Frankfurts Trainer Michael Skibbe musste im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Leverkusen Ochs ersetzen, der aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre auf der Tribüne saß. Caio rutschte für ihn in die zentrale Rolle im Mittelfeld. Altintop bearbeitete den rechten Flügel. Nürnbergs Coach Dieter Hecking baute nach dem 2:1-Sieg zu Hause gegen den VfB Stuttgart ebenfalls notgedrungen um. Kapitän Wolf saß seine Sperre ab (Gelb-Rote Karte). Maroh vertrat ihn in der Innenverteidigung. Außerdem musste Eigler auf der Bank Platz nehmen. Frantz durfte beginnen.
Die Frankfurter kamen äußerst engagiert aus der Kabine und drängten die defensiv eingestellten Nürnberger früh an den eigenen Strafraum zurück. Die entscheidende Lücke fanden sie aber nicht. Flanken von den Flügeln wurden meistens geblockt oder segelten quer durch den Strafraum. Wenn die Gäste das Spielgerät erobern konnten, ging es schnell nach vorne. Ekicis Heber in den Lauf von Schieber geriet jedoch einen Tick zu weit (6.). Ansonsten blieben die Konter der Franken meistens im Ansatz stecken. In der Defensive arbeitete die Hecking-Elf einmal mehr sehr gut. Aggressiv nahm sie Frankfurts Schwegler im Spielaufbau aus der Partie und zwang Innenverteidiger Franz, spielerische Akzente zu setzen. Die Folge waren viele lange Bälle in die Spitze auf Gekas, jedoch standen Nilsson und Maroh gut.
Der 6. Spieltag
Einmal kam Schwegler in der Anfangsviertelstunde durch und leitete mit seinem Schuss die Führung ein. Schäfer klärte zur Ecke und Tzavellas brachte das Leder von rechts in die Mitte. Landsmann Gekas setzte sich in der Luft gegen Pinola durch und wuchtete per Kopf zum 1:0 ein. Judt konnte den Ball auf der Linie nicht mehr klären (17.). Die Gäste mussten nun mehr investieren und hatten damit einige Probleme. Die Hausherren attackierten früh und aggressiv, wodurch Nürnberg kaum kontrolliert das Spiel aufbauen konnte. Lediglich nach einer schönen Einzelaktion von Frantz auf der linken Seite kam Schieber in der Mitte zum Abschluss – knapp vorbei (25.).
Nach einer halben Stunde zog sich die Eintracht merklich zurück und ließ den Club das Leder in der eigenen Hälfte in Ruhe halten. Ab der Mittellinie machte sie die Räume jedoch eng und ließ den Gast so selten in die Nähe des Strafraums kommen. Folglich plätscherte die Partie ohne nennenswerte Ereignisse auf beiden Seiten vor sich hin, ehe Caio nach Schwegler-Zuspiel kurz vor dem Pausentee den zweiten Treffer mit einem strammen Schuss aus 16 Metern denkbar knapp verpasste (45.).
Das Aluminium steht Nürnbergs Glück im Weg
Eigler (r.) machte zwar den vermeintlichen 1:1-Ausgleich, stand dabei aber hauchdünn im Anseits. imago
Die Hecking-Elf kam engagierter aus der Kabine und übernahm das Kommando. Der eingewechselte Eigler erzielte den Ausgleichstreffer, stand beim Zuspiel von Ekici aber hauchdünn im Abseits (53.). Aber auch die Eintracht ließ sich nicht lumpen und verpasste dank einer starken Parade von Schlussmann Schäfer gegen Köhler allerdings den zweiten Treffer (56.). Kurz darauf lag den Nürnbergern schon der Jubel auf den Lippen. Nach Hegelers missglückter Flanke von der rechten Seite jagte Gündogan das Leder am langen Pfosten mit links volley an der Querbalken (58.). Der FCN blieb weiterhin das optisch überlegene Team auf dem Rasen. Die Skibbe-Elf blieb bei Kontern dennoch gefährlich. Nilsson klärte nach Altintop-Hereingabe (65.).
In der 73. Spielminute hätte Nürnberg den Ausgleich erzielen müssen. Gündogan legte das Leder an Nikolov vorbei und passte nach innen. Ekici schlenzte das Spielgerät aus zehn Metern nur an den rechten Pfosten. Den Abpraller konnte auch Hegeler nicht im Gehäuse unterbringen. Der Ausgleich wäre mittlerweile hochverdient gewesen. Die Franken ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und spielten weiter gefällig nach vorne. Die Hessen verlagerten sich nur auf die Defensive und schlugen lange Ball auf den Torschützen Gekas.
In den letzten zehn Minuten warf der Gast alles nach vorne und kam durch Gündogan erneut zu einer hochkarätigen Möglichkeit zum Ausgleich. Nach einer schönen Finte zog der Deutsch-Türke in den Strafraum und schloss aus zehn Metern halblinker Position ab, aber zum wiederholten Male flog das Leder über das Gehäuse von Schlussmann Nikolov (81.). Kurz vor dem Abpfiff machten die Hausherren alles klar: Köhler konnte ungehindert auf der linken Seite in den Strafraum ziehen und legte ab. In der Mitte war Chris vor Pinola am Ball und drückte das Spielgerät aus fünf Metern über die Linie (88.). Damit war die Partie entschieden.
Am 7. Spieltag reist Eintracht Frankfurt am Sonntag zum Auswärtsspiel nach Stuttgart, Anstoß ist um 15.30 Uhr. Bereits am Samstag um 15.30 Uhr empfängt Nürnberg den FC Schalke 04.