Bundesliga

Gladbach-Fans boykottieren Derby in Köln

Auch FC-Fans protestieren gegen Maßnahmen

Gladbach-Fans boykottieren Derby in Köln

Beim letzten Derby in Gladbach im Februar stürmten Kölner Hooligans auf das Spielfeld.

Beim letzten Derby in Gladbach im Februar stürmten Kölner Hooligans auf das Spielfeld. imago

Ausgangspunkt für den Boykott sind die Ausschreitungen beim letzten rheinischen Derby in Mönchengladbach am 14. Februar 2015, als vermummte Kölner Hooligans nach Spielende den Platz gestürmt hatten . Zuvor war zudem massiv Pyrotechnik zum Einsatz gekommen. Die Konsequenz daraus: Für das Spiel am 19. September müssen die Gästetickets personalisiert werden, das Kontingent wurde zudem von 5000 auf 3500 Karten reduziert.

Die Gladbacher Anhänger sehen sich zu Unrecht bestraft und kritisieren außerdem, dass der FC die 1500 ursprünglich für Gäste verplanten Karten an die eigenen Fans verkauft hat. Dem von Teilen der Fanszene ausgerufenen Boykott haben sich nach Express-Angaben über 300 Fanklubs angeschlossen, 1800 Tickets seien wieder nach Köln zurückgeschickt worden.

Unter dem Motto "Heimspiel gegen Köln" wollen die Borussia-Fans eine Alternativ-Veranstaltung organisieren. "Wir haben den Fans signalisiert, dass wir ihnen das Stadion öffnen und ihnen bei der Durchführung der Veranstaltung behilflich sein würden", wird Klubsprecher Markus Aretz zitiert. Eine Live-Übertragung sei aus rechtlichen Gründen aber nicht möglich.

"Trotz der sportlich prekären Situation unserer Borussia sind wir weiter fest davon überzeugt, dass unser Boykott der einzig richtige Weg ist", teilten die Organisatoren am Freitag mit: "Es tut uns allen unheimlich weh, das Derby sausen zu lassen. Der Erfolg der gesamten Saison hängt aber nicht von diesem einen Spiel ab."

Auch Kölner Anhänger protestieren - FC zeigt sich enttäuscht

Auch die FC-Anhänger in der Südkurve werden aus Protest gegen die Personalisierung und Reduzierung der Tickets nicht wie gewohnt auftreten. "Es wird weder Zaunfahnen noch Doppelhalter oder Fahnen, geschweige denn eine Choreographie zu sehen geben. Darüber hinaus wird der organisierte Support bei diesem Spiel ausgesetzt", teilte der Verein "Südkurve Köln", ein Zusammenschluss von Fanklubs, am Freitag mit.

Der 1. FC Köln zeigte sich von der Ankündigung enttäuscht: "Zwar nimmt der FC die Aussage zur Kenntnis, dass dieser Protest sich nicht gegen die Mannschaft oder den Klub, sondern gegen Sanktionen des DFB richten soll. Im Ergebnis wird die Ankündigung dennoch Auswirkungen auf die Atmosphäre im Stadion und damit auch auf die Mannschaft haben."

ski/sid