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FIWC: Saudi-Arabien ist Weltmeister!

Alshehri holt den Titel - Rosenmeier verpasst das Double

FIWC: Saudi-Arabien ist Weltmeister!

Der neue FIFA Interactive World Cup Champion: Abdulaziz Alshehri streckt die Trophäe in die Höhe.

Der neue FIFA Interactive World Cup Champion: Abdulaziz Alshehri streckt die Trophäe in die Höhe. FIWC

Für Abdulaziz Alshehri ging am Dienstagabend ein Traum in Erfüllung. Nach mehreren Anläufen hat es der Mann aus Saudi-Arabien endlich geschafft, den Titel für sich und sein Land zu gewinnen. Konzentriert und fokussiert spielte sich Alshehri am Vortag bereits durch die Gruppenphase und zeigte, dass mit ihm zu rechnen ist. Die größte Erkenntnis war jedoch, dass man niemals aufgeben darf, wenn man etwas wirklich will. Für Abdulaziz Alshehri war der Wille zum Erfolg das Rezept für den Sieg. Da in FIFA 15 allerdings auch spielerisches Können zählt, war der Wille alleine nicht vollends ausreichend, um am Ende mit der Trophäe nach Hause zu gehen. Alshehri ging auf Nummer sicher und wählte mit Portugal das Team, mit dem stärksten Spieler: Cristiano Ronaldo machte im Spiel von Alshehri den Unterschied aus, wie der neue Meister uns im Interview bestätigte.

Schon im Halbfinale gegen FIWC-Newcomer Lyes Ould-Ramoul setzte Alshehri mit dem schnellen Stürmer von Real Madrid immer wieder gefährliche Akzente nach vorne. Besonders über die Außen versuchte er immer wieder Flanken auf Ronaldo zu schlagen, was in den ersten acht Minuten fast schon von Erfolg gekrönt war. Allerdings traf Alshehri nur den Pfosten. In der 27. kam dann Ould-Ramoul, der mit Brasilien spielte, gefährlich vor das Tor. Erst traf der Kanadier den Pfosten und katapultierte den Ball im Nachschuss über das Tor. Danach flachte das Spiel ab und beide Parteien waren darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Das klappte allerdings nur bis zur 42. Minute, als Ould-Ramoul nach einem herben Abwehrfehler den Ball an Alshehri verlor und dieser mit Ronaldo zum 1:0 traf. Der Halbzeitstand war auch gleichzeitig das Endergebnis und für Alshehri das Ticket ins Finale.

Frust bei August 'Agge' Rosenmeier: Im Spiel gegen Julien Dassonville flog der Vorjahresmeister raus.

Frust bei August 'Agge' Rosenmeier: Im Spiel gegen Julien Dassonville flog der Vorjahresmeister raus. FIWC

Da wollte auch August Rosenmeier wieder hin. Das ausgegebene Ziel war für den Dänen die Titelverteidigung in diesem Wettbewerb, was in den Jahren zuvor noch niemandem gelang. Sein Gegner Julien Dassonville sollte ihm aber einen Strich durch die Rechnung machen. Der Franzose spielte mit Argentinien und nutzte die Dribbelstärke von Tevez und Co. zu gefährlichen Vorstößen in den Strafraum. Rosenmeier spielte im Gegenzug mit Brasilien, konnte seine Dribbelkünste aber nur sehr selten zeigen. Beide Spieler waren jedoch mit ihrer Offensive sehr sparsam, spielten oft zurück und waren sehr vorsichtig im Spielaufbau.

So war es auch nicht verwunderlich, dass es bis zur Halbzeit überhaupt keine Torschüsse gab. Rosenmeier und Dassonville neutralisierten sich auch in der Folgezeit und mussten in die Verlängerung gehen. Hier war es dann der Franzose, der sich als Erster einen derben Aussetzer in der Abwehr leistete. Rosenmeier konnte diese Riesenchance allerdings nicht nutzen. Nur noch den Torwart vor sich, hämmerte Neymar den Ball am Tor vorbei. Das bedeutete Elfmeterschießen. In FIFA 15 ist so etwas immer schwer einzuschätzen, denn die virtuellen Kicker haben kaum noch Ausdauer und das macht das Schießen sowie das Zielen umso schwieriger. Dassonville hatte am Ende die besseren Nerven und vielleicht auch das Quäntchen mehr Glück und konnte das Elfmeterschießen für sich entscheiden. "Ich wollte das Spiel schon vorher entscheiden, aber zum Ende hin, glaube ich, wollte mein Gegner es ins Elfmeterschießen retten", so Rosenmeier nach seiner Niederlage. Eine große Enttäuschung für den Dänen, der zwar noch das Spiel um Platz drei gewann, aber mit dem Ergebnis dennoch nicht zufrieden war: "Es war ein tolles Turnier. Was meine eigene Leistung angeht, bin ich wirklich sehr enttäuscht und traurig. Ich wollte unbedingt den Titel verteidigen, aber ich habe meine Chancen nicht genutzt."

Ich spiele immer 4-3-3.

David Alaba (FC Bayern München)

Das Finale lautete somit Frankreich gegen Saudi-Arabien. Für prominenten Beistand sorgte David Alaba, der als Co-Kommentator das Endspiel zwischen Julien Dassonville und Abdulaziz Alshehri begleitete. Der Spieler vom FC Bayern München, der laut eigener Aussage "ein bisschen" FIFA spielen kann, fachsimpelte anfangs jedoch mit Alan McInally, der selber von 1989 bis 1992 für Bayern spielte, warum keiner mit Schottland (McInallys Heimatland) oder Österreich spielt. Auch in der Finalbegegnung waren andere Nationalmannschaften gefragt. Wie schon in den Spielen zuvor setzte Dassonville auf Argentinien und Alshehri auf Portugal.

Einmal den echten Cristiano Ronaldo treffen

Nicht zufrieden mit dem Spielverlauf: David Alaba musste im Show-Match gegen Abdulaziz Alshehri eine 2:3-Niederlage einstecken.

Nicht zufrieden mit dem Spielverlauf: David Alaba musste im Show-Match gegen Abdulaziz Alshehri eine 2:3-Niederlage einstecken. FIWC

Beide Spieler setzten am Anfang auf starkes Pressing, weswegen es in den ersten Minuten kaum zu einem geordneten Spielaufbau kam. Die ersten 20 Minuten waren ausgeglichen, was auch Alaba bemerkte, der beide Spieler "auf dem gleichen Niveau" sah. Zwei Minuten später zeigte sich jedoch, wie stark ein Cristiano Ronaldo im Team sein kann: Nach einem tollen Trick am Strafraum stand der Stürmer von Real Madrid frei vor dem Tor, so dass Alshehri nur noch einschieben musste. Von da an lief es für den Mann aus Saudi-Arabien. Zwar waren es noch immer überschaubare Chancen, aber Dassonville musste die Kontrolle immer mehr an seinen Gegenspieler abgeben. In der 39. Minute hatte Alshehri sogar noch die Möglichkeit zu erhöhen, setzte nach einer erneuten Flanke den Kopfball von Ronaldo allerdings nur an den Pfosten.

In der zweiten Halbzeit hätte Dassonville, nach einem kapitalen Schnitzer von Alshehri in der Abwehr, den Ausgleich machen müssen. Doch obwohl alle im Saal dachten, dass der Ball drin war, setzte ihn Dassonville am Tor vorbei. In der 47. war es dann wieder Ronaldo, der mit einem Kopfball das 2:0 erzielte, um in der 77. erneut nach einer Flanke für den 3:0-Schlusspunkt zu sorgen. Von da an gelang Dassonville kein Spielzug mehr richtig und der Franzose ergab sich seinem Schicksal.

Für Abdulaziz Alshehri ist der Titel das Ergebnis seiner Spielweise: Ruhig und fokussiert zu bleiben war der Schlüssel zum Erfolg, wie uns der neue FIWC-Meister anschließend im Interview erzählt: "Das ist das Geheimnis: Wenn man ruhig und konzentriert bleibt und dadurch gut verteidigt, kann man nicht verlieren. Wenn man es aber überstürzt, erreicht man gar nichts." Ohne Probleme lief es bei Alshehri aber auch nicht: "Am Anfang konnte ich die Taktik meines Gegners nicht gut erkennen, aber nach 15 Minuten war ich drin", erklärte Alshehri im Anschluss. Neben den 20.000 US-Dollar Preisgeld kann sich Alshehri auch über die Reise zum nächsten FIFA Ballon d'Or freuen. Und obwohl Alshehri noch nicht weiß, was er mit dem Geld anstellen will, so weiß er zumindest ganz sicher, wen er beim Ballon d'Or am liebsten treffen würde - den Spieler, der ihm den FIWC-Titel beschert hat und der an diesem Abend den Unterschied machte: Cristiano Ronaldo.

Nicole Lange