Personal: SC-Trainer Finke hatte gegenüber dem 0:1 in Dortmund nur eine Änderung vorgenommen: Schumann verteidigte für Hermel, während Stevens seinen Torwart wechseln musste. Für den erkrankten Reck stand der Norweger Grodas zwischen den Pfosten, der gegen Frankfurt (4:0) gesperrte Van Kerckhoven rückte für Happe wieder in die erste Elf.
Taktik: Freiburg wieder mit zwei Manndeckern und Kehl als Abwehrchef davor, der sich auf dieser Position mit Zeyer abwechselte. Die beiden Außenspieler Willi (rechts) und Zkitischwili (links) sollten bei diagonalen Anspielen der Schalker auf ihre Spitzen auch die Räume von Mpenza und Sand zumachen. Insgesamt war die Freiburger Ausrichtung bedingt offensiv, immer mit einem Auge auf die schnellen Schalker Angreifer. Die Gelsenkirchener in der gewohnten Formation, in der Oude Kamphuis und Nemec die ständig rochierenden Kobiaschwili, Baya und Zeyer kontrollieren und auch ihrer Speerspitze Möller den Rücken frei halten sollten.
Spielverlauf: Obwohl beide Mannschaften nicht bedingungslos die Offensive suchten, entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel. Dies dokumentierten ein Eckballverhältnis von 8:0 für Freiburg nach 25 Minuten und kernige Distanzschüsse von Böhme und Möller bei Schalke. Das hohe Tempo hatte seine Ursache in der Tatsache, dass beide Teams permanent die Überzahl im Mittelfeld suchten. Der SC erreichte dies dadurch, dass Kehl bei eigenem Ballbesitz Mittelfeldspieler war, weit vor der Abwehr agierte und bei Schalke sich Van Kerckhoven häufig nach vorne einschaltete. Aber auch die nominell defensiven Oude-Kamphuis und Nemec waren stets um die Offensive bemüht. Da alle Abwehrspieler am Mann stark waren, konnte sich von den Stürmern nur Mpenza ab und an in Szene setzen. Die SC-Führung fiel folgerichtig aus einer Kombination von Mittelfeldspielern (Kobiaschwili und Zeyer). Ebenso der Ausgleich Schalkes durch Abwehrchef Waldoch. Zwischenzeitlicher Lohn, weil Stevens relativ früh mit Asamoah einen zusätzlichen Stürmer gebracht hatte.
Fazit: Zwei gute Teams, aber verdienter Freiburger Sieg, weil die Mannschaft nach dem Ausgleich nochmal zurückschlagen konnte.
Von Manfred Ewald, Uwe Marx und Thomas Roth