Freiburgs Trainer Christian Streich verzichtete nach dem 2:2 gegen Bayern München in der Bundesliga auf Änderungen in seiner Startformation. Bei West Ham nahm Trainer David Moyes im Vergleich zum 3:1 beim FC Everton in der Premier League nur eine Umstellung vor: Im Tor erhielt Fabianski - wie zumeist in der Europa League - den Vorzug vor Areola.
Taktik prägt das Geschehen
Beinahe hätte Freiburg die Hammers in der Anfangsminute eiskalt erwischt: Doch Coufal war nach einer Flanke nach wenig mehr als 25 Sekunden gerade noch auf dem Posten und blockte eine Abnahme von Sallai am Fünfmeterraum.
Europa League, Achtelfinale
Wer zu diesem Zeitpunkt mit vielen Strafraumszenen rechnete, wurde im weiteren Verlauf aber bitter enttäuscht. Defensive Disziplin und Wachsamkeit in den konzentriert geführten Zweikämpfen prägten die Partie über weite Strecken der ersten Hälfte.
Die letzte Durchschlagskraft fehlt
Vor allem in der Schlussphase vor der Pause hatte die Streich-Elf zwar leichte Vorteile, am Ende gab es auf beiden Seite aber nur jeweils eine gute Torchance - zu zwar direkt nacheinander in der 31. Minute. Erst scheiterte Höler per Aufsetzer an Fabianski, im Gegenzug traf der freigespielte Bowen aus guter Position den Ball nicht ideal, sodass es zur Halbzeit, in die es ohne Nachspielzeit ging, beim 0:0 blieb.
Die erste Chance nach der Pause hatten die Hausherren. Sallai schloss volley per Seitfallzieher gekonnt ab, Fabianski entschärfte den von Mitspieler Soucek stark abgefälschten Ball sicher (50.). Anschließend aber drehten die Hammers auf. Mit höherem Pressing und deutlich mehr Tempo und Esprit in der Offensive übernahm West Ham klar die Initiative.
Joker Gregoritsch sticht entscheidend
Auch in Sachen Torgelegenheiten drehten die Engländer nun auf: Mavropanos köpfte aus kurzer Distanz an den Außenpfosten (53.), Lucas Paqueta köpfte ebenfalls aus kurzer Distanz knapp über das Tor (62.) - und Atubolu wehrte einen Schlenzer von Bowen in der 64. Minute in Klassemanier mit den Fingerspitzen ab (64.)
Von den Breisgauern war in der zweiten Hälfte offensiv lange Zeit kaum mehr etwas zu sehen. Bis in die 81. Minute, als ein Schuss von Sallai im Strafraum genau beim einlaufenden Joker Gregoritsch landete, der den Ball nur noch über die Torlinie drücken musste - 1:0. Es war die Entscheidung im Spiel, den anschließend kam West Ham zu keiner weiteren guten Chance mehr.
Kein Elfmeter nach Weißhaupts Handspiel
Wohl aber kam es noch zu einer kniffligen Szene: Sekunden vor dem Schlusspfiff schoss Soucek Weißhaupt im Freiburger Strafraum an den hochgehaltenen Arm, wobei der SCF-Akteur noch leicht geschubst wurde und auch noch selbst am Ball war. Nach lange andauerndem VAR- und dann Videocheck entschied Referee Alejandro Hernandez: Kein Elfmeter. So blieb es beim knappen Erfolg für Freiburg.
Für Freiburg geht es am Sonntag (15.30 Uhr) in der Bundesliga auswärts beim VfL Bochum weiter. Das Rückspiel gegen West Ham steigt nächsten Donnerstag (18.45 Uhr) in London. Die Viertel- und Halbfinals der Europa League werden am Freitag, den 15. März, ausgelost.