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Borrello gibt Gersbeck spät das Nachsehen

Streich wechselt zur Pause komplett durch

Borrello gibt Gersbeck spät das Nachsehen

Freiburgs Robin Koch (#25) klatscht Torschütze Brandon Borrello ab.

Freiburgs Robin Koch (#25) klatscht Torschütze Brandon Borrello ab. imago images

Nach dem Wechsel von Luca Waldschmidt zu Benfica Lissabon bekamen beim Sport-Club in der ersten Hälfte unter anderem ein Talent aus dem eigenen Nachwuchs und ein Leih-Rückkehrer in der Offensive die Chance, sich zu zeigen. Noah Weißhaupt, der aus der U 19 des SC kommt, spielte auf der linken Offensivseite, Wooyeong Jeong, der nach einer halbjährigen Leihe zum FC Bayern II wieder zurück in Freiburg ist, neben Nils Petersen im Zentrum. Beide waren auffällig, kamen aber nicht gefährlich vors Tor. Die beste Chance auf Freiburger Seite hatte Roland Sallai (2.), der gleich zu Beginn nach einer Flanke von Linksverteidiger Luca Itter an die Latte köpfte. Insgesamt vier Mal trafen die Freiburger im gesamten Spiel Alu: Nach Sallai hatten in der zweiten Hälfte auch die eingewechselten Vincenzo Grifo (zweimal) und Lucas Höler Pech mit Pfosten- beziehungsweise Lattentreffern.

Batmaz schließt einen KSC-Konter ab

Die Freiburger dominierten in der ersten halbe Stunde zwar und drängten die Karlsruher durch frühes Anlaufen weit in die eigene Hälfte, kassierten nach einem Konter aber trotzdem ein Gegentor. Im leeren Schwarzwald-Stadion, in dem keine Zuschauer zugelassen waren, tunnelte Malik Batmaz (32.) SC-Torwart Mark Flekken. Kurz darauf parierte der Holländer gegen Dominik Kother (34.), der aus kurzer Distanz zum Abschluss kam.

SC-Neuzugang Ermedin Demirovic (FC St. Gallen) - der noch Urlaub hat, aber auf der Tribüne saß - verfolgte nach Wiederanpfiff eine von Christian Streich komplett veränderte Elf. Der Coach beließ es aber wie in der ersten Hälfte beim 4-2-2-2, in dem auch der KSC spielte. Bei den Karlsruhern verließen zehn Spieler den Platz, nur der Ex-Freiburger Jerome Gondorf spielte die kompletten 90 Minuten durch.

Viele Chancen, doch nur Borrello trifft

In der zweiten Hälfte hatten die Freiburger deutlich mehr Chancen, aber zum einen das bereits erwähnte Alu-Pech und außerdem parierte Torwart Marius Gersbeck einige Schüsse sehr gut. Der KSC-Keeper zog sich ein wenig den Unmut der Freiburger zu, weil er sich bei Abschlägen teilweise viel Zeit ließ. Die Freiburger wollten hingegen schnell spielen und Druck machen. Grifo, Höler, Chang-Hoon Kwon und Brandon Borrello hatten den Ausgleich für den SC auf Fuß und Kopf, den letztlich Borrello mit einem schönen Schlenzer in die rechte obere Ecke erzielte (84.).

Stimmen zum Spiel

Christian Streich zog im Nachgang an das Testspiel folgendes Fazit: "Beide Mannschaften waren engagiert, ich bin zufrieden. Wir hatten gute Phasen in der ersten Halbzeit und weniger gute, und in der zweiten Hälfte auch. Es geht um die Einzelleistungen und nicht so sehr um die Gesamtbesetzungen in den beiden Halbzeiten."

Vincenzo Grifo stellte fest, dass "die Kraft noch gefehlt hat", war aber froh, "wieder auf dem Platz zu sein, die Kickschuhe anzuhaben, gegen den Ball zu treten, Spaß zu haben und natürlich auch ackern zu können".

Karlsruhes Christian Eichner sah im Test gegen den Bundesligisten große Vorteile: "Wir haben fünf Minuten gebraucht, um zu realisieren, was für Züge dort abfahren können ab und zu und wie schnell die Züge sein können mit und ohne Ball. Es war ein unfassbar guter und wichtiger Test für uns."

Daniela Frahm