Fürths neuer Trainer Marc Schneider musste beim Bundesliga-Absteiger einen Umbruch bewerkstelligen, viele Stammspieler hatten den Verein verlassen. Zur neuen Saison standen dennoch zunächst nur die Neuzugänge Haddadi und Sieb in der Startelf. Ache, Raebiger und Mhamdi saßen zunächst auf der Bank.
Kiels Coach Marcel Rapp konnte auf der Gegenseite auf viele seiner Schützlinge aus dem Vorjahr zählen, als die KSV in der Endabrechnung auf Rang neun gelandet war. Auch er stellte zwei Neuzugänge in die Startelf: Becker begann in der Abwehr, vorne stürmte Arp, der nach einer Leihe in der letzten Saison nun fest bei den Störchen spielt.
2. Bundesliga, 1. Spieltag
Zurück im Unterhaus begann der Primus der ewigen Zweitligatabelle im heimischen Ronhof äußerst druckvoll und spritzig, der schnelle Abiama stellte die Störche ordentlich vor Probleme. Die erste Gelegenheit hatte dann dessen Sturmpartner Sieb, der aus gut 20 Metern ein erstes Mal Dähne prüfte (8.).
Fürth läuft an, Kiel lauert - und trifft
Auch im Anschluss waren die Fürther für die spielerischen Elemente verantwortlich, Kiel stellte sich im Stile einer Gastmannschaft recht defensiv auf und lauerte auf Konter.
Dieses Konzept schien nach und nach zu fruchten, denn die vorderste Pressinglinie des Kleeblatts musste langsam der hohen Intensität Tribut zollen. So gelang es den Kielern ab und an, die erste Linie zu überspielen und sich so Platz zu schaffen.
Eine solche Situation führte dann auch zum etwas überraschenden Führungstreffer für die Gäste: Die KSV setzte sich nach einem Konter für einen Moment im Strafraum der Mittelfranken fest, Reese hob die Kugel nach einem Abpraller gefühlvoll an den zweiten Pfosten zum aufgerückten Becker, der Linde tunnelte (29.) - der erste Treffer im Profibereich für den Neuzugang.
Beide Teams gingen ihrem Spielplan bis zur Pause weiterhin nach, Fürth fand aber zu selten Mittel, um die tief stehende Abwehr zu knacken. Um ein Haar wäre das aber nach einem Konter gelungen, nach Abiamas Ablage prüfte Green erneut Dähne, der einen starken Reflex zeigte (42.).
Hrgotas genialer Moment führt zum Ausgleich
Personell veränderte Schneider zur Pause nichts - und das lohnte sich, denn die Fürther schlugen sofort zu. Hrgota tankte sich gegen vier Kieler durch und legte von der Grundlinie nach hinten zu Green, der aus zehn Metern Dähne diesmal keine Chance ließ (48.).
Beinahe hätte Fürth das Spiel innerhalb von Minuten schnell gedreht, doch Ache verpasste unmittelbar nach seiner Einwechslung mit seinem ersten Kontakt das perfekte Debüt (56.).
Der Angreifer sorgte aber dennoch für neuen Power im Offensivspiel der Franken, das der stark aufgelegte Hrgota immer wieder ankurbelte. Die dickste Chance bis zur Schlussphase entstand dann auch aus dieser Koproduktion, doch Ache knallte Hrgotas Vorlage über den Querbalken (73.).
Chancenwucher in der Schlussphase
Es war der Auftakt in eine turbulente Schlussphase, die Fürth nach einem Kirkeskov-Patzer mit dem Tor von Tillman eröffnete (76.). Direkt im Anschluss hatte der eingewechselte Dudziak die große Chance auf die Entscheidung, scheiterte aber frei an Dähne (78.). Und plötzlich gab es auf der Gegenseite nach einem Konter Elfmeter, da Asta gegen Pichler zu spät gekommen war. Mühling glich per Flachschuss in die Mitte aus (80.).
Doch Fürth steckte nicht auf und rannte in der Schlussphase weiter an - und wie! Das Kleeblatt vergab reihenweise Topchancen, Dudziak (87.), Ache an den Pfosten (90.+2) und eine Minute später Hrgota, der aus fünf Metern an einem starken Fußreflex von Dähne scheiterte, brachten den Ball aber nicht unter. So blieb es beim - am Ende für die Störche doch etwas schmeichelhaften - Remis beim Debüt von Fürths Trainer Schneider.
Am 2. Spieltag wartet auf die Fürther gleich ein Prestigeduell, am Samstagmittag (13 Uhr) steigt das Frankenderby in Nürnberg. Kiel empfängt zur selben Zeit den Aufsteiger aus Kaiserslautern.