Die Rückkehr des Kreativdirektors
Fürths Coach Stefan Ruthenbeck konnte nach dem 2:1-Derbysieg in Nürnberg wieder auf Kreativdirektor Gjasula zurückgreifen, dessen Fehlen sich in den vergangenen vier Partien deutlich bemerkbar gemacht hatte. Rapp, seinerseits eher für das Grobe zuständig, musste weichen.
Auch Sandhausens Trainer Kenan Kocak nahm gegenüber dem müden 0:0 gegen Heidenheim eine personelle Veränderung vor: Vollmann verdrängte Kosecki.
Mit Gjasula in der Startelf kehrte zeitgleich die Kultur ins Fürther Aufbauspiel zurück. Der defensive Mittelfeldmann zog die Bälle an wie ein Magnet, hatte praktisch bei jedem gelungenen Angriff seine Füße im Spiel. Mit einem perfekt getimten Schnittstellenpass setzte er Freis ein, der mit seinem Schuss aus spitzem Winkel an Knaller scheiterte (9.).
Fürth: Erst feurig, dann fahrig
Nur Sekunden später nahm Dursun die Kugel mit dem Rücken zum Tor im Strafraum an und probierte es aus zwölf Metern kunstvoll per Hacke. Knaller war zur Stelle. Auch der beste Kleeblatt-Angriff lief über Gjasula: Er setzte Narey rechts ein, der sofort auf Steininger weiterleitete. Der Youngster nahm Tempo auf und schlug den Ball halbhoch auf Dursun im Zentrum, der für Berisha ablegte. Der kraftvolle Schuss aus 14 Metern geriet zu zentral, Knaller packte zu (17.).
In der Folge häuften sich die Fehler im Aufbauspiel der Spielvereinigung, wodurch die Kurpfälzer besser in die Partie kamen. Einen Einwurf beispielsweise verteidigten die Hausherren fahrig, Linsmayer zog die Kugel aus 15 Metern am langen Eck vorbei (21.). Auch spielerisch legte der SVS in dieser Phase zu, ließ die Kugel zeitweise locker-leicht durch die eigene Reihen laufen. Eine Standardsituation hätte die Bemühungen beinahe belohnt, Kisters Kopfball zischte aber Zentimeter links vorbei (33.). Nachdem Wooten nach Vollmann-Vorlage vor Megyeri nicht genug Druck in seinen Abschluss brachte (39.), bat Referee Willenborg zum Pausentee.
2. Liga, 7. Spieltag
Joker Tripic macht Betrieb
Nach Wiederanpfiff rollten zahlreiche Angriffe der Ruthenbeck-Schützlinge auf das Gästetor zu, ein echter Plan fehlte dem Kleeblatt allerdings. So segelten etliche Flanken ins Zentrum, die Gordon und Kister zumeist problemlos klärten. Tripic brachte mit seiner Einwechslung Schwung, nickte zunächst Gießelmanns Flanke an den Pfosten (60.) und schloss ein Solo mit einem Flachschuss ab. Knaller war auf dem Posten (62.).
Die linke Defensivseite machte SVS-Coach Kocak als Achillesferse aus, brachte deshalb Roßbach für Paqarada (68.) und erhoffte sich mehr Stablität. Doch der Schuss ging nach hinten los: Narey marschierte auf rechts im Höchsttempo an Freund und Feind vorbei, um den Ball etwa fünf Meter vor der Grundlinie quer zu spielen. Am langen Pfosten wartete der offenbar vergessene Freis, der die Kugel über die Linie drückte - 1:0 (71.).
Partycrasher Wooten
Sandhausen musste kommen, fand aber kaum Zugriff auf die Partie. Vielmehr bestimmten die Hausherren den Takt, hielten das Geschehen lange vom eigenen Strafraum entfernt. Durch frühes Attackieren sorgten die Franken selbst dafür, dass sie erst gar nicht zittern mussten - und doch fiel noch der Ausgleich: Nach einem langen Ball köpfte Caligiuri das Leder vor Kisters Füße, der aus 18 Metern wuchtig abzog. Megyeri parierte, Wooten schnappte sich den Rebound und netzte ein (90 +3.). Dann war sofort Schluss.
Fürth ist am Montag in Stuttgart zu Gast (20.15 Uhr), Sandhausen empfängt am Freitag Dynamo Dresden (18.30 Uhr).