Beim SC Freiburg gab es nach dem 1:1 bei Werder Bremen folgende personellen Änderungen: Ersatzkeeper Reinard ersetzte den angeschlagenen Golz (Rückenprobleme). Coulibaly und Iashvili kamen an Stelle von Willi und Bajramovic (Gelb-Rot-Sperre) zu einem Einsatz von Beginn an. Stuttgarts Trainer Felix Magath brachte im Vergleich zum 5:1-Sieg in Wolfsburg Meißner (nach Gelb-Sperre) für Zivkovic.
Der VfB versuchte von Beginn an, das Zepter in die Hand zu nehmen. Freiburg wartete zunächst ab, wollte hinten sicher stehen, kein zu hohes Risiko gehen. Freiburg stand weit zurückgezogen, überließ Stuttgart die Initiative. Der VfB kam aber noch nicht in den Strafraum des SCF. Das sollte sich aber bereits in der 10. Minute ändern und für die übervorsichtigen Breisgauer rächen: Lahm flankt von der rechten Eckfahne in die Mitte, wo Kuranyi vorbildlich aus sieben Metern ins rechte Eck köpft. Der VfB blieb das agilere Team, auch wenn Freiburg die Aktivitäten etwas erhöhte. Stuttgart war dem 2:0 näher: Weiter Pass aus der eigenen Hälfte auf Hleb, der Tskitishvili entwischt, aber aus 13 Metern halblinker Position um Haaresbreite rechts vorbeischießt. Der Tabellendritte nahm nach 20 Minuten merklich Tempo raus, ließ Freiburg kommen, stand aber sicher in der Defensive und ließ nichts anbrennen. Den Breisgauern fiel nichts ein, sich entscheidend gegen die gut verschiebenden Schwaben in Szene zu setzen. Volker Finke brachte bereits nach einer knappen halben Stunde aus taktischen Gründen den offensiveren Cairo für Kruppke. Die erste echte Chance für den SCF gab es erst in der 33. Minute: Coulibaly scheiterte aber mit einem indirekten Freistoß aus sechs Metern an der auf der Torlinie postierten Mauer. Schiedsrichter Weiner hatte zuvor einen Rückpass von Bordon geahndet. Stuttgart spulte sein Pensum meist routiniert herunter und kam bei gelegentlichen Gegenstößen zu den besseren Möglichkeiten. Yakin kam auf Stuttgarter Seite zu Beginn der zweiten Hälfte für den über muskuläre Probleme klagenden Hleb. Der VfB überließ dem SCF weiter die Initiative, stand aber sehr sicher in der Defensive. Freiburg fehlten die zündenden Ideen. Die Breisgauer waren nicht frisch, nicht schnell genug. Die Schwaben waren nicht wirklich gefordert. Nach einer knappen Stunde leistete sich der VfB aber eine große Unaufmerksamkeit: Heillose Verwirrung in der Abwehr nach Hereingabe von Cairo. Iashvili kommt aus dem Gewühl heraus zum Schuss, scheitert aber aus sechs Metern am glänzend reagierenden Hildebrand. Über weite Strecken tat sich herzlich wenig. Wenig Erbauliches, wenig Aufregendes. Keinem der Teams gelang ein durchdachter und zu Ende gespielter Zug. So entsprang die bis dato beste Möglichkeit einer Standardsituation: Yakin scheiterte mit einen direkten Freistoß aus 24 Metern am linken Pfosten. Der VfB machte fast gar nichts mehr für die Offensive und wollte den Vorsprung nur verwalten. Freiburg rannte sich aber ein ums andere Mal fest. Powerplay ohne Durchschlagskraft. Kurz vor dem Ende hatte der SCF aber auch Pech, als Zeyer mit einem Drehschuss an der Latte scheiterte. Der VfB Stuttgart gewinnt in einer durchschnittlichen Partie das Südwestderby in Freiburg und festigt so den dritten Tabellenplatz. Die Breisgauer agierten in ihrem 300. Bundesligaspiel, alle unter Trainer Volker Finke, insgesamt zu harmlos und müssen noch immer um den Klassenerhalt bangen.