Der in die Kritik geratene VfL-Trainer Jürgen Röber stellte die Abwehr im Vergleich zur 1:3 -Pleite bei Hansa Rostock komplett um. Schnoor (nach Gelbsperre) und Weiser (nach Verletzung) kamen für Quattrocchi und Biliskov in die Mannschaft. Zudem spielte Thiam, der für Karhan in der Startelf stand. Im Offensivbereich wurde Hrgovic durch Petrov ersetzt.
Nach dem spektakuären 4:4 am vergangenen Sonntag gegen Werder Bremen musste Felix Magath auf Meißner (5. Gelbe Karte) verzichten. Für ihn stand der offensiv orientiertere Tiffert in der Anfangsformation.
Die Anfangsphase stand im Zeichen von Stuttgarter Offensivaktionen. Tiffert schoss bereits in den ersten Minuten mehr auf das Tor des VfL als die Niedersachsen in den ersten 20 Minuten. Nachdem Hleb Gerber wunderbar steil geschickt hatte, erzielte letzterer aus halblinker Position die frühe VfB-Führung (6.). Gütige Mithilfe erhielt der 31-Jährige dabei von Wolfsburgs Keeper Ramovic, der den Ball durch seine Hände rutschen ließ. In der Folge verwalteten die Schwaben den Vorsprung durch solide Abwehrarbeit. Erst gegen Mitte der ersten Hälfte kamen die Niedersachsen durch Klimowicz und Thiam erstmals gefährlich vor das Tor von Hildebrand, der jedoch souverän parierte. Dann aber erhöhte der VfB. Streller baute unmittelbar vor seiner Auswechselung die Stuttgarter Führung aus (26.). Aber diesmal gelang es den Wolfsburgern zu antworten. Ein Befreiungsschlag von Bordon landete in den Füßen von Petrov. Der Bulgare bedankte sich mit einem satten Schuss ins rechte Toreck zum Anschlusstreffer (30.). Mit sichtlich erstarktem Selbstvertrauen drängten die Röber-Schützlinge dann auf den Ausgleich, aber D’Alessandro und Klimowicz scheiterten aussichtsreich. Anders die Schwaben: Diesmal setzte Hleb – eine Parallele zum ersten VfB-Treffer – Lahm auf der rechten Seite ins Szene, der aus spitzem Winkel sein erstes Bundesligator erzielte. Mit der verdienten Führung der Magath-Elf ging es in die Halbzeit.
Die zweite Hälfte begann temporeich, mit Gelegenheiten auf beiden Seiten. Während der eingewechselte Yakin und Kuranyi mit einem Pfostentreffer für die Süddeutschen vergaben, scheiterte Klimowicz für Wolfsburg an Hildebrand. In der Folge übernahmen die Röber-Schützlinge zwar mehr und mehr Spielanteile, aber erspielten sich gegen die kompakte VfB-Defensive kaum einmal eine Tormöglichkeit. Mit aggressivem Zweikampfverhalten und gutem Stellungsspiel erstickten die Stuttgarter die Angriffsversuche der engagierten, aber ideenlosen Niedersachsen meist schon im Keim. Bei den seltenen eigenen Angriffen waren die Schwaben zudem gefährlich. So kam Nationalspieler Kuranyi dann bei einem Konter zu seinem ersten Treffer seit dem 31. Januar . Er verwertete einen Abpraller nach einer Chance von Szabics ohne Mühe (75.). Kurz vor Ende der Partie setzte der Ungar Szabics dann selbst mit dem fünften Treffer der Süddeutschen den Schlusspunkt (87.).
Einmal mehr war es die indisponierte Defensive, die den VfL Wolfsburg auf die Verliererstraße brachte. Anfällig bei direktem und schnellem Spiel, bekam die Abwehr der "Wölfe" die Offensivspieler des VfB nie in den Griff. Anders die Schwaben: Trotz zumindest zeitweilig engagierten Angiffsbemühungen der Röber-Schützlinge leisteten Hildebrand und seine Vorderleute konsequente Abwehrarbeit über die vollen 90 Minuten.