2. Bundesliga

Abgang von Friedl beim SV Werder Bremen kein Thema mehr

Strafe für Werder-Verteidiger

Friedl-Abgang kein Thema mehr: "Nicht meine Absicht, dem Verein zu schaden"

Hat sich selbst ein Eigentor geschossen: Marco Friedl.

Hat sich selbst ein Eigentor geschossen: Marco Friedl. imago images/Nordphoto

Marco Friedl wird den SV Werder Bremen nun doch nicht verlassen, wie Frank Baumann in einer Vereinsmitteilung erklärte: "Es gab am Samstagnachmittag ein verbessertes Angebot eines Bundesligisten für Marco. Das Angebot hat aber unseren Rahmenbedingungen nicht entsprochen, sodass Marco auch über das Ende des Transferfensters hinaus bei uns bleiben wird." Bereits am Sonntag hatte der Sportchef angedeutet, dass Friedls Entscheidung, seinen Einsatz zu boykottieren, erst einmal nur für das Wochenende gelte und er keine Sorgen verspüre, "dass da etwas hängen bleibt".

Bei dem an Friedl interessierten Verein soll es sich um Union Berlin gehandelt haben - die Berliner gaben am Montag derweil den Transfer von Bastian Oczipka bekannt. Bereits am Samstag informierte der österreichische Nationalspieler die Bremer Verantwortlichen darüber, sich nicht imstande zu sehen, gegen Rostock aufzulaufen.

Spielersteckbrief Friedl
Friedl

Friedl Marco

Trainersteckbrief Anfang
Anfang

Anfang Markus

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

mehr Infos

Baumann weiter: "Es ist verständlich, dass sich Marco mit einem konkreten Angebot eines international spielenden Bundesliga-Klubs auseinandersetzt. Dennoch war sein Verhalten gegenüber Mannschaft, Fans und Verein ein Tag vor einem Pflichtspiel nicht in Ordnung." Friedl werde mit einer Strafe belegt, die er akzeptiert habe und die unter anderem einem sozialen Projekt von Werder zugutekommen werde. "Trotz seines Verhaltens am vergangenen Wochenende wird bei uns nichts zurückbleiben. Wir sind uns sicher, dass ab sofort Marcos volle Konzentration wieder Werder gilt."

Eigentlich "ein guter Junge", der "so gut Fußball spielen kann"

Trainer Markus Anfang fand insbesondere nach der gewonnenen Partie bereits deutliche Worte für Friedls Verhalten: "Der Weg, den er gegangen ist, ist nicht der richtige." Er könne es zwar verstehen, wenn Profis einen Karriereplan verfolgen, "aber es gibt Rahmenbedingungen, die geschaffen worden sind. Am Ende ist es auch nicht der Spieler, der über einen Transfer entscheidet, sondern das machen die Vereine und Berater."

Marco Friedl (li.) und Trainer Markus Anfang unterhalten sich.

Hat die Strafe akzeptiert und soll nun wieder unter Markus Anfang funktionieren: Marco Friedl (li.). imago images/Nordphoto

Friedl solle sich darauf konzentrieren, "was seine Aufgabe ist. Er kann so gut Fußball spielen und könnte uns auch weiterhelfen - es ist halt schade." Andererseits verwies auch Anfang auf das junge Alter (23) Friedls - "da macht man vielleicht Fehler" - und darauf, dass er eigentlich "ein guter Junge" sei, der ihm nach dem Spiel per SMS gratuliert hatte.

Friedls Einschätzung: "Ich denke, das kann jeder verstehen"

Der Österreicher ließ sich ebenfalls in der Mitteilung zitieren: "Auch wenn ich sehr gerne bei Werder bin, ist es für jeden Fußballer immer das Ziel, so hoch wie möglich zu spielen. Ich traf den Entschluss aufgrund eines konkreten Angebotes, welches am Samstagnachmittag bei Werder Bremen eintraf. Gerade zum Ende einer Transferperiode spitzen sich die Dinge zu und es bleibt wenig Zeit für Entscheidungen."

Der mögliche Wechsel habe den Abwehrspieler intensiv beschäftigt. "Ich denke, das kann jeder verstehen. Mit dem Angebot am Samstag war für mich klar, dass ich mich in einem Dilemma befinde und die volle Konzentration auf das Spiel für mich nicht möglich ist - und das habe ich dem Trainer am frühen Samstagabend mitgeteilt. Es war aber niemals meine Absicht, der Mannschaft und dem Verein zu schaden oder die Fans zu enttäuschen." Klar ist jedoch: Mit dieser Aktion hat sich Friedl selbst ein Eigentor geschossen.

Tim Lüddecke

Das sind die Sommerneuzugänge in der 2. Liga