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Alessandro Florenzi nach Roma-Aus: "Es war ein schwerer Schlag"

Ex-Kapitän der Giallorossi weiß nicht, was im Sommer passiert

Florenzi nach Roma-Aus: "Es war ein schwerer Schlag für mich"

Ist aktuell von der AS Roma an den FC Valencia ausgeliehen: Defensivallrounder Alessandro Florenzi.

Ist aktuell von der AS Roma an den FC Valencia ausgeliehen: Defensivallrounder Alessandro Florenzi. imago images

Am 11. März 1991 in Rom geboren, in jungen Jahren schon zu den Giallorossi gekommen, dann sämtliche Jugendmannschaften durchlaufen und schließlich im Jahr 2010 den Durchbruch bei den Profis geschafft: Alessandro Florenzi ist mit dieser Geschichte ohne Zweifel auf den Spuren großer Vorbilder.

Denn wie die beiden Vereinslegenden und Weltmeister von 2006, Francesco Totti und Daniele de Rossi (am Ende sehr kurz noch bei den Boca Juniors), gehörte der Verteidiger immer nur (s)einem Klub an - der Roma. Und nicht nur das: Der inzwischen 29-Jährige spielte auch noch aktiv an der Seite der beiden Granden, ehe er nach dem Karriereende von Totti (2017) und de Rossi (2019) auch das Kapitänsamt übernahm. Zumal seit 2018 mit einem Vertrag bis 30. Juni 2023 ausgestattet, schien klar: Florenzi wird der nächste Ur-Römer - passend dazu sein Oma-Umarmung live im Stadio Olimpico.

"Ale, ich weiß nicht, wie viel Einsatzzeit ich dir geben kann"

Doch es kam anders: Trotz starker Leistungen über die Jahre, darunter auch ein Sensationstor in der Champions League gegen den FC Barcelona im Jahr 2015, rückte Florenzi immer mehr in Richtung Auswechselbank. Sowohl Trainer Eusebio di Francesco als auch Claudio Ranieri und der jetzige Coach Paulo Fonseca vertrauten nicht mehr vollends auf den 226-maligen Serie-A-, 33-maligen Königsklassen- und 35-maligen Nationalspieler. So kam es schließlich, dass der Akteur nach 2011/12 (FC Crotone) in diesem Winter zum zweiten Mal von den Römern ausgeliehen wurde - dieses Mal nach Spanien zum FC Valencia.

Alessandro Florenzi ist aktuell Spieler des FC Valencia.

Ist derzeit in Spanien bei den Fledermäusen des FC Valencia angestellt: Verteidiger Alessandro Florenzi. imago images

"Ich war wirklich stolz, die Kapitänsbinde der Roma tragen und damit direkt auf Totti und de Rossi folgen zu dürfen", führte Florenzi nun in einem Gespräch mit "Sky Sport Italia" aus, nur um schnell auch zum Wesentlichen zu kommen: "Fonseca war sehr aufrichtig zu mir, außerdem ist er einer der besten Trainer, mit denen ich bislang zusammengearbeitet habe. Allerdings verlangt er etwas auf der Rechtsverteidigerposition, das ich ihm nicht geben kann. Er war ehrlich zu mir und sagte: 'Ale, ich weiß nicht, wie viel Einsatzzeit ich dir geben kann für den Rest der Saison.'" Also folgte der Schritt zu den Fledermäusen des FC Valencia, um auch seine Chance auf die inzwischen wegen der Corona-Krise auf 2021 verschobene Europameisterschaft zu wahren.

Florenzi: "Ich hörte auf mein Herz"

Ein emotionaler Schritt für den Publikumsliebling: "Ich kann nicht verhehlen, dass das ein schwerer Schlag für mich war, das Trainingsgeländer Trigoria verlassen zu müssen - genauso wie alle darin befindlichen Menschen, die an meiner Seite über all die Jahre aufgewachsen sind; die Betreuer, Physios und den gesamten Stab."

Warum die Wahl ausgerechnet auf Valencia gefallen sei, beantwortete der gebürtige Römer so, wie es von einem gebürtigen Römer verlangt wird: "Ich habe nicht nur ein Angebot von Inter abgelehnt, sondern gleich von vielen italienischen Vereinen. Doch ich kann nicht dieselbe Leidenschaft für einen anderen italienischen Klub aufbringen wie für die Roma. Sie alle sagten mir zwar, ich solle mit meinem Kopf entscheiden, doch ich hörte auf mein Herz."

Ich wollte auf jeden Fall immer Fußball spielen für den Verein, den ich selbst anfeuere, Kapitän werden, Tore erzielen, in der Champions League auflaufen.

Alessandro Florenzi

Nun also noch die Restsaison bei den spanischen Fledermäusen, ehe die Leihe wieder abläuft. Und dann - ein neuer Angriff auf einem Stammplatz in Rom? "Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Wir werden sehen. Ich wollte jedenfalls immer Erfahrung im Ausland sammeln. Diese Möglichkeit hat sich nun im Januar ergeben, nachdem mir Fonseca von seinen Plänen erzählt hat und wir zusammen zu dieser Entscheidung gekommen sind. Ich wollte auf jeden Fall immer Fußball spielen für den Verein, den ich selbst anfeuere, Kapitän werden, Tore erzielen, in der Champions League auflaufen." Das ist Florenzi längst gelungen.

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