In den Anfangsminuten hatten die Finnen leichte Vorteile, ganz klare Torgelegenheiten ergaben sich indes nicht. Das erste Überzahlspiel des Finals hatten dann die Russen, die prompt in Führung gingen: Mikhail Grigorenko kam aus halbrechter Position zum Schuss und traf nach kurzer Verzögerung mit einem satten Handgelenksschuss neben den linken Pfosten ins Tor (8.).
Pokka findet die Lücke - Russen zu passiv
Die Finnen waren in der Folge unter Zugzwang und zwangen den russischen Keeper Ivan Fedotov immer wieder zum Eingreifen. Aber die russische Defensive hielt - trotz eines Schussverhältnisses von 15:7 zugunsten Suomis - bis zur Schlusssirene des ersten Abschnitts stand. In der 25. Minute brach Verteidiger Ville Pokka schließlich mit einem eigentlich harmlos anmutendem Schlenzer von der Seite, den Fedotov aber nicht sehen konnte, da ihm die Sicht verdeckt war, den Bann für die Finnen - 1:1.
Im weiteren Verlauf des Mittelabschnitts entwickelte sich eine weiterhin verbissen geführte Partie, in der sich Russland recht passiv präsentierte. Die ganz großen Gelegenheiten blieben über weite Strecken aus. Vor allem der finnische Torhüter Harri Säteri hatte wenig zu tun.
Björninen fälscht entscheidend ab
So ging es mit einem Remis ins dritte Drittel, das allerdings gerade einmal 31 Sekunden währte, ehe Hannes Björninen einen Schlenzer von Marko Anttila unhaltbar für Fedotov zum 2:1 für Finnland abfälschte.
Wer danach mit wütend anrennenden Russen gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Denn zwar war die Sbornaja durchaus bemüht, kam gegen die lauffreudigen und diszipliniert verteidigenden Finnen jedoch kaum einmal auch nur zu Schüssen aufs Tor. Selbst mit sechstem Feldspieler gelang am Ende keine klare Überzahlaufstellung mehr, sodass sich die Russen - anders als noch beim Overtime-Erfolg gegen Deutschland 2018 in Pyeongchang - diesmal mit Silber zufrieden geben mussten.
Die finnischen Spieler bejubeln das historische Gold. imago images/Bildbyran
Finnland dagegen gewann nach zweimal Silber (2006, 1988) und viermal Bronze (2014, 2010, 1998, 1994) zum ersten Mal überhaupt eine olympische Goldmedaille im Eishockey.
Bereits am Samstag hatte die Slowakei dank eines 4:0 gegen Schweden mit Bronze seine erste Eishockey-Medaille bei Olympischen Spielen gewonnen.
Statistik zum Spiel
Russland - Finnland 1:2 (1:0, 0:1, 0:1)
Russland:
Fedotov (Bilyalov) - Nikishin, Nesterov; Yakovlev, Yelesin; Telegin, Voinov; Sharipzyanov - Semyonov, Shipachyov, Chibisov; Gritsyuk, Tkachyov, Gusev; Slepyshev, Karnaukhov, Voronkov; Plotnikov, Andronov, Grigorenko; Kayumov.
Finnland:
Säteri (Olkinuora) - Lehtonen, Hietanen; Lindbohm, Vatanen; Friman, Kemiläinen; Ohtamaa, Pokka - Granlund, Manninen, Hartikainen; Pesonen, Filppula, Pakarinen; Aaltonen, Nättinen, Komarov; Mäenalanen, Björninen, Anttila.
Tore: 1:0 (7:17) Grigorenko (Nesterov, Gusev) PP, 1:1 (23:28) Pokka (Björninen, Ohtamaa), 1:2 (40:31) Björninen (Anttila, Ohtamaa).
Strafzeiten: Russland 6 - Finnland 2.
Schiedsrichter: Tobias Björk (Schweden), Andrew Bruggeman (USA).
