GP von Brasilien Rennen

2016

Endstand

1 Lewis Hamilton 2 Nico Rosberg 3 Max Verstappen 4 Sergio Perez 5 Sebastian Vettel 6 Carlos Sainz jr. 7 Nico Hülkenberg 8 Daniel Ricciardo 9 Luiz Felipe de Oliveira Nasr 10 Fernando Alonso 11 Valtteri Bottas 12 Esteban Ocon 13 Daniil Kvyat 14 Kevin Magnussen 15 Pascal Wehrlein 16 Jenson Button 17 Esteban Gutierrez 18 Felipe Massa 19 Jolyon Palmer 20 Kimi Räikkönen 21 Marcus Ericsson 22 Romain Grosjean
3:01:01,335 + 11,455 + 21,481 + 25,346 + 26,334 + 29,160 + 29,827 + 30,486 + 42,620 + 44,432 + 45,292 + 45,809 + 51,192 + 51,555 + 1:00,498 + 1:21,994 Elektrik, 61. Runde Unfall, 47. Runde Unfall, 21. Runde Unfall, 20. Runde Unfall, 12. Runde Unfall, nicht gestartet

Entscheidung vertagt: Hamilton siegt vor Rosberg

GP von Brasilien: Viele Dreher im Chaos-Rennen

Entscheidung vertagt: Hamilton siegt vor Rosberg

Vorne in der Gischt von Sao Paulo: Lewis Hamilton vor Nico Rosberg.

Vorne in der Gischt von Sao Paulo: Lewis Hamilton vor Nico Rosberg. Getty Images

Lewis Hamilton hat beim chaotischen Formel-1-Rennen von Brasilien den vorzeitigen Titeltriumph seines Stallrivalen Nico Rosberg verhindert. Der Brite gewann am Sonntag das zweimal abgebrochene Regenrennen in Sao Paulo vor seinem deutschen Teamkontrahenten und holte sich den neunten Sieg im laufenden Wettbewerb. Dritter bei dem packenden vorletzten Saisonlauf wurde Red-Bull-Mann Max Verstappen. In der WM-Wertung hat der Führende Rosberg nun 367 Punkte. Sein Vorsprung auf Hamilton, der die vergangenen drei Grand Prix gewinnen konnte, liegt noch bei zwölf Zählern. Damit fällt die Titelentscheidung erst im letzten Saisonrennen am 27. November in Abu Dhabi. Rosberg hatte zuvor schon in Mexiko einen "Matchball" vergeben.

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Schon ein dritter Platz würde Rosberg in zwei Wochen zu seinem ersten WM-Triumph genügen, selbst wenn Hamilton in Abu Dhabi gewinnt. "Ich bin auf der Jagd, das bin ich schon die ganze Zeit. Und ich werde auch in Abu Dhabi nichts anderes machen", kündigte Hamilton an. "Lewis war einfach ein bisschen besser, ein bisschen stärker. Deshalb kann ich mit dem zweiten Platz leben", sagte Rosberg, der schon zuletzt in Mexiko eine vorzeitige Entscheidung im WM-Zweikampf verpasst hatte.

Zitterspiel für Rosberg - Verstappen brilliert

Für Rosberg allerdings war das Gastspiel auf dem Autódromo José Carlos Pace ein echtes Zitterspiel. Während Hamilton von der Pole Position jederzeit Herr der Lage schien und trotz aller Widrigkeiten seinen dritten Sieg in Serie feierte, rettete sein Stallrivale nur mit Glück Platz zwei ins Ziel. Red-Bull-Jüngling Max Verstappen hatte Rosberg zwischendurch schon überholt, doch die letzte Safety-Car-Phase verhalf dem WM-Führenden doch noch zu 18 Punkten.

Der brillant fahrende Verstappen sicherte sich mit tollen Manövern auf den Schlussrunden noch Rang drei. Sebastian Vettel belegte im Ferrari Rang fünf, Force-India-Pilot Nico Hülkenberg wurde Siebter. Pascal Wehrlein kam in seinem Manor nicht über Rang 15 hinaus.

Schon die Minuten vor dem Start wurden für Rosberg zur Nervenpartie. Nach einem Unfall von Haas-Pilot Romain Grosjean auf dem Weg in die Startaufstellung wurde der Beginn des Rennens zunächst um zehn Minuten verschoben, dann entschied sich die Rennleitung wegen des anhaltenden Regens für einen Start hinter dem Safety-Car. Rosberg war damit auch die Chance genommen, auf den ersten Metern an Hamilton vorbeizuziehen. Der Brite hatte sich am Vortag mit knappem Vorsprung die 60. Pole Position seiner Karriere gesichert und ging daher direkt hinter dem Safety-Car in die ersten Runden.

19. Runde: Beinahe-Massencrash!

Nach sieben Runden wurde das Rennen dann freigegeben. Mühelos zog Hamilton davon, Rosberg verteidigte Platz zwei. Dagegen ließ sich Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen vom Red-Bull-Youngster Max Verstappen überraschen und verlor Platz drei.

Nach einem weiteren Intermezzo des Safety-Cars wäre es in der 19. Runde fast zum Massencrash gekommen. Räikkönen drehte sich in seinem Ferrari auf der Geraden, schoss quer über die Strecke. Nur mit viel Glück konnten ihm die nachfolgenden Fahrer ausweichen.

"Das Rennen muss abgebrochen werden. Wie viele Fahrer sollen hier noch verunglücken?", schimpfte Räikkönens Teamkollege Sebastian Vettel via Boxenfunk, nachdem er sich zuvor selbst schon einmal gefährlich gedreht hatte. Die Rennleitung reagierte und befahl alle Autos zurück in die Boxengasse, die Ampeln standen vorerst auf Rot. Für Hamilton kam diese Zwangspause gerade recht, so konnte er seinen Helm wechseln, weil in den alten Wasser eindrang.

Nach 35 Minuten durften die Piloten wieder auf die Piste, aber nur für einige Runden. Wieder parkten die Fahrer 27 Minuten vor den Garagen, ehe es erneut hinaus in Gischt und Regen ging. Rosberg hatte Mühe, seine Reifen drehten beim Neustart durch und er musste Verstappen passieren lassen. Der Niederländer jagte nun sogar den führenden Hamilton, bis er sich nach einem Fahrfehler fast von der Strecke drehte. Gerade so konnte er Platz zwei verteidigen. "Da schlug mein Herz ein bisschen schneller", bekannte Verstappen.

Nun entwickelte sich ein packendes Rennen mit zahlreichen Überholmanövern. Auch Ferrari-Star Vettel, der ins hintere Mittelfeld zurückgefallen war, kämpfte sich immer weiter nach vorn. Dagegen konnte Rosberg gerade noch einen Dreher und ein mögliches Aus verhindern.

Nächste Safety-Car-Phase dank Massa - Abschied mit Flagge

Doch der Krimi wurde wieder durch ein Safety-Car unterbrochen, weil Felipe Massa in seinem letzten Heimrennen im Williams in die Streckenbegrenzung gekracht war. Schluchzend trottete der Routinier mit einer Brasilien-Fahne um die Schultern zurück zur Box, während sich das Feld auf der Strecke wieder zusammenschob. In der geschlossenen Boxengasse standen die Mechaniker der Teams Spalier, um Massa, dem Fast-Weltmeister von 2008, noch einmal zu applaudieren.

Als das Rennen dann ein letztes Mal freigegeben wurde, lagen wieder die beiden Mercedes vorn. Hamilton fuhr sicher seinen 52. Karrieresieg ein. Rosberg, der nach einem Reifenwechsel von Verstappen wieder Zweiter war, betrieb die nötige Schadensbegrenzung. In Abu Dhabi hat er nun alles selbst in der Hand.

aho/dpa

Aquaplaning, Crashs und Verstappens Ritt: Hamilton gewinnt Brasilien