Champions League

Künftiger FIFA-Sicherheitschef über BVB-Spiel gegen Monaco: "Bei Toten hätte kein Spiel stattgefunden"

Spahn hält schnelle Neuansetzung des BVB-Spiels für richtig

FIFA-Sicherheitschef: "Bei Toten hätte kein Spiel stattgefunden"

Da war der Anschlag gut 24 Stunden her: Die BVB-Profis nach dem 2:3 gegen Monaco.

Da war der Anschlag gut 24 Stunden her: Die BVB-Profis nach dem 2:3 gegen Monaco. imago

Der Ärger über die 2:3-Niederlage im Champions-League-Viertelfinalhinspiel gegen Monaco bekam keine Chance, in den BVB-Profis hochzusteigen - er wurde verdrängt von dem Ärger darüber, dass die Partie überhaupt ausgetragen wurde, keine 24 Stunden nach der Sprengstoffattacke auf den Mannschaftsbus.

"Man liest immer von einem Anschlag auf den Bus. Aber da saßen einfach 30 Menschen drin: Es ist ein Anschlag auf uns Menschen gewesen", gab zum Beispiel Kapitän Marcel Schmelzer zu bedenken. Und Nuri Sahin meinte nachdenklich: "Irgendein Zeichen setzen mit Fußball? Das ist sehr, sehr weit entfernt von meinem Verständnis."

Der Termindruck war die eine, die Haltung, anderenfalls "hätten die Terroristen schon gewonnen" (Bundesinnenminister Thomas de Maiziere), die andere Begründung dafür, die am Dienstag abgesagte Partie rasch wieder anzusetzen. "Wenn wir einknicken, machen wir genau das, was diese Kriminellen wollen", sagt auch Helmut Spahn, der am 2. Mai FIFA-Sicherheitschef wird, der "FAZ".

Für den früheren DFB-Mitarbeiter und Sicherheitschef der WM 2006 ist es eine Frage des Abwägens. "Wenn es Tote gegeben hätte, hätte natürlich kein Spiel stattgefunden", versicherte er. In den Ohren der Betroffenen dürfte das fast zynisch klingen. Thomas Tuchel, der die UEFA harsch kritisierte , meinte schon vorher, sie seien behandelt worden, "als wäre eine Bierdose gegen den Bus geflogen".

jpe/dpa