Julen Lopetegui schickte den FC Sevilla nach dem 0:1 bei Dinamo Zagreb mit vier Neuen in das Stadtderby: Delaney, Jordan, Navas und En-Nesyri begannen für Koundé, Ocampos, Montiel und Rafa Mir.
Gegenüber Manuel Pellegrini tauschte nach dem torlosen Remis gegen Zenit St. Petersburg gleich auf sechs Positionen: Bravo, Rui, Bartra, William Carvalho, Canales und Borja Iglesias begannen für Silva, Edgar, Pezzella, Guardado, Ruibal und Willian José.
Starke Hausherren starten druckvoll
Die Anfangsphase im andalusischen Stadtderby gehörte ganz klar den Hausherren. In den ersten zehn Minuten gab es gleich drei gute Abschlüsse durch Jesus Navas (6.), En-Nesyri (7.) und Corona (10.), die jedoch erfolglos blieben. In einer hitzigen Partie mit einer frühen Rudelbildung und einigen harten Fouls gelang es Betis kaum, für Entlastung zu sorgen, geschweige denn, Torgefahr heraufzubeschwören. Nach der starken Viertelstunde zum Start blieben die Gastgeber weiterhin am Drücker, kamen jedoch zunächst nicht mehr zu klaren Torchancen.
Bravo patzt doppelt
Dies änderte sich jedoch nach gut 20 Minuten als Ex-Dortmunder Bartra En-Nesyri unglücklich anschoss, der daraufhin vor Bravo auftauchte und von dem Routinier gefällt wurde. Den folgenden Strafstoß verwandelte Ivan Rakitic gewohnt souverän zur verdienten Führung (24.).
In der Folge arbeiteten sich die Gäste etwas besser ins Spiel, blieben offensiv aber weiterhin komplett harmlos. Dafür gelang es Betis, weitere Möglichkeiten des Stadtrivalen zu verhindern. Kurz vor Pause durften die Sevillistas auf den Rängen dann aber noch ein zweites Mal jubeln: Ein Abschlag von Bono fand Munir, bei dessen Abschluss Bravo ein weiteres mal schlecht aussah und den eigentlich zu zentralen Schuss ins lange Eck lenkte (41.).
Im zweiten Durchgang begann Betis verbessert und agierte deutlich aktiver. Nach einer knappen Stunde gab es folgerichtig die erste echte Möglichkeit der Gäste, die Bartra jedoch ausließ (58.), bevor Tello Bono zu einer Glanztat zwang (63.) und Ruibal direkt noch eine dritte Chance binnen weniger Minuten verpasste (66.). Dem zwischenzeitlichen Aufwind folgte jedoch kein Sturmlauf der Auswärtsmannschaft. Stattdessen mühte sich Betis immer wieder erfolglos, die stark organisierte Defensive des FC Sevilla auszuhebeln.
Canales zaubert zu spät
Es dauerte anschließend bis zur 81. Minute, ehe Alex Moreno nach einer schönen Kombination über die rechte Seite vor dem leeren Tor freigespielt wurde, aber die Riesenchance auf eine spannende Schlussphase vergab. Diese kam somit trotz des sehenswerten Anschlusstreffers durch Canales (90.+4) nicht mehr auf, der kurz vor Abpfiff für den Endstand sorgte.
Der FC Sevilla hält Betis somit auf Distanz und liegt nun acht Zähler vor dem Stadtrivalen. Am Freitagabend (21 Uhr) kann Sevilla diesen Vorsprung bei Deportivo Alaves weiter ausbauen. Betis ist bereits am Donnerstag zur gleichen Zeit in der Copa del Rey gefordert und empfängt Rayo Vallecano zum Halbfinal-Rückspiel.