2. Bundesliga

Fix! Michael Frontzeck FCK-Trainer bis 2019

Rückkehr von erkranktem Strasser nicht vorgesehen

Fix! Frontzeck FCK-Trainer bis 2019

Neuer Trainer beim FCK: Michael Frontzeck.

Neuer Trainer beim FCK: Michael Frontzeck. picture alliance

Wie der kicker bereits am Mittwochnachmittag exklusiv vermeldete, war Frontzeck der Favorit auf den Trainerstuhl beim FCK . Mit Kaiserslauterns neuem Sportvorstand Martin Bader hatte der ehemalige Bundesliga-Profi (436 Bundesliga-Spiele für Mönchengladbach, Stuttgart, Bochum und Freiburg) bereits 2015 in Hannover zusammengearbeitet. Zum Ende der Saison 2014/15 bewahrte er die Niedersachsen vor dem Abstieg in die 2. Liga, trat dann aber am 21. Dezember 2015 zurück, als sich Hannover mit 14 Punkten nach 17 Spielen auf Abstiegsrang 17 befand. Nun soll Frontzeck mit den abgeschlagenen Roten Teufeln noch den Ligaerhalt schaffen. Es wäre zumindest ein kleines Fußball-Wunder.

Deshalb gilt der bis Sommer 2019 laufende Vertrag des neuen Chefcoachs sowohl für die 2. als auch die 3. Liga. "Ich freue mich auf meine Arbeit hier am Betze. Trotz der aktuell nicht einfachen Situation gehe ich mit viel Optimismus an diese Aufgabe heran. Jetzt gilt es schnell die Mannschaft kennenzulernen und sich auf das Spiel am Sonntag in Braunschweig vorzubereiten. Dabei werde ich mich auch mit Jeff Strasser absprechen, dem ich auch an dieser Stelle nochmals eine schnelle Genesung wünsche", wird Frontzeck in seinem Eingangsstatement in einer FCK-Mitteilung zitiert.

Trainersteckbrief Frontzeck
Frontzeck

Frontzeck Michael

Trainersteckbrief Strasser
Strasser

Strasser Jeff

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf
43
2
1. FC Nürnberg 1. FC Nürnberg
40
3
Holstein Kiel Holstein Kiel
36

"Den Betzenberg nicht abschließen"

Auf der Pressekonferenz ergänzte Frontzeck, der den Profi Strasser in Mönchengladbach als Co-Trainer anleitete: „Ich bin froh, dass Jeff so aus der Situation rausgekommen ist und sich jetzt bei seiner Familie erholen kann." Für Frontzeck selbst war es trotz der "nicht lustigen sportlichen Situation" eine "spontane, emotionale Bauchentscheidung" - auch wegen seines "Hanges zu Traditionsklubs" - das Ruder beim Schlusslicht zu übernehmen. Das Wort Tabelle und den Blick darauf wolle er möglichst meiden, sich stattdessen auf jedes einzelne Spiel fokussieren und baute bereits vor: "Auch, wenn wir in Braunschweig verlieren sollten, werden wir den Betzenberg nicht abschließen."

Wenn man laut Frontzeck über den FCK außerhalb der Pfalz spreche, habe man "das Gefühl der Berg wird abgetragen, sportlich und finanziell wird alles negativ gesehen. Martin Bader hat mit mir aber in einer euphorischen Art und Weise über den FCK gesprochen und auch ich habe nach den ersten internen Eindrücken ein anderes Bild von diesem Verein". Mit seinem Team hat der Trainer-Routinier nun in 15 Partien die Chance, auch extern den Ruf wieder aufzupolieren.

Ungewissheit bei Strasser, deshalb keine "Brückenlösung"

Frontzeck ist der neue starke Mann an der Seitenlinie des Fritz-Walter-Klubs. Damit ist klar, dass eine Rückkehr von Strasser, die nach dessen Statement vom Mittwoch durchaus im Bereich des Möglichen lag , nicht vorgesehen ist. Sportdirektor Boris Notzon zu den Beweggründen: "Wir haben die Situation mit Jeff besprochen. Gesund sein und den Job als Zweitligatrainer unter diesem Druck und Stress auszuüben, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Es gibt keine Gewissheit, dass Jeff Strasser in sechs Wochen wieder vollständig für diesen Job hergestellt ist. Er wird aus dieser Geschichte keinen bleibenden gesundheitlichen Schaden davontragen, aber man muss genau mit den Ärzten bewerten, wann Jeff wieder als Cheftrainer arbeiten kann." Das ist dem Luxemburger schnellstmöglich zu wünschen, wird aber wohl nicht in Diensten des FCK geschehen.

Der Verein wollte laut Notzon keine "Brückenlösung". Strasser habe im Gespräch Verständnis dafür geäußert, dass der FCK eine längerfristige, von seinem Gesundheitszustand unabhängige Entscheidung treffen müsse. Strassers Vertrag läuft zunächst wie der von Frontzeck bis Sommer 2019 weiter, bei längerer Krankschreibung übernimmt die Berufsgenossenschaft die Lohnfortzahlung bei Strasser. "Jeff ist einer aus unserer Mitte, ein FCKler. Seine Gesundheit genießt Vorfahrt, danach werden wir mit ihm alles besprechen", antwortete Notzon auf die die Frage nach einer möglichen Vertragsauflösung.

Notzon: "Sind froh, dass Michael sich für den FCK entschieden hat"

Frontzeck ist zehn Jahre älter als Strasser und verkörperte sicher einen etwas anderen Trainertypus als Strasser. Laut Notzon passe er mit seinem Stil aber „wie die Faust aufs Auge zum FCK“. Frontzeck sei ein gestandener Trainer, „der über sehr viel Erfahrung verfügt, die 2. Liga kennt und die nötige Ruhe und Souveränität hat, um die großen Herausforderungen mit uns gemeinsam in kommenden Wochen anzugehen", so Notzon weiter: "Wir sind froh, dass Michael sich für den FCK entschieden hat und sind fest davon überzeugt, dass er die Mannschaft optimal auf die kommenden Aufgaben vorbereiten wird."

Altintop? "Erfahrung ist überlebenswichtig"

Am Sonntag in Braunschweig wird man das erste Resultat sehen können. Mit dabei ist dann wohl auch Halil Altintop, der in letzter Minute unter Dach und Fach gebrachte Winter-Königstransfer der Lauterer . "Wir müssen schauen, in welcher Verfassung er ist. Er ist ein ausgezeichneter Fußballer, hatte eine super Zeit, gerade hier in Lautern. Nach allem, was ich gehört habe, ist er auch vom Charakter her wichtig, weil er in der Kabine eine gute Stellung besitzt. In dieser jungen Mannschaft und gerade in dieser Situation ist Erfahrung überlebenswichtig. Daher bin ich froh, dass der Transfer getätigt wurde", sagte Frontzeck.

Um 15 Uhr werden Altintop und der neue FCK-Trainer erstmals mit ihrer neuen Mannschaft den Trainingsplatz betreten.

Carsten Schröter/pau