech, Hamilton chaotisch

Zweiter Sieg für Ferrari: Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel.

Zweiter Sieg für Ferrari: Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel. Getty Images

Von wegen langweilige Formel 1. Fast zwei Stunden höchste Unterhaltung bekamen die Zuschauer am Hungaroring geboten. Am Ende jubelte Ferrari-Pilot Vettel über seinen zweiten Sieg für den Traditionsrennstall. Groß war auch der Jubel bei Red Bull. Die ehedem erfolgsverwöhnten Roten Bullen brachten mit Kvyat und Ricciardo beide Fahrer aufs Podium.

In einem völlig verrückten Ungarn-Rennen mit Pech und Patzern bei den beiden Silberpfeilen hat Vettel einen grandiosen Sieg eingefahren. Der viermalige Weltmeister ließ sich zum Abschluss eines hochemotionalen Rennwochenendes gut eine Woche nach dem Tod von Jules Bianchi von nichts irritieren und zog mit dem 41. Grand-Prix-Erfolg mit Formel-1-Legende Ayrton Senna gleich. "Danke Jules, dieser Sieg ist für dich. Wir wussten, früher oder später würde er für dieses Team fahren", sagte Vettel mit leicht zittriger Stimme unmittelbar nach der Zieldurchfahrt im Boxenfunk.

Hamilton weiter vor Rosberg und Vettel

In der WM-Wertung machte der Hesse vor der Sommerpause auch Boden gut. Hamilton, der nach einem verpatzten Start von der Pole aus und einem Ausritt in den Kies mit Wut im Bauch vom zehnten Rang aus nach vorn fuhr und Schadensbegrenzung betrieb, bleibt mit 202 Punkten vor Rosberg (181) und Vettel (160).

Großes Pech hatte Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen, der lange auf Rang zwei lag, am Ende aber von technischen Problemen gestoppt wurde.

Weltmeister Hamilton baute im Mercedes seine WM-Führung aus, obwohl er nur Rang sechs belegte, da Teamrivale Nico Rosberg kurz vor dem Ziel auf Rang zwei liegend mit zerstörtem Hinterreifen die Box ansteuern musste. Der Deutsche landete auf Rang acht.

Force-India-Pilot Nico Hülkenberg schied nach einem Unfall aus. Youngster Max Verstappen pilotierte den Toro Rosso auf einen starken vierten Rang.

Der Rennverlauf

Wie schon zuletzt in Silverstone verpatzten die Silberpfeile auch auf dem Hungaroring den Start. Vettel preschte an beiden Mercedes vorbei. Rosberg, der besser wegkam als Polesetter Hamilton, musste sich nach kleinem Verbremser auch Räikkönen geschlagen gaben und fand sich auf P3 wieder. Die Silbernen kamen sich nahe, Hamilton ritt ins Kiesbett aus und verlor wertvolle Plätze. Als Zehnter kam der Brite zurück auf den Asphalt.

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Hülkenberg verbesserte sich mit dem Force India in der Startphase und den ersten Runden von Platz elf auf Rang fünf. Williams-Pilot Massa, der in der Startaufstellung falsch stand und eine zweite Aufwärmrunde nötig machte, erhielt eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe.

Während Vettel an der Spitze mehrere Schnellste Runden drehte, hing Hamilton als Zehnter im Verkehr fest. Mit einem tollen Manöver auf der Außenbahn schnappte sich der Brite im Kampf um P9 Massa. Hülkenberg dagegen hatte gegen Ricciardo das Nachsehen, musste den Red Bull quasi kampflos ziehen lassen.

Hamilton mit Wut im Bauch

Hamilton hatte nach zwölf Runden bereits 28 Sekunden Rückstand auf Vettel, kämpfte sich aber nach vorne, Perez im Force India war chancenlos. Als der WM-Führende Platz hatte, brannte er zwei Schnellste Runden in Folge in den Asphalt.

Nummer 41 - Vettel zieht mit Senna gleich

Eine Schrecksekunde gab's in Runde 20 für Perez, der bereits am Freitag einen heftigen Crash hatte. Im Zweikampf mit Maldonado hob der Force India leicht ab. Perez konnte weiterfahren, Maldonado erhielt eine Durchfahrtstrafe.

Nach den ersten Stopps änderte sich an der Spitze nichts. Vettel blieb klar in Führung vor Räikkönen und Rosberg. Hamilton kämpfte derweil rundenlang gegen Ricciardo um P4, musste sich bis zur 30. Runde gedulden, ehe er am Australier vorbeikam. Der Abstand auf Teamkollege Rosberg und P3 betrug zu diesem Zeitpunkt 14 Sekunden. Hamilton hatte die weicheren Reifen aufgezogen, holte deutlich auf Rosberg auf.

Schwerer Hülkenberg-Crash

Räikkönen funkte in der 41. Runde Probleme an die Box, beklagte Leistungsverlust am Ferrari. Offenbar an der Energierückgewinnung. Kurz darauf krachte Hülkenberg, der auf der Start- und Zielgeraden seinen Frontspoiler verlor, frontal in einen Reifenstapel, blieb aber soweit unverletzt. Virtuelle Safety-Car-Phase, die die Top-Teams zum Reifenwechsel nutzten. Schlussendlich kam dann das Safety Car doch noch raus, wodurch Vettel seinen komfortablen Vorsprung von 20 Sekunden auf Räikkönen und mehr als eine halbe Minute auf Rosberg einbüßte.

Durchfahrtstrafe für Hamilton

Vettel zog beim Re-Start weg, Rosberg schnappte sich den nun unterlegenen Räikkönen. Ricciardo griff Hamilton an, war mit der Nase schon vorbei, als Hamilton leicht in den Red Bull krachte und sich den Frontflügel beschädigte. Auch Ricciardos Bolide litt. Während der Australier aber weiterfahren konnte, musste Hamilton an die Box und sich eine neue Nase holen. Zudem erhielt er eine Durchfahrtstrafe.

Vettel hatte Rosberg groß im Rückspiegel, der Mercedes-Pilot befand sich zumeist in der DRS-Zone, durfte den Flügel flachstellen. Von hinten kam aber Ricciardo auf, machte seinerseits Jagd auf Rosberg. Derweil pflügte Hamilton von P13 aus durchs Feld.

Fünf Runden vor dem Ende verbremste sich Ricciardo, war zu lange am Gas und kollidierte dann mit Rosberg. Er schlitzte dem Wiesbadener den Reifen auf. Beide mussten zur Box. Rosberg verlor mit seinem Plattfuß viel Zeit.

Für Vettel war der Weg frei, Hamilton konnte trotz seines chaotischen Rennens am Ende den Vorsprung gegenüber Rosberg ausbauen.

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