Bundesliga

Premiere vor dem Bundesliga-Comeback?

Sublizenz der Rechte von arena geplant

Premiere vor dem Bundesliga-Comeback?

Bald schon wieder von der Bildfläche verschwunden? arena steht offensichtlich vor dem Aus.

Bald schon wieder von der Bildfläche verschwunden? arena steht offensichtlich vor dem Aus. dpa

Diese Sublizenz sei ein wesentlicher Bestandteil des Vorschlags, den Premiere und arena dem Bundeskartellamt gemacht hätten. Sollte Premiere, das die Bundesliga-Rechte 2005 in einem Aufsehen erregenden Bieterwettstreit überraschend an den damals nur auf dem Papier bestehenden Bezahlsender verlor, die Bundesliga-Ausstrahlung zurückerhalten, wäre dies faktisch das Ende von arena.

Von einer Auflösung der Bundesliga-Redaktion wären rund 100 feste und freie Mitarbeiter betroffen. Mehrere arena-Reporter hatten bis 2006 für Premiere gearbeitet und waren nicht immer im besten Einvernehmen zum Konkurrenten gewechselt. Ihre Übernahme durch Premiere gilt als keineswegs sicher.

Weder Premiere noch arena wollten sich am Donnerstag zu dem Thema äußern. 2005 erwarb arena die Live-Übertragungsrechte einschließlich der Bundesliga-Saison 2008/09. Was mit den übrigen Sportrechten wird, die arena im Laufe der vergangenen zwei Jahre hinzu erwarb, ist unklar.

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Betroffen wären hierbei vor allem Übertragungsrechte an den internationalen Topligen wie der italienischen Serie A, der spanischen Primera Division und der englischen Premier League. Im Jahr 2005 sicherte sich Premiere die Rechte für die Champions League bis einschließlich 2008/09 und zwar für das Bezahlfernsehen als auch für das Free-TV (Champions TV auf DSF).

Sollte sich der Vorschlag durchsetzen, wäre die Etablierung eines zweiten Pay-TV-Kanals in Deutschland neben Premiere und damit eine neue Konkurrenz gescheitert. Da arena zwar über die Rechte verfügt, Premiere aber einen deutlich größeren Kundenstamm (ca. 3,5 Millionen Haushalten gegenüber ca. 1,1 Millionen Haushalten bei arena) hat, beschlossen die beiden Unternehmen eine enge Kooperation. Weil das Bundeskartellamt Bedenken gegen die Vermarktung des arena-Bundesligaangebotes über Satellit durch Premiere anmeldete, musste diese allerdings auf Eis gelegt werden. Beide Sender hatten den Wettbewerbshütern daraufhin einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Pro Saison zahlt arena als Tochter des Kabelkonzerns Unity Media rund 240 Millionen Euro an die Deutsche Fußball Liga (DFL). Damit ist der Bezahlsender der größte Geldgeber des Fußball-Dachverbandes.

Eine Sprecherin des Bundeskartellamtes hatte zuvor erklärt, die Behörde habe keine grundsätzlichen Bedenken mehr gegen den neuen Entwurf einer Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen. Allerdings müssten noch einige Punkte angepasst werden. Bernhard Heitzer, der Präsident des Bundeskartellamts, sagte am Mittwoch gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass er eine "Entscheidung Mitte juli" erwarte.

Für die arena-Kunden würde sich nicht viel ändern, sie würden die Bundesliga entsprechend live bei Premiere verfolgen können.