GP von Italien Rennen

2012

Endstand

1 Lewis Hamilton 2 Sergio Perez 3 Fernando Alonso 4 Felipe Massa 5 Kimi Räikkönen 6 Michael Schumacher 7 Nico Rosberg 8 Paul di Resta 9 Kamui Kobayashi 10 Bruno Senna 11 Pastor Maldonado 12 Daniel Ricciardo 13 Jerome d'Ambrosio 14 Heikki Kovalainen 15 Vitaly Petrov 16 Charles Pic 17 Timo Glock 18 Pedro de la Rosa 19 Narain Karthikeyan 20 Mark Webber 21 Nico Hülkenberg 22 Sebastian Vettel 23 Jenson Button 24 Jean-Eric Vergne
1:19:41,221 + 4,356 + 20,594 + 29,667 + 30,881 + 31,259 + 33,550 + 41,057 + 43,898 + 48,144 + 48,682 + 50,316 + 1:15,861 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 2 Runden zurück 3 Runden zurück 6 Runden zurück Benzinpumpe, 33. Runde Unfall, 9. Runde

Start-Ziel-Sieg für Hamilton, Aus für Vettel

Grand Prix von Italien: Perez überraschend Zweiter

Start-Ziel-Sieg für Hamilton, Aus für Vettel

Start-Ziel-Sieg in Monza: Lewis Hamilton gewann im Autodromo Nazionale.

Start-Ziel-Sieg in Monza: Lewis Hamilton gewann im Autodromo Nazionale. Getty Images

Es war ein Hochgeschwindigkeitsrennen mit mehreren Höhepunkten. Vor allem das Duell zwischen Weltmeister Sebastian Vettel und dem Führenden Fernando Alonso erhitzte die Gemüter in Monza. Durch das Aus des Deutschen, der letztlich als 22. gewertet wurde, baut Alonso (179 Zähler) den Vorsprung zum Europa-Abschied auf Vettel auf satte 39 Punkte aus. Vorbei an Vettel (140) in der Fahrerwertung sind derweil Hamilton (142) und auch Kimi Räikkönen (141), der hinter Alonso und Felipe Massa im zweiten Ferrari mit seinem Lotus Fünfter wurde. Nico Rosberg landete am Ende knapp hinter seinem Teamkollegen Schumacher auf P7.

Timo Glock fuhr im Marussia auf den 17. Rang, Niko Hülkenberg schied vom letzten Platz ins Rennen gegangen aus.

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Zum Rennverlauf: Nach einem guten Start kam Massa von Position drei an Button vorbei, musste in der ersten Schikane gegen Hamilton allerdings nachgeben und bog als Zweiter ein. Dahinter konnte sich Button mit einem leicht verschlafenen Start auf Platz drei vor Schumacher und Vettel halten.

In den folgenden Runden machte Alonso, der nur vom zehnten Startplatz losgefahren war, mächtig Druck. An Kobayashi und Räikkönen kam er schnell vorbei, nachdem er Rosberg, der einen katastrophalen Start erwischt hatte, schon am Anfang des Rennens passiert hatte. Bis zur siebten Runde konnte sich wenigstens Schumacher gegen den Spanier wehren, doch dann war an Start und Ziel auch der Rekordweltmeister fällig. Alonso hatte sich damit direkt hinter Vettel auf Platz fünf vorgefahren.

In Runde neun sorgte eine Woche nach dem Horror-Crash von Spa diesmal Toro-Rosso-Fahrer Jean-Eric Vergne für eine Schrecksekunde. Der Bolide des Franzosen brach bei knapp 300 Stundenkilometern plötzlich aus, stieg in die Luft und krachte dann in eine Werbetafel. "Ich habe Rückenschmerzen", meldete der ansonsten anscheinend unverletzte Vergne via Boxenfunk.

An der Spitze bewegte sich in der Folgezeit wenig. Hamilton kam kontinuierlich von Massa weg, allerdings ohne einen entscheidenden Vorsprung herausfahren zu können. Dahinter hatten sich Button und Vettel auf den weiteren Plätzen eingerichtet. Auch Alonso schien auf Position fünf nun zufrieden zu sein und reihte sich ein.

Button hatte Mitte des Rennens einen klaren Geschwindigkeits-Vorteil gegen Massa und nutzte dies. Über mehrere Runden hinweg robbte sich der Brite an den Ferrari heran und konnte in der 19. Runde mit einem klassischen Ausbremsmanöver die zweite Position erobern. Dahinter gab es beim Reifenwechsel Aufregung zwischen Vettel und Alonso. Beide Piloten waren fast gleichzeitig an der Box und Vettel konnte sich nur mit viel Glück um Bruchteile von Sekunden vor dem Spanier halten.

Vettel schickt Alonso ins Gras - Durchfahrtsstrafe

Aus dem Boxenstopp-Duell entwickelte sich ein packender Kampf der beiden Hauptkonkurrenten um den WM-Titel. Über mehrere Runden beharkten sich Vettel und Alonso. Der Ferrari erwies sich zwar als schnelleres Auto, doch der Titelverteidiger wollte sich nicht überholen lassen. Dabei schickte er in der 26. Runde mit einem leichten Schlenker nach außen Alonso ins Gras. Dieser konnte den Wagen abfangen und setzte schimpfend und hadernd das Rennen fort. In der 29. Runde kam er dann doch relativ mühelos an Vettel vorbei, was die Vermutung nahelegte, dass Vettel Alonso wegen des Vorfalls freiwillig vorbei ließ. Dies nützte aber nichts: Die Rennleitung verhängte eine Durchfahrtstrafe für Vettel.

Die beiden McLaren zogen davon unbeirrt an der Spitze des Rennens ihre Runden. Es sah nach einem sicheren Doppelsieg für den britischen Rennstall aus, doch in der 34. Runde rollte Button neben der Strecke mit defekter Benzinpumpe aus. Nachdem Massa seinen Teamkollegen Alonso nach Stallregie auf den zweiten Platz durchgelassen hatte und Vettel nach der Durchfahrtstrafe auf Position neun durchgereicht worden war, sah es in diesem Grand Prix schlecht aus für den Heppenheimer.

Währenddessen fuhr Perez im Feld ein einsames Rennen auf einer ganz eigenen Strategie. Der Mexikaner hatte mit Abstand als Letzter seine Reifen gewechselt und war klar auf einem Stopp unterwegs. Mit den frischesten Reifen im Feld machte er nun Jagd auf die Spitze. Zwölf Runden vor dem Ziel hatte er sich an das Heck von Massa herangefahren und machte deutlich, dass er mit Platz vier nicht zufrieden sein würde. In Runde 44 schnappte sich Perez Massa und holte auch schnell zu Alonso auf. Auch der Spanier konnte sich gegen den heranfliegenden Sauber nicht lange verteidigen. In der 46. Runde zog Perez vorbei und setzte sich auf Platz zwei.

Für Vettel sollte es indes noch schlimmer kommen. Fünf Runden vor Schluss musste der Heppenheimer seinen Boliden mit technischen Problemen "rechts ran fahren". Ein gebrauchter Sonntag für den Titelverteidiger, der gegenüber Alonso vor dem Singapur-Rennen am 23. September deutlich an Boden verliert.

Den Sieg fuhr Lewis Hamilton ein, der den heraneilenden Perez am Ende gerade einmal um gut vier Sekunden distanzieren konnte.

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