Nach dem durchwachsenen Auftritt in München , bei dem Schlussmann Areola (kicker-Note 1, Spieler des Spiels) die Franzosen vor einer Niederlage bewahrt hatte, blieb Trainer Didier Deschamps bei seiner Marschroute. Denn: Exakt die gleiche Elf wie gegen Deutschland begann auch in Paris.
Bei der Elftal baute Coach Ronald Koeman sein Team im Vergleich zum jüngsten 2:1 gegen Peru auf drei Positionen um: De Jong, Pröpper und Promes begannen für Strootman, Vormer und den am Donnerstagabend feierlich verabschiedeten Sneijder.
Promes hilft kräftig mit
Im stimmungsvollen Stade de France dauerte es nur 49 Sekunden bis zum ersten Höhepunkt: Mbappé vernaschte bei einem Konter de Jong, doch scheiterte aus spitzem Winkel an Cillessen. Im Gegenzug fehlte Promes bei einem Distanzschuss nicht allzu viel (3.). In der Folge spielte aber fast ausschließlich der amtierende Weltmeister, der den Gästen sein Spiel aufzwang. In der 14. Minute war es dann passiert, weil Promes kräftig mithalf: Ein katastrophaler Kopfball am eigenen Strafraum landete bei Matuidi, der klug querlegte und Mbappé schob eiskalt ein - 1:0.
Elftal harmlos
Anschließend ließ es der Favorit ruhiger angehen, variierte zwischen eigenem druckvollen Angriffsspiel und Momenten, in denen man die Niederlande kommen ließ. Gefährlich wurde die Elftal deswegen aber vor der Pause gar nicht mehr. Weil auch Frankreich mit offensiven Highlights geizte, blieb es beim 1:0 nach den ersten 45 Minuten.
Wijnaldum scheitert noch
Nach dem Seitenwechsel war Frankreich weiter die aktivere Mannschaft, ohne dabei wirklich zwingend zu werden. Und plötzlich schöpfte Oranje ernsthaft Mut: In der 66. Minute ließ Liverpools Wijnaldum die Riesenchance auf den Ausgleich liegen. Nur eine Zeigerumdrehung später egalisierte Babel dann tatsächlich den Spielstand, weil Pavard ihm bei einer Flanke von rechts nicht folgen und Areola den Einschlag nicht verhindern konnte.
So war für die restlichen 20 Minuten Hochspannung angesagt. Einer hatte allerdings nicht lange Lust darauf: Giroud, der zuvor über 800 Minuten nicht mehr für die französische Nationalmannschaft getroffen hatte, setzte einen Volley nach Flanke von Joker Mendy ins lange Eck - 2:1 (75.). Durch seinen Treffer zog Giroud (32 Tore) in der Liste der französischen Rekordtorschützen an Zinedine Zidane (31) vorbei und hat nun auf Rang vier noch David Trezeguet (34), Michel Platini (41) und Thierry Henry (51) vor sich.
Deutschland im Oktober doppelt dran
Stuttgarts Pavard hatte in der 80. Minute dann Glück, dass er nicht vom Platz flog. Abseits des Balles trat er Babel von hinten in die Wade - und sah dafür nur Gelb. In der Crunchtime drückte Oranje nochmal kurz, blieb bei seinen Vorstößen aber glücklos. So stand nach intensiven 90 Minuten der erste Sieg für den amtierenden Weltmeister in der UEFA Nations League fest. Am dritten Spieltag trifft nun die Niederlande am 13. Oktober in Amsterdam auf Deutschland, ehe am 16. Oktober die Franzosen zu Hause den Weltmeister von 2014 empfangen.