Nach zwölf Minuten hatte Freiburgs Caglar Söyüncü für ein Handspiel als letzter Mann die Rote Karte gesehen. Was auch nach Abpfiff noch für lange Diskussionen sorgte, hatte für den VfB auf dem Feld zunächst die nummerische Überzahl zur Folge. Trotzdem brauchte der Aufsteiger einige Minuten, um diese in drückende Dominanz und schließlich die Führung umzuwandeln. "Es war ein Geduldspiel. Natürlich hat die Rote Karte viel verändert. Wir haben danach 15 Minuten gebraucht", beschrieb Ginzcek die Phase vor seinem Treffer zum 1:0 in der 38. Minute. "Wir haben teilweise von links nach rechts gespielt, bis die Lücke im Zentrum frei war. Es ist nicht einfach gegen zehn Mann", betonte der Stürmer am "Sky"-Mikrofon. Die Erinnerungen an das 1:2 in Frankfurt , als der VfB ebenfalls in Überzahl gespielt und am Ende knapp verloren hatte, war Ginczek noch präsent.
Die Punkte tun uns gut.
VfB-Trainer Hannes Wolf
Umso größer fiel der Jubel aus, als Benjamin Pavard kurz vor dem Pausenpfiff auf 2:0 erhöhte und damit die Weichen auf Sieg gestellt hatte . "Hut ab an die Mannschaft. Es war nicht heute einfach heute", sagte Ginzcek. Zustimmung erfuhr der Angreifer von seinem Trainer. "Wir haben es gut gemacht. Freiburg hat mit neun Mann verteidigt, wir haben sie sehr gut bespielt, geduldig, schnell und trotzdem genug Bälle vorne reingespielt um noch Chancen zu entwickeln", freute sich der 36-Jährige. "Das war ein ganz wichtiges Spiel, was wir dann souverän gewonnen haben." Ein bisschen Anlass zur Kritik hatte für Wolf allerdings die Leistung Mitte des zweiten Durchgangs geliefert. "Da wurde es etwas passiver. Das hatte etwas von runterspielen und das geht meistens nicht gut", mahnte der gebürtige Bochumer. Doch spätestens mit Simon Teroddes Tor zum 3:0 (82.) waren die letzten Zweifel endgültig beseitigt und drei Zähler auf dem Konto des VfB gutgeschrieben. "Die Punkte tun uns gut", erklärte Wolf, dessen Mannschaft nun auf dem zweiten Platz der Heimtabelle steht.
Öczan nutzt seine Chance
Ein Sonderlob sprach Wolf derweil Berkay Özcan aus. Der 19-Jährige war für Holger Badstuber in die erste Elf gerückt und profitierte von Wolfs Umstellung auf ein 4-2-3-1-System, in dem er hinter Ginzcek als offensiver Mittelfeldmann agierte. "Er hat die Chance komplett genutzt", lobte Wolf den gebürtigen Karlsruhe, der sein Startelf-Debüt in der Bundesliga gegeben und beide Tore vorbereitet hatte.