Eintracht-Coach Oliver Glasner beließ es nach dem 2:0-Erfolg in Freiburg - dem dritten Sieg in Serie - bei derselben Startelf. Hinteregger war nach seiner Sprunggelenksverletzung noch nicht wieder fit, Pacienca saß immerhin nach einer auskurierten Muskelverletzung wieder auf der Bank.
Als Gegner stand der Eintracht Antwerpen um Trainer Brian Priske gegenüber, die in der Liga auf Rang zwei stehen, in der Europa League bis dato aber enttäuschten. Die Belgier überraschten in der Aufstellung etwas, da ihr bester Torschütze in der Liga, Frey (ehemalige Nürnberger, 14 Liga-Tore), eher über den Flügel kam.
Kamada belohnt die Eintracht - Nainggolan trifft mit viel Risiko
Die Eintracht dominierte im mittlerweile gewohnten 3-4-2-1 die Anfangsphase, ohne dabei jedoch groß für Gefahr zu sorgen. Der erste Angriff saß dann direkt: Tuta eroberte stark den Ball und leitete zu Chandler weiter, dessen punktgenaue Hereingabe Kamada verwertete (13.).
Kurz darauf hatten die Gäste, die spielerisch keine Mittel fanden und nur über Standards vor das Tor kamen, nach einer Ecke eine große Gelegenheit: Trapp wischte erst am Ball vorbei, warf sich dann aber in den anschließenden Schuss und entschärfte seinen Fauxpas umgehend (16.).
Frankfurt fand immer wieder gute Umschaltmomente und kam vor allem über die Flügel gut durch, die Flanken fanden zumeist aber keinen Abnehmer. Und das sollte sich rächen, denn eine weitere Ecke, die Ex-Mainzer Fischer an die Strafraumkante hob, nahm Nainggolan volley, sein Schuss fand von Ndicka abgefälscht den Weg ins Tor - plötzlich stand es 1:1 (33.).
Vor 30.000 Zuschauern zeigte sich Frankfurt nicht geschockt und lief weiter an, gegen Ende des ersten Durchgangs häuften sich auch die Abschlüsse, doch es ging nur mit einem Remis in die Katakomben.
Aus diesen kamen die Gäste etwas höher pressend, dadurch boten sich der SGE etwas mehr Räume. Wie schon im ersten Durchgang hatte die Eintracht alles unter Kontrolle, wirklich Nennenswertes sprang dabei aber zu selten raus - zumindest in der Anfangsphase.
Böllerwurf, VAR, zwei späte Treffer - SGE noch nicht durch
Denn dann machten erst die Fans in negativem Sinne auf sich aufmerksam: Erst zündeten die Gäste-Fans einige Feuerwerkskörper (61.), dann explodierte ein Böller unmittelbar hinter dem Tor des Gäste-Keepers, dieser flog wohl aus der Kurve der Frankfurter (67.), anschließend musste Verstraete behandelt werden. Erinnerungen an das Hinspiel wurden wach, als ein Böller aus dem Block der Belgier direkt neben Trapp explodierte.
Das Spiel war kaum wieder angepfiffen, da ging plötzlich der Gast scheinbar in Führung: Nach Fischers Flanke stand Kapitän de Laet aber leicht im Abseits, sodass der VAR den Treffer einkassierte (71.). Doch auch danach waren es eher die Gäste, die jetzt den Treffer wollten, bei Frankfurt war der Spielfluss vollkommen abhanden gekommen.
Und so war es gar nicht unbedingt überraschend, dass Samatta nach Vorlage von Joker Alhassan Yusuf sogar noch die Führung für die Belgier erzielte (88.). Das brachte aber einmal mehr die Last-Minute-Eintracht der letzten Wochen auf den Plan, Glasner zog seine letzte Waffe Paciencia - und diese stach, wie schon im Hinspiel, in der Nachspielzeit: Kostic brachte seine Flanke auf den Kopf des Portugiesen, der den Ball perfekt ins lange Eck beförderte (90.+4).
Unmittelbar danach war Schluss - die Eintracht aber auch mit diesem späten Punktgewinn noch nicht durch. Denn im Parallelspiel fuhr Olympiakos spät einen Sieg ein, sicherte Rang zwei - und kann Frankfurt am letzten Spieltag aber noch überholen. Am sechsten Spieltag trifft Frankfurt auf Fenerbahce Istanbul, Royal Antwerp empfängt Olympiakos Piräus. Der SGE reicht ein Remis, da sie den direkten Vergleich mit den Griechen gewinnen würde.