Abgeblitzt: Zürichs Aegerter kann sich gegen Kompany und de Jong (unten) nicht durchsetzen. dpa
Beim FC Zürich, der im Winter Stürmer Raffael an die Hertha aus Berlin verlor, stand vor allem Yassine Chikhaoui im Blickpunkt. Der HSV hat den Tunesier als möglichen van der Vaart-Nachfolger auf der Liste, zunächst aber sollte der Tunesier das Spiel der Schweizer antreiben. Die Elf von Trainer Bernard Challandes verlor sechs der letzten sieben Pflichtspiele und stand unter Druck. Hamburgs Coach Huub Stevens begegnete dem Kontrahenten mit dem nötigen Respekt und mit Olic als einziger Spitze. Guerrero blieb im Vergleich zum 1:1 in Leverkusen auf der Bank, Jarolim verstärkte das Mittelfeld.
Der HSV nahm von Beginn an das Heft in die Hand und kontrollierte gegen die verunsicherten Züricher das Spiel. Der Ball lief in den eigenen Reihen, den Weg nach vorne suchte der Bundesligist aber nicht konsequent. So ergab sich eine ereignisarme Anfangsphase, die mit einem Heber von van der Vaart (5.) aus 40 Metern wenigstens ein Schmankerl zu bieten hatte.
Auch am nächsten Aufreger war der Niederländer beteiligt: Nach einer guten Viertelstunde wurde er von Rochat übel gefoult – mit Folgen für den Spielmacher. Der quälte sich noch einige Zeit über das Feld, um dann nach 33 Minuten Guerrero Platz zu machen. Der Dreh- und Angelpunkt der Hanseaten war aus dem Spiel, das Zürich nach schwachem Beginn offener gestaltete. Der FCZ hatte durch Chikhaoui einen gefährlichen Vorstoß, Mathijsen klärte im Strafraum aber routiniert (27.).
Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs erhöhte die Stevens-Elf die Schlagzahl und kam zwangsläufig zu Möglichkeiten. Erst zirkelte Trochowski einen Freistoß gefährlich auf das Tor, dann donnerte der Spielmacher eine Demel-Flanke volley aus der Drehung auf das FCZ-Gehäuse - ohne Erfolg.
Der stellte sich aber unmittelbar nach der Pause ein. Eine Flanke von Olic verarbeitete Guerrero am Fünfmeterraum geschickt und bediente Jarolim mustergültig. Dessen Schuss aus elf Metern schlug im linken unteren Eck ein (49.). Der Bann war gebrochen, die Hanseaten ließen nach der Führung Ball und Gegner gekonnt laufen und setzten nach. Scheiterten Guerrero und Jarolim noch knapp, war Olic in der 67. Minute nach glänzender Vorarbeit des quirligen Guerrero zur Stelle.
UEFA-Cup
Die Partie war gelaufen, die torhungrigen Hamburger aber noch nicht gesättigt. Trochowski hatte bei seinem Freistoß in der 77. Minute aus der Distanz allerdings Glück, dass Torwart Leoni patzte. Gegenüber Rost blieb aber auch nicht ohne Fehler und ermöglichte dem Gastgeber noch den Ehrentreffer. So konnte er einen eigentlich harmlosen Distanzschuss von Rochat nicht festhalten, ob der Ball die Linie aber in vollem Umfang überschritten hat, bleibt fraglich.
Außer Frage steht indes, dass sich der HSV eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel am 21. Februar (17.00)geschaffen hat. Zunächst muss sich das Team von Huub Stevens am Sonntag in der Liga mit dem VfL Bochum auseinandersetzen.