Galatasaray-Coach Roberto Mancini nahm nach dem 2:0 gegen Elazigspor zwei Wechsel vor: Sneijder nach seiner Oberschenkelverletzung sowie Semih kehrten statt Yekta Kurtulus und Gülselam in die erste Elf zurück. Juves Trainer Antonio Conte veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 2:0-Erfolg in Bologna auf fünf Positionen: Bonucci in der Abwehr sowie Lichtsteiner, Asamoah, Llorente und Tevez durften von Beginn an ran. Ogbonna, Isla, Peluso, Vucinic und Quagliarella mussten weichen.
In der proppevollen Instanbuler Turk Telekom Arena blieb die Stimmung zunächst nur auf den Rängen hitzig. Die Mannschaften auf dem Rasen hingegen brauchten etwas, um ins Spiel zu finden und den gegnerischen, gut gestaffelten Abwehrriegel zu überwinden. Zwar wirkte "Gala" in den ersten fünf Minuten agiler, mehr sprang für die zum Siegen verdammten Hausherren allerdings nicht heraus.
Die erste Möglichkeit ging aufs Konto der Italiener: Llorente nahm eine etwas ungenaue Vidal-Flanke von rechts geschickt an und zog mit der Pike aus zehn Metern ab. Das Leder sauste links am Pfosten vorbei (16.). Von der 20. Minute an sorgte der Wettergott für Aufregung: Immer stärker wurde das Schneetreiben. Dann begann es sogar zu hageln! Wenig später unterbrach Schiedsrichter Pedro Proenca die Partie (31.). Eine halbe Stunde lang versuchten die Helfer, den Platz durch Räumarbeiten wieder spielfähig zu machen. Nach einer halben Stunde brach Proenca aber ab. Die Partie sollte erst am nächsten Tag (14 Uhr) fortgesetzt werden.
Aus Schnee wird Schlamm
Schippen, bürsten, räumen: Auch am Tag nach dem Spielabbruch kämpften die Helfer gegen die Schneemassen. picture alliance
Kurz nach 14 Uhr am Mittwoch wurde die Partie mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt. Der Platz verwandelte sich Übernacht stellenweise in eine Schlammwüste. Die Schneeräumarbeiten von oben sowie die Rasenheizung von unten sorgten für einen schier unbespielbaren "Rasen". Da das Wetter in Istanbul winterlich blieb und erneut Schneefall einsetzte, wurde der weiße durch einen orangefarbenen Ball getauscht. Eben dieser blieb immer wieder in Pfützen hängen. Entsprechend litt das Aufbauspiel beider Mannschaften. Kurzpasskombinationen waren nur schwer möglich, stattdessen operierten beide Mannschaften mit langen Bällen. Wirklich gefährlich wurde es in der ersten Halbzeit aber nicht. Die beste Möglichkeit verbuchte Tevez, der aus spitzem Winkel zum Abschluss kam, dabei aber wegrutschte und so rechts am Tor vorbeischoss (41.).
Sneijder verpasst knapp, Drogba scheitert an Buffon
Schema
Nach Wiederanpfiff erwischten die Italiener zunächst den besseren Start und schienen besser mit den Bedingungen zurecht zu kommen. Wirklicher Spielfluss war aber weiterhin nicht zu erkennen. Juve suchte deshalb immer wieder Sturmtank Llorente mit langen Bällen. Zumindest sorgte ein Distanzschuss von Pogba für ein wenig Gefahr (49.). Dies wirkte wie ein Weckruf für Galatasaray, das nun stärker aufkam und sogar etwas Druck aufbaute. Sneijder zielte aus 17 Metern knapp am linken Kreuzeck vorbei (54.), Drogba scheiterte aus 16 Metern an einer starken Parade von Buffon (59.).
Istanbul war mittlerweile zwar die bessere Mannschaft, doch der italienische Abwehrriegel hielt stand und sorgte mit vielen kleinen Fouls im Mittelfeld dafür, dass weiterhin kaum Spielfluss aufkam.
Sneijder gelingt der goldene Treffer
Viel Kampf und Krampf: Juves Claudio Marchisio (li.) im Duell mit Galatarays Wesley Sneijder (re.). Getty Images
Im weiteren Verlauf bekam Turin wieder etwas Überwasser Bonucci (74.), Marchisio (79.) und Llorente (80.) verzeichneten zumindest Halbchancen. Mancini musste reagieren und brachte mit Umut eine frische Offensivkraft (81.). Der Erfolg sollte sich nur wenig später einstellen: Drogba verlängerte einen hohen Ball in den Lauf von Sneijder, der Richtung Tor sprintete und aus sieben Metern halbrechter Position abzog. Sein Flachschuss ging durch die Beine von Bonucci und schlug präzise neben dem linken Pfosten ein (85.). Juve warf noch einmal alles nach vorne, konnte das Tor von Muslera aber nicht mehr gefährden.
Galatasaray gastiert am Sonntag bei Genclerbirligi, Juve empfängt am Samstag (20.45 Uhr) Sassuolo.