Bundesliga

Die Bundesliga in der UEFA-Fünfjahreswertung: Noch kein Grund zur Panik

Das Champions-League-Abschneiden und die Folgen

Fünfjahreswertung: Noch kein Grund zur Panik

In der Champions League nicht länger dabei: Dortmund, Bayern, Schalke.

In der Champions League nicht länger dabei: Dortmund, Bayern, Schalke. imago (3)

Es lief ja nicht alles schlecht für die Bundesliga am Mittwochabend: Olympique Lyon ist aus der Champions League ausgeschieden. Das schönt die Tatsache zwar nicht, dass nach dem Aus der Bayern erstmals seit 2006 kein deutscher Vertreter das Viertelfinale erreicht hat, hilft der Bundesliga aber in der UEFA-Fünfjahreswertung.

Diese allein entscheidet darüber, wie viele Europapokal-Teilnehmer ein Verband in den verschiedenen Wettbewerben stellen darf. Und dabei ist es für die Topnationen letztlich egal, ob sie Erster oder Vierter sind - nur Platz fünf wollen sie tunlichst vermeiden. Während die ersten Vier jeweils vier direkte Champions-League- und drei Europa-League-Teilnehmer stellen dürfen, stehen dem Fünften insgesamt "nur" sechs Plätze zu: zwei in der CL-Gruppenphase, einer in der CL-Qualifikation, drei in der Europa League.

Frankreich wird in den kommenden Spielzeiten automatisch aufholen

Und die Bundesliga befindet sich im Abstiegskampf: Sie ist vor Frankreich Vierter und hat nach dem kollektiven Champions-League-Aus mit Eintracht Frankfurt (heute Abend Europa-League-Achtelfinalrückspiel bei Inter Mailand) schon jetzt nur noch einen Vertreter im Rennen, der bis Mai das Punktekonto füllen kann. Außerdem wird sie zur kommenden Saison, wenn die Saison 2014/15 aus der Wertung fallen wird, satte 4,941 Zähler gegenüber Frankreich einbüßen, weitere 5,345 im darauffolgenden Jahr.

Grund zur Panikmache besteht aus mehreren Gründen trotzdem noch nicht. Am Donnerstagmorgen betrug Deutschlands Vorsprung auf Frankreich immer noch beruhigende 12,286 Punkte, und mit Rennes (3:1 im EL-Achtelfinalhinspiel gegen Arsenal) ist auch nur noch ein Ligue-1-Mitglied im Europapokal dabei. Außerdem sammelte Deutschland schon jetzt 4,214 Punkte mehr als in der vermaledeiten Vorsaison und holt ab der kommenden Saison durch Streichung der Saison 2014/15 automatisch 3,143 Zähler auf den Dritten Italien auf, der aktuell 3,656 mehr auf dem Gesamtkonto hat und noch auf Juventus (CL), Neapel und Eintracht-Gegner Inter (beide EL) bauen kann.

Nach Spanien könnte jetzt auch England dem Rest davonziehen

Dramatisch ist die Lage aus deutscher Sicht bislang also nicht, die vier direkten CL-Plätze geraten so schnell nicht in ernsthafte Gefahr. Ziemlich klar ist seit dieser Woche aber: Neben den ohnehin allen enteilten Spaniern wird auch der Zweite England der Konkurrenz erst mal davonziehen. Mit ManCity, ManUnited, Liverpool und Tottenham stellt die Premier League gleich die Hälfte der CL-Viertelfinalisten, dazu kommen die EL-Vertreter Chelsea und Arsenal.

Die Bundesliga muss dagegen nach unten blicken. Ihr Polster auf den fünften Platz ist noch komfortabel, schrumpft aber bald weiter. Die Zeiten, in denen sie sich auf ihm ausruhen konnte, sind vorbei. Inzwischen muss sie sicherheitshalber hoffen, dass Teams wie Lyon oder Rennes möglichst früh ausscheiden.

Die Spitze der Fünfjahreswertung:

1. Spanien - 101,140 Punkte
2. England - 79,177
3. Italien - 74,440
4. Deutschland - 70,784
5. Frankreich - 58,498
6. Russland - 50,382

jpe