Voller Einsatz: Kuranyi gegen die Frankfurter Amanatidis (l.) und Jones. dpa
Mit Spannung erwartet wurde das Comeback von Kapitän Jermaine Jones in Frankfurt, der 276 Tage nach seiner Schienbein-OP erstmals wieder in der Startelf stand und im defensiven Mittelfeld auflief. Schalke musste auf den verletzten Pander (Bänderriss im Sprunggelenk) verzichten. Für ihn rückte Rodriguez hinten links in die Viererkette.
Die erste Viertelstunde verlief weitgehend ereignislos. Keines der beiden Teams kristallisierte sich als das gefährlichere heraus, Torchancen bekamen die Zuschauer in der ausverkauften Commerzbank-Arena nicht zu sehen.
Die Schalker machten jedoch den etwas frischeren Eindruck, hatten aber Mühe, zum Abschluss zu kommen. Mit einem Mal aber war die Lücke in der Frankfurter Hintermannschaft gefunden: Kuranyi bediente den gestarteten Varela im richtigen Moment, der sich die Großchance nicht nehmen ließ und allein vor Schlussmann Pröll erfolgreich einnetzte (17.).
Der 18. Spieltag
Glück hatten die Frankfurter nur eine Minute später. Kyrgiakos verhinderte mit einer Grätsche, dass ein Querpass von Lincoln den Weg zu Halil Altintop fand. Der Türke hätte die Kugel nur noch im leeren Tor versenken müssen. In der 22. Minute bewies auch Kuranyi seine Torgefährlichkeit: Nach einer Flanke von Rafinha nahm der Angreifer das Leder mit der Brust herunter und zog aus neun Metern ab, verfehlte jedoch knapp sein Ziel. Eine technisch versierte, aber erfolglose Aktion.
Die Eintracht ließ den Kopf nicht hängen und ging in die Offensive. Die größte Gelegenheit vergab Albert Streit in der 26. Minute. Allein vor Neuer scheiterte er am Schalker Schlussmann, der mit einem glänzenden Reflex den Ausgleich verhinderte.
Danach verflachte die Partie zusehends. Die Hessen besaßen zwar leichte Feldvorteile, fanden aber kein Mittel gegen die vielbeinige Abwehr der Gelsenkirchener, die ihrerseits vergeblich auf Konterchancen warteten. So blieb es bis zur Pause bei der knappen Führung für die Gäste.
Mit Wut im Bauch kamen die Frankfurter aus der Kabine. Und ihre offensive Spielweise wurde nach nur drei Minuten mit dem Ausgleich belohnt. Huggel grätschte im Mittelfeld beherzt in den Ball. Eher zufällig landete das Leder vor Takaharas Füßen. Der Japaner ließ sich die Chance nicht nehmen und spitzelte den Ball an Neuer vorbei zum 1:1.
Wie Schalke nach der Führung hatte auch Frankfurt kurz nach dem Ausgleich eine Großchance zum Doppelschlag. Takahara setzte sich auf links durch, doch Amanatidis in der Mitte ließ die gute Vorarbeit ungenutzt (52.).
Das war's dann aber auch mit den Frankfurter Angriffsbemühungen. Die Slomka-Truppe setzte deutliche Zeichen, dass sie mehr als einen Punkt aus Frankfurt mitzunehmen gedachte. Bitter für die Schalker, dass Halil Altintop wegen Abseits zu Unrecht zurückgepfiffen wurde (59.). In der 70. Minute war es dann aber soweit: Nach einer Ecke verlängerte Bordon per Kopf auf Kuranyi, der aus kurzer Distanz ebenfalls mit dem Kopf das 2:1 erzielte.
Blau-weiße Freude: Torschütze Varela (l.) und Lincoln. dpa
Nach einer Konterchance nutzten die "Königsblauen" die Chance zur Entscheidung nicht. Kuranyi spielte zu überhastet quer, so dass Vasoski klären konnte (73.). In den restlichen Spielminuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Doch Frankfurt schien am Ende die Puste auszugehen. Die Hessen kamen nicht mehr zum Abschluss gegen die kompakte Defensive der Gäste.
In der Nachspielzeit nutzte Schalke eine Überzahlsituation zur Entscheidung. Lincoln bediente den bärenstarken Kuranyi, der Pröll aussteigen ließ und in aller Ruhe einschob.
Frankfurt muss am Dienstag in Wolfsburg antreten. Die Schalker, seit neun Spielen ungeschlagen, wollen am Mittwoch gegen Aachen den nächsten Dreier im Kampf um die Meisterschaft einfahren.