2. Bundesliga

Filbry: "Für uns ist die Akte Markus Anfang geschlossen"

Polizei hat Werder eine "klare Indizienlage" dargelegt

Filbry: "Für uns ist die Akte Markus Anfang geschlossen"

Auch er äußerte sich zur Trennung von Anfang: Klaus Filbry, Werders Geschäftsführer Finanzen.

Auch er äußerte sich zur Trennung von Anfang: Klaus Filbry, Werders Geschäftsführer Finanzen. imago images

Filbry wies, wie zuvor schon Sportchef Frank Baumann, auf die enorme Dynamik hin, die der Vorgang aufgrund des großen öffentlichen Interesses angenommen hatte. Am Freitag war die Polizei mit einem Hausdurchsuchungsbefehl für Markus Anfang im Weserstadion vorstellig geworden. Dabei wurde den Werder-Verantwortlichen im Zusammenhang mit den Vorwürfen eines von Anfang gefälschten Corona-Zertifikates eine "sehr klare Indizienlage" dargelegt.

Worum es sich dabei genau handelte, wollte Filbry nicht näher präzisieren. Nachdem Anfang und sein Co-Trainer Florian Junge, gegen den ebenfalls aufgrund von Auffälligkeiten beim Impfnachweis ermittelt wird, in Kontakt mit der Polizei standen, haben sie Sportchef Baumann um die Auflösung ihrer Verträge gebeten. Damit sind sie wahrscheinlich etwaigen Konsequenzen durch den Verein zuvorgekommen, wie Filbry bestätigte: "Aufgrund dieser klaren Indizienlage haben wir uns mit arbeitsrechtlichen Schritten auseinandergesetzt", die Werder dann "eventuell auch in Erwägung gezogen" hätte.

Filbry warnt vor "Vorverurteilung"

Durch die sofortige Vertragsauflösung sei "die Akte Markus Anfang damit für uns geschlossen", so der 54-Jährige. Schadensersatzforderungen gegen den Trainer, für den der Klub noch vor der Saison eine beträchtliche sechsstellige Ablösesumme an Darmstadt 98 überwiesen hatte, werde es nicht geben.

Bundesweit ist das Thema Impfpassfälschung dadurch in den Vordergrund gestellt worden, auch in Verbindung mit unserem Verein.

Klaus Filbry

Wann mit finalen Ergebnissen in den Ermittlungen des Fall Anfangs zu rechnen sei, liege nun bei der Staatsanwaltschaft. Zwar warnte Filbry, weiterhin "vorsichtig zu sein, eine Vorverurteilung zu tätigen". Trotzdem hätten die Vorkommnisse seit Donnerstag bereits für einen Imageschaden bei Werder gesorgt: "Bundesweit ist das Thema Impfpassfälschung dadurch in den Vordergrund gestellt worden, auch in Verbindung mit unserem Verein. Das ist nicht schön", so der Werder-Geschäftsführer: "Insofern gilt es, den Fokus nun nach vorne zu richten."

Tim Lüddecke