SpVgg-Coach Frank Kramer vertraute auf dieselbe Anfangsformation wie zuletzt beim 1:1 beim FSV Frankfurt.
Sein Pendant auf Seiten von Bochum, Peter Neururer, tat es ihm gleich. Auch sein Personal entsprach demselben, das gegen den SC Paderborn einen 4:2-Erfolg eingefahren hatte.
Neururer hatte sich vor dem Spiel optimistisch gezeigt ("Eine schwere Aufgabe, aber mit einem Sieg wären wir nur noch drei Punkte hinter dem Tabellenführer"). Und die Gäste erwischten in Fürth mit Unterstützung der Hausherren einen prima Start: Nach Ballverlust der Fürther in der Vorwärtsbewegung (Kraus, Baba) konterte der VfL mit Freier, dessen Querpass am Sechzehner den völlig freien Cwielong fand. Der Pole legte sich die Kugel mit der Sohle zurecht und zirkelte den Ball aus 17 Metern überlegt hoch ins rechte Eck (4.).
Die SpVgg tat sich bei wechselhaftem Wetter nicht nur ob der Verunsicherung nach dem frühen Rückstand schwer, ins Spiel zu finden. Die Westfalen attackierten früh, den Franken fehlte es an Sicherheit im Passspiel. Etliche Missverständnisse machten es der Kramer-Elf zudem schwer, im letzten Drittel den Ball zu behaupten und in aussichtsreiche Position zu kommen.
Chancen blieben so Fehlanzeige für den Spitzenreiter, der trotz zunehmender Passivität des defensiv kompakten Gegners einfach zu wenig Druck entwickelte und über Ansätze nicht hinauskam.
Auf der anderen Seite sorgten die Neururer-Schützlinge mit dem zweiten Tor für ein Spiegelbild des ersten Treffers und krönten eine Super-Kombination mit erfolgreichem Abschluss: Sukuta-Pasu spielte Doppelpass mit Cwielong, der Aydin einsetzte. Der Angreifer legte ab auf Tasaka, der die Kugel aus 20 Metern per Linksschuss hoch ins linke Eck schlenzte (25.).
Fürth war nun gänzlich verunsichert, außer dem ersten Torschuss (Füllkrug, 30.) gelang bis kurz vor dem Kabinengang nichts mehr. Die technisch besseren Gäste waren auch ohne den Gelb-Rot-gefährdeten Tasaka, für den Zahirovic kam (31.), nun sehr souverän und Tor Nummer drei durch Latza (35.) und Aydin (38.) nah. Symptomatisch für die schwache Vorstellung der SpVgg, dass Drexler die beste Möglichkeit vom rechten Fünfereck kläglich vergab (43.).
Der 7. Spieltag
Kramer stellte die Zeichen mit Wiederanpfiff - Azemi kam für Baba - auf verstärkte Offensive. Die erste Gelegenheit aber hätte fast der VfL gehabt, Aydin aber wurde wegen vermeintlicher Abseitsstellung frei vor Hesl zurückgepfiffen - Fehlentscheidung (48.).
Die Kleeblättler meldeten sich mit Füllkrug (52.) zu Wort. Es fehlte aber die Leidenschaft, das Tempo, das Zutrauen in die eigene Stärke - die Westfalen, die immer wieder selbst den Weg nach vorne suchten (Latza, 56.), zeigten dem Kontrahenten klar die Grenzen auf und hatten es nicht allzu schwer, den Vorsprung zu verwalten.
Kramer reagierte mit Trinks für Sparv ein zweites Mal (66.), Besserung aber trat dadurch nicht ein. Der zweikampfstarke VfL stand äußerst stabil, Fürth war an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Mehr als Halbchancen (Drexler, 65., 72.), die für Luthe kaum eine Herausforderung darstellten, hatten die Franken nicht zu bieten.
Die Schlussphase förderte noch eine Möglichkeit durch Füllkrug zu Tage, gefährlicher war aber Latzas Flachschuss im direkten Gegenzug (80.). Mehr passierte nicht mehr, ein letztes Aufbäumen der Franken gegen die Niederlage blieb vergeblich. Nach der ersten Saisonniederlage muss die SpVgg die Tabellenführung an den punktgleichen 1. FC Union abgeben (1:0 in Ingolstadt).
Die Franken gastieren am kommenden Freitag (18.30 Uhr) bei Union Berlin, der VfL bekommt es am Samstag (13 Uhr) mit dem VfR Aalen zu tun.