Getafes Trainer Michel nahm nach der 0:3-Auswärtsniederlage gegen Athletic Bilbao sechs Wechsel in seiner Anfangself vor. Für Codina (Tor), Pintos, Rafa, Marcano, Pedro Rios und Manu del Moral spielten Ustain (Tor), Ibrahim Kas, Mané, Borja, Adrian Sardinero und Arizmendi.
Stuttgarts Trainer Jens Keller baute sein Team im Vergleich zur 0:2-Niederlage beim VfL Wolfsburg ebenfalls gleich auf sechs Position um, schonte dabei zahlreiche Stammkräfte. Statt Celozzi, Boulahrouz, Träsch, Gentner, Gebhart und Cacau kamen Funk, Delpierre, Bah, Boka, Camoranesi und Marica.
Spielbericht, Gruppe H
In den ersten 15 Minuten entwickelte sich vor spärlicher Kulisse - darunter mehrere Hundert mitgereiste VfB-Fans - eine muntere Partie. Die erste kleinere Gelegenheit hatte Getafe in Person von Adrian Colunga, der aber aus sehr spitzem Winkel an Ulreich scheiterte (8.).
Mit zunehmender Spieldauer hatten die Stuttgarter mehr vom Spiel, während sich bei den Spaniern viele Fehler im Aufbauspiel einschlichen. So auch in der 26. Minute: Dem Ex-Kölner Boateng unterlief vor dem eigenen Strafraum ein schlimmer Fehlpass genau in die Füße von Marica, der aus gut 24 Metern sofort abzog. Keeper Ustari sah gegen den harten, aber nicht sehr platzierten Schuss des Rumänen zum 1:0 für den VfB nicht gut aus.
Während sich Getafe danach nur noch sporadisch nach vorne bewegte, hätten die Schwaben noch vor der Pause den Vorsprung erhöhen können. Harnik köpfte jedoch erst völlig frei vom Elfmeterpunkt an den linken Pfosten (37.) und scheiterte dann aus kurzer Distanz an Ustari (41.). Mit der verdienten Führung für die Schwaben ging es in die Halbzeit.
Gebhart besorgt die Entscheidung
Nur kurz flackerte nach dem Seitenwechsel etwas mehr Gefahr von Seiten Getafes auf. Arizmendi köpfte in der 48. Minute im Duell mit dem für Delpierre gekommenen Niedermeier knapp rechts am Tor von Ulreich vorbei. Wenig später musste dann Tasci bei den Schwaben mit Oberschenkelproblemen ausgetauscht werden, Gebhart kam in die Partie (58.).
Ein Wechsel, der sich schnell lohnen sollte. Camoranesi passte wenig später gegen die einen Moment lang desorientierte Getafe-Hintermannschaft am Strafraumrand zu Gebhart. Der 21-jährige Mittelfeldspieler schob völlig frei aus etwa zwölf Metern links ins Tor ein (64.).
Während bei Getafe weiter nur wenig zusammenlief, erzielte Harnik auf kuriose Weise das 3:0 für den VfB. Der Österreicher rutschte bei seinem Kopfballversuch nach einer Boka-Flanke zwar aus, köpfte aber dennoch maßgenau ins rechte Toreck ein (76.).
Bitter für Marica, dass der kroatische Schiedsrichter Marijo Strahonja dem Rumänen nach einem Gerangel mit Casquero die Rote Karte zeigte (79.) - der unrühmliche Höhepunkt eines ansonsten gelungenen Europa-League-Abends für die Stuttgarter.
Der FC Getafe muss am 10. Spieltag in der spanischen Liga am Sonntag um 19 Uhr gegen den FC Barcelona antreten. Stuttgart empfängt am Sonntag (17.30 Uhr) in der Bundesliga Werder Bremen. In der Europa League geht es für beide Teams am 1. Dezember (19 Uhr) weiter. Der VfB reist zu den Young Boys Bern, Getafe nach Odense.