Galatasaray-Coach Fatih Terim brachte im Vergleich zur 0:1-Niederlage im Stadtderby gegen Basaksehir vier neue Akteure: Muslera kehrte nach überstandenen Rückenproblemen für Kocuc (Bank) ins Tor zurück, auch Seri, Belhanda und Nagatomo durften für Calik, Tasdemir und Babel von Beginn an ran.
Brügges Trainer Philippe Clement wechselte nach dem 2:0-Heimsieg gegen KV Oostende ebenfalls viermal: Für den gesperrten Vormer, Sobol, Okereke und Schrijvers (alle Bank) standen Balanta, Ricca, Bonaventure und Openda in der Startelf.
Im von beiden Parteien als "Endspiel um Platz 3" propagierten Duell hätte es um ein Haar einen Start nach Maß für die Hausherren gegeben: Ömer Bayram scheiterte mit einem starken Freistoß am gut reagierenden Mignolet (2.). Anschließend stellte sich schnell heraus, wohin diese erste Hälfte führen sollte: Viel Kampf, wenig Fußball. Inmitten von Fouls, Diskussionen und fehlendem Spielfluss sorgten allerdings die Istanbuler für das erste Tor - Adem Büyük veredelte eine Bayram-Flanke zum 1:0 (11.).
Anschließend ging es zäh weiter: Vier Gelbe Karten und diverse nicht von Referee Ivan Kruzliak geahndete Ellbogeneinsätze prägten das Geschehen. Brügge tat sich enorm schwer, kam jedoch in Person von Openda vielversprechend zum Abschluss. Der Versuch des 19-jährigen Belgiers wurde allerdings von Muslera stark entschärft (36.).
Brügge wacht auf, tut sich aber lange schwer
Die Anfangsminuten von Durchgang zwei gehörten den Gästen: Dennis scheiterte nach schöner Einzelaktion letztlich an Muslera (48.), Vanaken ließ bei einem Freistoß aus vielversprechender Position Präzision vermissen (58.). Das war es dann auch wieder mit nennenswerten Szenen. Gala beschränkte sich darauf, den hauchzarten Vorsprung zu verteidigen, Brügge machte das Spiel, zeigte sich aber insgesamt zu einfallslos, um den Türken, die teils mit Sechserkette verteidigten, gefährlich zu werden.
Brügge agierte immer offensiver, ohne aber wirklich die Lücke zu finden. Dies eröffnete den Gastgeber jedoch mehr und mehr Räume - doch auch die Terim-Schützlinge wussten diese nicht zu nutzen. Lemina (74.) und Feghouli (75.) brachten ihre Versuche aus der Distanz jeweils nicht im Gehäuse unter. Club Brügge ging es zunächst jedoch ähnlich: Während Schrijvers (78.) und Okereke (80.) beste Gelegenheiten liegenließen, schlug Diatta in der zweiten Minute der Nachspielzeit zu und besorgte den verdienten 1:1-Ausgleich.
Im Jubelrausch riss sich der Senegalese jedoch das Trikot vom Körper. Bereits mit Gelb verwarnt, bedeutete dies die Ampelkarte (90.+3). Referee Kruzliak hatte jedoch noch einen im Köcher und stellte auch Clinton aufgrund übertriebenen Feierns mit Gelb-Rot vom Feld (90.+3). Trotz achtminütiger Nachspielzeit fand Gala gegen dezimierte Belgier keine Antwort mehr - es blieb beim 1:1.
Für Galatasaray geht es am Sonntag (17 Uhr) in der Liga bei Trabzonspor weiter. Brügge ist tags zuvor (18 Uhr) zu Hause gegen Royal Excel Mouscron in der Pflicht. Zum Abschluss der Gruppenphase ist Galatsaray dann am 11. Dezember in Paris zu Gast, Brügge empfängt zur gleichen Zeit Real Madrid.