Augen zu und durch: Fürths Nehrig im Luftkampf mit Risgard (re.). picture-alliance
Fürths Trainer Benno Möhlmann brachte nach dem 3:1-Erfolg in Cottbus einen Neuen: An Stelle von Nöthe stürmte Sailer neben Allagui. Bielefelds Coach Thomas Gerstner hingegen tauschte im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Augsburg zweimal. In der Innenverteidigung spielte Bollmann für Fischer, zudem ersetzte Risgard Halfar.
Greuther Fürth legte gleich zu Beginn ein hohes Tempo vor, die Franken nahmen das Heft in die Hand und zogen ein ansehnliches Kurzpassspiel auf. Die Fürther waren sehr agil und variabel im Spielaufbau, allerdings fehlte es an Präzision beim finalen Pass. Auf der anderen Seite spielten die Arminen abwartend und lauerten auf Konter, hatten bei ihren wenigen Angriffen zunächst kaum einen Auftrag gegen die aufmerksame Defensive der SpVgg. Aus dem Spiel heraus gab es demnach keine Chancen, dafür nach Standards: Zuerst setzte Mokhtari einen Freistoß von der Strafraumgrenze aus zentraler Position in die Mauer (8.), etwas später fand auf der Gegenseite eine Freistoßflanke Katongo am rechten Fünfereck, der die Kugel jedoch nicht aufs Tor bringen konnte (16.).
Der 4. Spieltag
Die Fürther legten noch eine Schippe drauf und kamen nun zu erstklassigen Chancen, ließen aber allesamt liegen. Zuerst köpfte Karaslavov aus kürzester Distanz haarscharf über den Querbalken (19.), kurz darauf klärte Bollmann einen Kopfball von Sailer auf der Linie (26.), ehe Allagui - ebenfalls per Kopf - nur das hinter Torgestänge anvisierte (28.). Kurz zuvor hatten die Fürther einen Rückschlag zu verkraften, Nehrig hatte sich eine Oberschenkerlverletzung zugezogen und musste frühzeitig runter. Nöthe kam ins Spiel.
Mit zunehmender Spieldauer wurde das Duell allerdings zerfahrener, intensive Zweikämpfe und Nickeligkeiten prägten das Geschehen auf dem Rasen. Dies lag an den Bielefeldern, die inzwischen die Samthandschuhe abgelegt hatten. Gefährlich wurde es in dieser Phase nur einmal, als eine Katongo-Flanke von rechts die Latte küsste (36.). Kurz vor der Pause war's dann doch passiert. Nach einem tollen Spielzug über Schröck und Prib landete der Ball bei Mokhtari, der aus sechs Metern ins rechte Eck vollendete (43.).
Erst der Schock, dann die Wende
Laufduell: Fürths Schröck im Zweikampf mit Kauf (re.). picture-alliance
Ohne Wechsel ging es im zweiten Durchgang weiter, dafür mit dem nächsten Treffer für die Kleeblätter: Sailer erkämpfte sich im Mittelkreis den Ball und legte den Vorwärtsgang ein, ehe er nach rechts zu Nöthe passte. Der 21-Jährige verschaffte sich mit einem Haken eine gute Schussposition und schlenzte die Kugel sehenswert aus 16 Metern ins linke Eck (49.). Die Fürther waren sich aber nun etwas zu siegessicher und wurden prompt durch einen Doppelschlag von Fort bestraft: Zuerst wuchtete der Tscheche die Kugel aus abseitsverdächtiger Position ins lange Eck (56.), ehe er zwei Minuten später bei einer Freistoßflanke den Schädel hinhielt und aus fünf Metern den Ausgleich besorgte.
Alles war wieder offen, die Gastgeber mussten wieder von vorn anfangen. Das taten sie auch und hatten durch Allagui die erneute Führung auf dem Fuß, der Tunesier setzte das Spielgerät aber aus drei Metern links daneben (64.). Allerdings investierten auch die Bielefelder mittlerweile mehr. Die besseren Chancen hatten weiterhin die Kleeblätter, so scheiterte Nöthe mit einem Kopfballaufsetzer vom rechten Fünfereck an der erstklassigen Reaktion von Arminen-Keeper Eilhoff (73.).
Das Tor machten aber die Gäste - und das unter gütiger Mithilfe von Fürths Hrgovic. Der kroatischstämmige Bosnier vertändelte als letzter Mann den Ball gegen Katongo, der freie Bahn hatte und SpVgg-Schlussmann Loboué mit einem Schuss aus sieben Metern ins kurze Eck keine Chance ließ (80.). Es sollte aber noch dicker für Fürth kommen. Vier Minuten vor dem Ende zog Katongo in den Strafraum, legt ab auf Fort, der aus kurzer Distanz an Loboué scheiterte. Der Abpraller landete aber bei Federico - 2:4, der Endstand!
Das "Kleeblatt" reist in 14 Tagen nach München zum Duell gegen die "Löwen". Tags zuvor empfängt die Arminia Rot Weiss Ahlen.