Weil Galatasaray am Dienstagabend mit einem mageren 1:0 gegen Kellerkind Hatayspor vorgelegt hatte, musste Fenerbahce am Mittwoch mal wieder nachziehen. Und die Mannschaft von Trainer Ismail Kartal lieferte - allerdings erst so richtig nach dem Seitenwechsel.
Ins Heimspiel gegen Adana Demirspor ging Fener als haushoher Favorit und nach einer Standardsituation auch in Führung: Nach einer Ecke von links mitsamt Kopfball-Verlängerung stand Djiku am zweiten Pfosten völlig blank und schoss aus kurzer Distanz ein (17.).
Aus einer harmlosen Situation glichen die Gäste allerdings nur acht Minuten nach dem Rückstand aus. Keeper Egribayat hatte im Strafraum alle Zeit der Welt - und spielte den Ball ohne Not in den Fuß von Balotelli, der sich humorlos bedankte (25.). Anschließend setzte sich der Italiener regungslos in den Schneidersitz, ehe sich mehrere Mitspieler in der gleichen Weise neben ihn platzierten.
Dzeko bringt Fener in die Spur
Bis zur Pause hielt das Remis, ehe Fenerbahce mit Blick auf die Tabelle zu mehr Aktionismus gezwungen war. Nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff belohnten sich die Gastgeber: Irfan Can fand Dzeko, der ins Dribbling ging und den Ball zum 2:1 im linken unteren Eck versenkte (51.).
20 Minuten vor dem Ende war eine Vorentscheidung gefallen - und wieder sah ein Keeper dabei nicht gut aus: Karakus, in der Pause für den angeschlagenen Magomedaliyev eingewechselt, war weit aus seinem Strafraum geeilt und klärte per Kopf zu einem Mitspieler. Dieser aber verlor sofort den Ball an Tadic, das serbische Schlitzohr hob den Ball fast von der Mittellinie ins verwaiste Tor (70.).
Ex-Fürther Dursun macht den Deckel gar drauf
Weil Fener allerdings auch sorglos verteidigte, kam in Minute 80 nochmal kurz Spannung auf: Barasi, der die Situation selbst eingeleitet hatte, lief an den zweiten Pfosten durch und stellte aus der Nahdistanz auf 2:3. Letzte Restzweifel am zwölften Heimsieg im 16. Spiel vor eigenem Publikum räumte dann mit Dursun ein weiterer Joker aus - der ehemalige Fürther köpfte am zweiten Pfosten nach gefühlvollem Szymanski-Freistoß ein (85.).
Durch das 4:2 bleibt Fener auf zwei Punkte an Spitzenreiter Galatasaray dran und hat die um sieben Treffer bessere Tordifferenz. Am Donnerstag (18.45 Uhr) wartet nun das mit Spannung erwartete Viertelfinal-Hinspiel in der Europa Conference League bei Olympiakos Piräus, das den Traum vom griechischen Finale jagt.