Bundesliga

Die Analyse

Die Analyse

Personal: Bei den Frankfurtern kehrte Weber nach Operation am Weisheitszahn wieder in die Anfangsformation zurück. Für den Kapitän mußte Zampach auf die Reservebank weichen. Bei Stuttgart spielte von Beginn Stojkovski für den verletzten Soldo.

Taktik: Während Hubtchev als Libero zumeist einige Meter hinter den Manndeckern sich befand, spielte Verlaat beim VfB wie gewohnt auf einer Höhe mit oder häufig sogar vor den beiden Verteidigern, die im Raum deckten. Kutschera und Schur folgten dagegen ihren Gegenspielern Bobic und Ristic auf Schritt und Tritt. Bindewald übernahm bis zu Kutscheras Verletzung die Sonderbewachung von Balakov, verteidigte dann gegen Bobic, während sich der eingewechselte Kaymak um den VfB-Spielmacher kümmerte. Bei Stuttgart räumte Keller für Stojkovski die linke Außenseite und rückte in den defensiven Zentralbereich vor der Abwehr.

Spielerverlauf: Der VfB beschränkte sich in der ersten Halbzeit darauf, den Spielaufbau der Eintracht schon im Keim zu ersticken und damit das Spielgeschehen zu kontrollieren. Dies gelang, weil die Stuttgarter ihre Defensive weit vor dem eigenen Tor zehn, 15 Meter hinter der Mttellinie aufbauten und dadurch die Räume so eng machten, daß sich das Frankfurter Vorwärtsspiel nicht entfalten konnte. Obwohl Balakov gegen Bindewald zu keinen entscheidenden kreativen Szenen kam, hatte Stuttgart in der farblosen ersten Halbzeit zwei gute Tormöglichkeiten. Inszeniert durch (den später nachlassenden) Djordjevic über die rechte Außenseite, wo die VfB-Offensive zunächst stattfand.

Nach der Pause brachten die Frankfurter mehr Druck hinter ihre Aktionen. Die Folge: die Dreierkette des VfB wurde jetzt tiefer in die eigene Hälfte zurückgedrängt, in den größer gewordenen Räumen konnten die Stuttgarter Mittelfeldspieler die Partie längst nicht mehr so souverän kontrollieren wie vor der Pause. Nach dem Rückstand und dem Platzverweis für Bindewald (nach Abspielfehler von Nikolov) erhöhte die Eintracht mit viel Herz ihr läuferisches und kämpferisches Engagement, hatte allerdings Glück, daß der VfB mit seinen Kontermöglichkeiten zu unkonzentriert umging.

Fazit: Frankfurt kam spät ins Spiel, kämpfte aufopferungsvoll und hat das Unentschieden verdient. Der VfB wähnte sich zu früh auf der Siegerstraße, reagierte auf Frankfurts Aufbäumen hektisch und überhastet.

Es berichten Wolfgang Tobien und Rainer Franzke