Eintracht-Coach Adi Hütter drehte gegenüber dem 2:1-Pokalerfolg beim FC St. Pauli gleich fünfmal am Personalkarussell: Abraham, da Costa, Sow, Kostic und Paciencia kamen für Hasebe, Durm, Kohr, Chandler und Kamada zum Zug.
Bayerns Trainer Niko Kovac brachte im Vergleich zum 2:1 im Pokal beim VfL Bochum vier Neue: Für Tolisso, Goretzka, Perisic und Coman rückten Alaba, Coutinho, Müller (500. Pflichtspiel für die Münchner) und Lewandowski (300. Bundesligaspiel insgesamt) ins Team.
Kovac überraschte mit Alaba auf der Innen- und Pavard auf der Rechtsverteidigerposition, Kimmich rückte neben Thiago auf die Doppelsechs. Vom Start weg war viel Tempo im Spiel, Gnabry versprühte gleich in der ersten Minute Gefahr. Doch auch die Eintracht war schnell im Spiel, Neuer rettete vor dem lauernden Dost (6.).
Boateng muss runter: Schmidt wandelt Gelb in Rot
Der FC Bayern musste seine Formation schnell ändern: Nach einem Konter foulte Boateng Paciencia - im oder kurz vor dem Strafraum war die Frage. Referee Markus Schmidt zeigte zunächst auf den Punkt und zückte Gelb, beseitigte dann aber die Unsicherheit per Videoeinsatz - und entschied sich um: Es gab Freistoß und Rot für Boateng (10.).
Kimmich rückte sodann bei der Kovac-Elf wieder nach rechts hinten, Pavard nach innen, zunächst richtete sich der Blick aber nach vorne, als Davies Rönnows Stellungsspiel aus der Distanz prüfte (14.). Dann aber bestimmte die SGE das Geschehen und erstickte vereinzelte Attacken der Münchner meist schon im Keim.
Kostic erzielt das 1:0, Sow legt nach
Und ging in Führung: Da Costa spielte von rechts auf Sow, dessen Schuss Alaba nach halblinks ablenkte. Kostic stand frei und vollendete aus sechs Metern an Neuer vorbei mit Hilfe des Innenpfostens ins rechte Eck (25.).
Es dauerte nicht lange, und die SGE baute ihren Vorsprung aus: Paciencia leitete im Zusammenspiel mit Rode vor dem Strafraum klasse für Kostic ein, dessen Linksschuss Kimmich an den zweiten Pfosten abfälschte. Sow schoss aus sieben Metern volley ins kurze Eck - 2:0 (34.).
Lewandowski ist nicht zu bremsen
Danach hatte der Rekordmeister bessere offensive Momente. Der durchgebrochene Gnabry scheiterte noch (35.), ehe Lewandowski zuschlug: Der Goalgetter nahm Davies' Zuspiel vor dem Strafraum an, nach einer schnellen Drehung zeigte sich der Pole beim Solo robust gegen Hinteregger und auch Abraham und überwand Rönnow aus sieben Metern zum 2:1-Pausenstand - 14. Saisontreffer, die Torserie hielt (37.).
Abraham stellt Zwei-Tore-Vorsprung wieder her
Die Hessen erwischten nach Wiederanpfiff einen Start nach Maß: Nach Gnabrys Ballverlust verlagerte Dost nach rechts zu da Costa. Dessen Maßflanke drückte Abraham aus zwei Metern am zweiten Pfosten über die Linie (49.).
Lewandowskis gute Chance vom Anspiel weg zeugte davon, dass der FC Bayern nicht gewillt war, sich aufzugeben - Abraham rettete (50.). In der folgenden Phase wogte die Partie mit beiderseits offenem Visier hin und her. Die Kovac-Elf spielte mit dem Feuer, verpasste aufgrund mangelnder Präzision den erneuten Anschlusstreffer (Gnabry, 58.).
Hinteregger beseitigt alle Zweifel
Die Eintracht wiederum nutzte sich bietende Räume, gegen Dost parierte Neuer famos, rettete zur Ecke (60.) , war dann aber machtlos: Hinteregger köpfte Kostics Hereingabe vor Pavard ins lange Eck (61.).
Das zweite Verteidigertor zog den Gästen endgültig den Zahn. Neuer verhinderte gegen Kostic das 1:5 (68.), auf der anderen Seite hätte Davies mit einem Schuss an den Außenpfosten fast Ergebniskosmetik betrieben (70.).
Portugiesische Koproduktion sorgt für den Endstand
Danach aber akzeptierte der FCB die Niederlage, und auch die SGE ließ es im Gefühl des sicheren Sieges in der Endphase langsamer angehen. Ein Tor hatten die Gastgeber noch im Köcher: Der eingewechselte Silva bediente Landsmann Paciencia mustergültig, der Portugiese musste nur noch den Fuß hinhalten - 5:1 (85.). Am Ende stand mit dem Kantersieg Frankfurts erster Erfolg gegen den FC Bayern nach drei Remis und 13 Niederlagen zu Buche.
Frankfurt tritt am kommenden Donnerstag (18.55 Uhr) in der Europa League bei Standard Lüttich an. Für Bayern geht es bereits am Mittwoch (18.55 Uhr) in der Champions League gegen Piräus weiter.