Frankfurts Trainer Armin Veh musste auf seinen Stammkeeper verzichten. Nikolov hatte sich bei der 1:2-Niederlage bei 1860 München eine Kapseldehnung im Knie zugezogen, Kessler begann deshalb zwischen den Pfosten. Zudem ersetzten Djakpa, Bell sowie Gekas Tzavellas, Anderson und Lehmann. KSC-Coach Jörn Andersen nahm nach der 0:2-Pleite gegen Aachen lediglich eine Veränderung vor und brachte Cuntz an Stelle von Staffeldt von Beginn an.
Die Eintracht erwischte einen Start nach Maß: Nicht einmal eine Minute war gespielt, da ließ Robles Meiers eigentlich harmlosen Schuss aus gut elf Metern prallen. Gekas war zur Stelle und drückte das Leder zur frühen Frankfurter Führung über die Linie (1.). Damit waren alle Karlsruher Vorsätze erst einmal über den Haufen geworfen. Doch trotz des Rückstandes zogen sich die Badener zunächst zurück, überließen der SGE das Mittelfeld.
Bei Frankfurter Ballbesitz versuchte der KSC stets, alle elf Mann hinter den Ball zu bekommen, um den Gastgebern möglichst wenig Raum zum Kombinieren anzubieten. Die Hessen trugen allerdings auch ihren Teil dazu bei, indem sie ihre Angriffe nur selten schnell und zielstrebig vortrugen – das Karlsruher Konzept schien zumindest teilweise aufzugehen. Machte die Eintracht das Spiel jedoch einmal schnell, offenbarten sich direkt Lücken in der Gäste-Abwehr. Nach Doppelpass mit Rode tauchte Jung frei vor Robles auf, zielte aus spitzem Winkel aber zu hoch (22.).
Dennoch hielten die Badener nun gut dagegen, strahlten in der Vorwärtsbewegung aber weiterhin keinerlei Gefahr aus. Doch auch die Hessen ließen im Angriff die letzte Konsequenz vermissen, hätten nach einer guten halben Stunde aber beinahe auf 2:0 erhöht. Doch Schweglers stark getretener Freistoß klatschte lediglich ans Lattenkreuz (32.). Nur kurz darauf vergab Krebs die beste KSC-Chance des ersten Durchgangs, als er nach Iashvilis gutem Zuspiel am geschickt den Winkel verkürzenden Kessler scheiterte (35.).
Der 17. Spieltag
Beide Trainer schienen in der Kabine deutliche Worte gefunden zu haben. Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Akteure erheblich bissiger als noch vor der Pause. Frankfurt spielte nun druckvoller nach vorne, während die Badener bisweilen hart dagegen hielten. Die Lufthoheit besaßen aber weiterhin die Gastgeber. Nach Schildenfelds Kopfball im Anschluss an einen Schwegler-Freistoß stand erneut lediglich Aluminium dem zweiten SGE-Treffer im Weg (52.).
Auf der Gegenseite fungierte der Kroate allerdings beinahe als Wegbereiter für den Ausgleich. Leichtfertig verlor er das Leder am eigenen Strafraum an Krebs, doch anstatt aus spitzem Winkel querzulegen, schloss der Franzose selbst ab und scheiterte an Kessler (53.). Bitter für die Gäste, denn nur gut zehn Minuten darauf sorgte abermals Gekas für die frühzeitige Vorentscheidung. Nach feiner Vorarbeit von Schwegler vollendete der Grieche Meiers flache Hereingabe von rechts aus kurzer Distanz zum 2:0 (66.).
Zwar versuchte Jörn Andersen durch die Hereinnahme von Stürmer Fink für Defensivmann Haas noch einmal ein Zeichen zu setzen, der KSC blieb aber auch in der Folge offensiv schlicht zu blass. Die Badener zeigten sich kaum noch in der Hälfte der Gastgeber, Frankfurt kontrollierte das Geschehen bis zum Schlusspfiff souverän und eroberte durch den Erfolg zumindest vorläufig die Tabellenspitze zurück.
Zum Rückrundenauftakt empfangen die Frankfurter am Montagabend Greuther Fürth zum Spitzenspiel. Karlsruhe reist bereits am Freitag nach Duisburg.