Im Vergleich zum 1:1-Unentschieden in Mainz änderte SC-Trainer Robin Dutt sein Team auf zwei Positionen: Für Bastians (Muskelfaserriss im Oberschenkel) übernahm Butscher die linke Position in der Viererkette und Putsila verdrängte Rosenthal auf die Bank. Marco Pezzaiuoli, der Coach der TSG Hoffenheim baute seine Mannschaft nach dem torlosen Remis gegen den Hamburger SV nur auf einer Position um. Roberto Firmino für Mlapa aus der Startelf weichen und auf der Bank Platz nehmen.
Kaum eine Spielminute war vergangen, als Starke im Tor der Gäste bereits sein ganzes Können aufbieten musste. Schuster hob einen Freistoß von der linken Seite vor das TSG-Tor, wo Butscher zum Kopfball kam. Der Keeper der Hoffenheimer ließ einen frühen Rückstand aber nicht zu.
Der 29. Spieltag
Die Pezzaiuoli-Elf wollte sich aber nicht verstecken und versuchte sofort zu antworten. Mlapa setzte Babel am rechten Strafraumeck ein. Dessen Schuss konnte SCF-Keeper Baumann aber zur Ecke lenken (3.).
In der Folgezeit entwickelte sich ein munteres Bundesligaspiel mit Torchancen auf beiden Seiten. In der 7. Minute donnerte Cissé den Ball aus guter Position knapp über das Tor von Starke, und in der 17. Minute brachte der Senegalese das Leder sogar über die Torlinie. Schiedsrichter Wolfgang Stark verweigerte dem Treffer aber wegen einer knappen Abseitsstellung zu Recht die Anerkennung. Auf der Gegenseite verfehlte Ibertsberger um wenige Zentimeter (13.) und Mlapa scheiterte mit einem Direktschuss an Baumann (22.).
In der 23. Minute gelang Schuster ein Kunststück zur Freiburger Führung. Einen Eckball von der linken Seite schnitt der Mittelfeldspieler so an, dass der Ball mit einer idealen Kurve im rechten oberen Eck des Hoffenheimer Tor landete.
Anstatt die Führung zu nutzen und nachzulegen, brachten sich die Hausherren im Anschluss allerdings selbst in Schwierigkeiten. Einen langen und an sich harmlosen Ball von Vorsah wollte Toprak zu seinem Torwart zurückspielen. Dabei traf er das Leder so unglücklich, dass sich Mlapa einschalten konnte und mit dem Ball am Fuß in den Strafraum absetzte. Dort versuchte Krmas noch zu retten, holte Mlapa aber unsanft von den Beinen. Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt und verwies Krmas wegen Notbremse des Feldes (33.). Den fälligen Strafstoß versenkte Ibisevic sicher in die Mitte des Freiburger Tores (34.).
Damit waren die Gastgeber völlig aus dem Tritt geraten. Es spielten nur noch die Hoffenheimer, die noch vor der Pause nachlegen wollten. Dies gelang ihnen wiederum unter gütiger Mithilfe von SC-Verteidiger Toprak. Einen Befreiungsschlag beförderte er direkt in dier Beine von Ibisevic. Der schaltete schnell und setzte an der linken Strafraumseite Babel ein. Der Niederländer ließ Mujdza schlecht aussehen und versenkte den Ball im rechten unteren Eck des Freiburger Tores (42.).
Fast hätte Rudy kurz vor dem Halbzeitpfiff noch das dritte Tor für die Breisgauer erzielt, sein Flachschuss aus gut 20 Metern ging aber in der 44. Minute knapp am Pfosten vorbei.
Nach dem Wiederanpfiff kam zu dem hohen Tempo auch noch Hektik ins Spiel. Wieder stand Schiedsrichter Wolfgang Stark im Mittelpunkt. Zunächst verweigerte der Referee den Gästen zu Recht das dritte Tor, da Compper eine Rudy-Flanke mit der Hand über die Linie gedrückt hatte (47.).
Auch in der 51. Minute war der Ball im Tor. Wieder zählte der Treffer nicht. Cissé hatte eine Putsila-Flanke eingeköpft, doch der Referee hatte eine Abseitsstellung von Makiadi vor dem Tor gesehen und abgepfiffen. Eine vertretbare Entscheidung.
Dies war aber das Startsignal für die Freiburger Offensive zu sein. Die Unterzahl war den Hausherren nicht mehr anzumerken und der Ausgleich schien eine Frage der Zeit zu sein. In der 60. Minute war es dann auch soweit. Braafheid hatte Caligiuri unnötig an der Torauslinie abgeräumt. Schiedsrichter Stark zeigte erneut auf den Punkt und Cissé verwandelte sicher mit seinem 20. Saisontor.
Der Freiburger Sturmlauf setzte sich trotz der numerischen Unterlegenheit auch nach dem Ausgleich fort. Die Gäste versuchten mit Kontern dagegen zu halten, schienen von der Stärke der Dutt-Elf aber überrascht. Die einzige echte Torchance durch den eingewechselten Sigurdsson konnte in der 72. Minute Baumann entschärfen.
Anders die Hausherren. Immer wieder angetrieben durch Schuster und Caligiuri drückte der SCF auf die Hoffenheimer Abwehr. Dabei setzten die Hausherren auch auf gefährlich Weitschüsse als Stilmittel. Der Führungstreffer fiel aber wieder durch eine Standardsituation. Schuster hob einen Freistoß in den Strafraum der Gäste. Dort waren sich Beck, Compper, Alaba und Torwart Starke uneins über die Rollenverteilung, so dass Butscher zum Kopfball kam. Der Freiburger Verteidiger traf den Ball zwar nicht richtig, doch von seiner rechten Schulter prallte das Leder aus kurzer Distanz zur erneuten Freiburger Führung ins Tor (78.).
In der Schlussphase versuchten die Gäste noch einmal alles, um Druck auf die Abwehr der Heimelf auszuüben, doch für wirklich gefährliche Aktionen vor dem Tor von Baumann reichte es für die jetzt gehemmt wirkenden Gäste nicht mehr. Freiburg schaukelte den Sieg mit verstärkter Defensive über die restlichen Spielminuten.
Der SC Freiburg muss am kommenden Sonntag um 17.30 Uhr beim Ligaprimus aus Dortmund antreten, während die TSG Hoffenheim bereits am Samstag Eintracht Frankfurt empfängt (15.30 Uhr).