Auch wenn so mancher Fan bereits von der Auswärtsreise nach München, die am kommenden Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) ansteht, träumte, stand für Galatasaray am Freitagabend noch das wichtige Liga-Heimspiel gegen Kasimpasa an.
Und Trainer Okan Buruk verdeutlichte mit seiner Aufstellung die Bedeutung der Partie. Keiner seiner Stars wurde geschont, mit allen Mitteln sollte dem noch immer verlustpunktfreien Stadtrivalen Fenerbahce (10/0/0) die Tabellenführung zumindest bis Samstagnachmittag abgeluchst werden.
Entsprechend dominant starteten Icardi & Co. in die Begegnung, Kasimpasa konzentrierte sich hauptsächlich aufs Verteidigen. Und doch brauchte es nach 14 Minuten eine Riesenparade von Keeper Muslera, um das 0:0 zu halten. Den Hausherren reichte schließlich ein Fehler im Aufbauspiel der Gäste, der gnadenlos ausgenutzt wurde: Zaha übernahm den Ball vom stürzenden Gomis, trieb ihn kurz und vollstreckte wuchtig ins linke untere Eck (33.). Der VAR checkte die Szene noch einmal, hatte aber ebenfalls kein Foul an Gomis erkannt.
70 Prozent Ballbesitz vor der Pause
In die Kabine nahm Galatasaray die knappe Führung mit, 70 Prozent Ballbesitz und 8:3 Schüsse waren Ausdruck der Dominanz. Kasimpasa, das sich hauptsächlich auf die Defensivarbeit konzentrierte, brachte nur 58 Prozent seiner Pässe an den Mann.
Die erste Viertelstunde im zweiten Abschnitt hatte es dann in sich, weil die Gäste nach dem nächsten Sturz von Gomis vergeblich Elfmeter forderten und Zaha im direkten Gegenzug auf 2:0 stellte (51.). Nur drei Minuten später verkürzte Omeruo per Kopfball-Aufsetzer ins kurze Eck nach einem ruhenden Ball (54.).
Mehr als der Anschlusstreffer schmerzte Galatasaray kurz darauf der Umstand, dass Kapitän Muslera ausgewechselt werden musste. Der Keeper hatte bei einer Rettungsaktion Kopf und Kragen riskiert, sich dabei aber offenbar schwerer am linken Ellenbogen verletzt - Güvenc übernahm für den Uruguayer.
Zehn Minuten Nachspielzeit
In der letzten halben Stunde lief Kasimpasa nochmal an, setzte gefährliche Nadelstiche, zeigte sich vor dem gegnerischen Tor aber nicht konsequent genug. So half auch die zehnminütige (!) Nachspielzeit nichts mehr.
Durch den zehnten Sieg im elften Spiel übernimmt der türkische Rekordmeister vorübergehend Rang eins - und richtet nun den vollen Fokus aufs Champions-League-Spiel in München. Bei dem Muslera wohl passen muss.