Frankfurts Trainer Wiili Reimann brachte nach dem 1:3 in Bremen Bindewald, Möller und Beierle für Chris, Lexa und Frommer. Der VfB Stuttgart begann im Vergleich zum 3:1-Erfolg in der Champions League bei Panathinaikos Athen mit Meißner, Heldt und Hleb im Mittelfeld für Vranjes, Tiffert und Amanatidis.
Die Anfabgsphase war äußerst zerfahren und hektisch, zahlreiche Abspielfehler führten zu häufigem Ballbesitzwechsel. Und bereits nach knapp acht Minuten führte dies zur Stuttgarter Führung: Erneut ein Fehlpass der Eintracht, Heldt schaltet schnell und setzt Szabics ein, der nicht lange fackelt und aus 14 Metern mit rechts flach ins linke Eck einschießt. Der VfB stellte das weitaus reifere Team, zeigte sich ballsicher und stand in der Defensive sicher. Frankfurt bemühte sich, war aber in den Mitteln beschränkt. Stuttgart agierte abgeklärt, stand tief, aber sicher und setzte zu gelegentlichen Kontern an. Frankfurt wurde mutiger, hatte mehr Ballbesitz (auch weil es die Schwaben gestatteten), versuchten, die ganze Breite des Platzes zu nutzen, blieben aber alles in allem viel zu harmlos. So kam Möller nach abgeblocktem Schuss von Cipi aus acht Metern frei zum Schuss, zielte aber um Meter zu hoch. Mit zunehmender Spieldauer verlor Stuttgart ein wenig die Souveränität, wurde immer stärker hinten reingedrängt. Echte Chancen ergaben sich für die Eintracht aber nicht. Die Schwaben selbst taten zu wenig für die Offensive, so dass Höhepunkte insgesamt sehr rar gesät waren. Bei allem Engagement und Laufbereitschaft der Hessen - es reicht nunmal nicht, bis zur Grundlinie zu kombinieren, wenn jede, aber auch wirklich nahezu jede Flanke den Adressaten um Meter verfehlt. Beide Teams kamen personell unverändert aus der Kabine. Der VfB störte nun früher und spielte selbst schwungvoller nach vorne. Frankfurt konnte sich zu Beginn der zweiten Hälfte nur schwer befreien. Das gute Zustellen der Räume und das Pressing der Stuttgarter schmeckte den Hessen gar nicht. In der 53. Minute gab's dann aber doch einen großen Aufreger in Stuttgarts Strafraum: Beierle läuft allein auf Hildebrand zu, umkurvt den Keeper links. Hildebrand trifft Beierle mit seinen Händen am Knöchel, bringt den Frankfurter aus dem Gleichgewicht, doch der Elfmeterpfiff bleibt aus. Beierle hätte ins leere Tor einschieben können. Stuttgart nutzte seine technische Überlegenheit nicht, spielte zu behäbig nach vorne. Hinten ließen die Schwaben gegen die aufgeweckteren Hessen aber nichts anbrennen. In der 69. Minute zahlte sich das überlegte, aber nicht überlegene Spiel des VfB aus: Schneller Konter über rechts. Tiffert spielt auf Szabics, der legt direkt nach links auf Kuranyi, der sofort mit rechts aufs rechte Eck schießt. Nikolov taucht ab, lässt den Ball aber durchrutschen. Die Hessen wirkten hernach ein wenig konsterniert, während Stuttgart aus einer sicheren Abwehr heraus gelegentlich zu schnellen Gegenangriffen ansetzte. Erst in den letzten Minuten erhöhte die Eintracht nochmal den Druck, strahlte aber keine echte Gefahr aus. Am Ende der fairen Partie gab's noch unschöne Szenen: Cipi tritt Amanatidis, danach regt sich Meira über Gebühr auf. Große Rudelbildung beider Teams. Schiri Kemmling stellt Cipi und Meira vom Platz. Der VfB Stuttgart verteidigt mit einer äußerst kühlen und abgeklärten Leistung verdient die Tabellenführung. Nach der frühen Führung achteten die Schwaben auf eine sichere Defensive und zeigten sich im Spiel nach vorne als Minimalisten. Eintracht Frankfurt hatte insgesamt die größeren Spielanteile, war im Endeffekt aber viel zu harmlos.